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0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

Titel: 0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß
Autoren: Wir machten ihm die Hölle heiß
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Er hieß Arthur Kempel, lag im Central-Hospital und bestand eigentlich nur noch aus Mullbinden und Pflastern, die seinen zerschlagenen Körper mühsam zusammenhielten.
    Der Chefarzt hatte wenigstens drei Minuten gebraucht, um mir die Schäden aufzuzählen, die Kempel davongetragen hatte. Er wunderte sich, dass Arthur Kempel noch lebte, gab ihm aber keine große Chance mehr, durchzukommen. Im Hospital rechnete man stündlich damit, dass er starb.
    Man hatte nicht übertrieben.
    Ich stand vor Kempels Bett und schaute auf den Mann hinunter, der bewegungslos vor mir lag. Ich machte erst gar keinen Versuch, mich mit ihm zu unterhalten. Die Ärzte hatten mir gesagt, man habe ihm Betäubungsmittel verabreicht, damit ihn der Schmerz nicht wahnsinnig mache.
    Das war also Arthur Kempel, Inhaber eines Schnellimbisses, 52 Jahre alt, Witwer und Mitglied in einem Bowling Club.
    Lange blieb ich nicht in seinem Zimmer.
    »Fürchterlich«, sagte ich zu dem Arzt, der mich begleitet hatte. Wir hatten das Zimmer wieder verlassen und standen in einer Nische des Korridors.
    »Wir haben Stunden gebraucht, um ihn zusammenzuflicken«, erwiderte der Mann im weißen Kittel.
    Der Arzt wollte nun wissen, was eigentlich anlag, aber ich speiste ihn mit einigen Gemeinplätzen ab. Wir vom FBI waren nicht daran interessiert, den neuen Fall an die große Glocke zu hängen.
    Als ich das Krankenhaus verließ, erwartete mich Phil neben meinem Jaguar. Er warf die Zigarette weg, die er geraucht hatte, und sah mich fragend an.
    »Komm, steigen wir erstmal ein«, schlug ich vor. »Hat dich der Chef hierher geschickt?«
    »Als ich zurückkam, hetzte Mr. High mich sofort los«, antwortete Phil. »Wir haben jetzt also die Brandstifter übertragen bekommen. Schön, aber ist es sicher, dass Kempel von ihnen zusammengeschlagen worden ist?«
    Ich steuerte den Jaguar in eine Lücke des Verkehrsstroms hinein und zündete mir dann eine Zigarette an.
    »Die Sache ist so«, begann ich Phil zu erklären der erst heute von einem Außenauftrag zurückgekommen war, »dass ein ausgesprochenes Bandenverbrechen vorliegt. Ich wette, dass die Stadtpolizei froh ist, dass man uns den Fall zugeschoben hat.«
    »Handelt es sich tatsächlich um die Brandstifter?«
    »Es sieht so aus«, erwiderte ich. »Ihre Arbeitsmethode gleicht genau der, die man bisher in anderen Städten feststellen konnte. So genannte Vertreter offerieren Geschäftsleute, Lokalbesitzem und reichen Einzelpersonen Schutzversicherungen. Gehen die Leute darauf ein und zahlen sie willig, dann passiert nichts. Spielen sie aber nicht mit, dann kommen die Rollkommandos, schlagen die Nichtversicherten zusammen und stecken die Läden, Kneipen oder Privatwohnungen in Brand. Kempel ist eines dieser Opfer. Seine Imbissstube besteht nur noch aus verkohlten Balken, er selbst wird wohl kaum durchkommen.«
    »Dann wäre das der erste Mord, was?«
    »Wenn Kempel stirbt, wäre das der erste Mord der Brandstifter«, antwortete ich. »Phil, man hat uns da einen verrückten Pall übertragen. Wir werden uns mächtig anstrengen müssen.«
    »Liegt bereits Material über die Brandstifter vor?«
    »Bevor ich ins Krankenhaus fuhr, habe ich es angefordert. Die einzelnen Städte werden uns die Unterlagen hereingeben. Vielleicht kommen wir damit schon einen Schritt weiter. Die Brutalität des Vorgehens scheint mir aber auf die Brandstifter hinzuweisen. Na, wir werden ja sehen, wie sich alles entwickelt.«
    »Wie wollen wir vorgehen? Hast du schon einen Plan gemacht?«
    »Aus den Unterlagen der Stadtpolizei geht hervor, dass bisher in einem Zeitraum von sechs Wochen fünf Brände gelegt worden sind.«
    »Dann brauchen wir uns doch nur mit den Inhabern der ausgebrannten Lokale zu unterhalten.«
    »Einfach gesagt«, meinte ich. »Das hat die Stadtpolizei natürlich längst getan… Aber glaubst du, die Betroffenen hätten den Mund aufgemacht? Die zittern vor Angst, was ich durchaus verstehen kann. Sie streiten alle rundweg ab, je unter Druck gesetzt worden zu sein. Sie alle wollen darauf hinaus, die Brände seien durch Eigenentzündung entstanden. Lieutenant Hyden von der Stadtpolizei hat die Ermittlungen durchgeführt. Er ist keinen Schritt weiter gekommen.«
    »Wurden die Betroffenen wie Kempel zusammengeschlagen?«
    »Das schon, aber bedeutend harmloser. Ich weiß schon, was du fragen willst, Phil. Die Geschädigten reden sich darauf hinaus, sie hätten Unfälle erlitten oder hätten sich gestritten… Alle schweigen eisern. Sie wissen wohl
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