Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

Titel: 0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß
Autoren: Wir machten ihm die Hölle heiß
Vom Netzwerk:
der Praxis aus. Ich besorgte die Unterlagen, nach denen er die Brandstifter hier in der Stadt aufzog. Reicht Ihnen das?«
    »Nicht ganz«, sagte ich. »Dass Sie an der Quelle saßen und sich die zahlenden Geschäftsinhaber aussuchen konnten, verstehe ich, warum aber diese Brutalität?«
    »Lanning und Ballen tanzten aus der Reihe, als sie Kempel so zusammenschlugen«, sagte sie. »Mir passte das gar nicht, und ich beschloss sofort, nicht mehr weiterzumachen. Ich unterschätzte die Polizei nämlich nicht. Ich sagte meinem Mann, er solle die Bande auflösen, aber das ließ sich nicht so schnell machen. Lanning wollte plötzlich Geld von Dooren und musste erschossen werden.«
    »Das geht also auf sein Konto?«
    »Natürlich hat er ihn erschossen«, erwiderte sie.
    »Und Wichat wurde von den beiden anderen Gaunern ermordet?«
    »Sie sehen das sehr richtig«, wurde sie ironisch.
    »Kerren war Ihr Opfer, ja?«
    »Er machte es mir sehr leicht«, antwortete sie. »Er war schon immer hinter mir her. Ich lud ihn ein, mich zu besuchen. Er machte mit und schüttelte aus Diskretion seinen polizeilichen Schatten ab. Ich hatte ihn darum gebeten, und er setzte sich ohne Argwohn zu mir in den Wagen. Er war der Meinung, Andirr habe ihn mir wirklich ausgeliehen.«
    »Warum erschossen Sie Kerren? Er hatte doch mit den Brandstiftern überhaupt nichts zu tun.«
    »Ich brauchte eben einen Sündenbock«, sagte sie kalt.
    »Und wie brachten Sie ihn dazu, den Wisch zu schreiben, den wir in seinem Anzug fanden?«
    »Falls ich Sie mit dem Browning in der Hand bitte, so etwas zu schreiben, würden Sie’s auch tun«, sagte sie auflachend. »Lumbeck lockte ich um diese Zeit aus seiner Wohnung und sorgte dafür, das er sich bei seiner Freundin aufhielt. So, Cotton, jetzt habe ich Ihnen aber genug erzählt, jetzt sind Sie an der Reihe.«
    »Ich habe Ihnen ja schon gesagt, dass Sie uns unterschätzt haben«, erwiderte ich und lehnte mich im Sessel zurück. Sie überwachte jede meiner Bewegungen, und es sah nicht danach aus, als könne man sie überrumpeln.
    »Die Ermittlungen in Philadelphia ergaben, dass Sie mit Dooren verheiratet waren. Sie logen und behauptete, ihn kaum zu kennen. Das war mein erstes Misstrauen. Alles weitere ergab sich automatisch. Wir kreisten die möglichen Täter ein, und nur Sie blieben in den Maschen hängen. Da Dooren nicht redete, konnte ich Schlüsse ziehen. Er wollte Sie nicht belasten. Unter normalen Umständen hätte er geredet. Das sagte mit, dass Sie etwas von den Brandstiftern wissen mussten.«
    »Hoffen Sie, mit Ihrem Wissen etwas anfangen zu können?«
    »Aber sicher.«
    »Dann haben Sie jetzt mich unterschätzt«, sagte sie. »Es tut mir noch nicht einmal leid, Sie zu erschießen.«
    Sie stand auf und drückte entschlossen und kühl ab.
    Ich grinste sie an, als der Schlagbolzen klickte, sich aber kein Schuss löste.
    Sie versuchte es noch einmal, aber die Waffe tat ihr den Gefallen nicht. Wie sollte sie auch, denn ich hatte den Browning bereits bei Lumbeck entladen.
    »Sie können’s noch so oft versuchen, wie Sie wollen«, meinte ich, »er ist nicht geladen.«
    »Wann haben Sie das getan?«
    »Als Fender Sie abkanzelte«, sagte ich. »Zu dieser Zeit inspizierte ich Ihren Kleiderspind und fand die Waffe. Nehmen Sie’s mir nicht übel, dass ich die Waffe entlud.«
    Sie machte keine Schwierigkeiten mehr. Sie ließ sich willig zum Wagen bringen.
    »Es stimmte«, sagte ich. »Was wir nicht wussten, sagte sie mir oben. Fahr’ los, Phil ich will sie so schnell wie möglich loswerden.«
    Phil ließ den Wagen anrollen, und ich zündete mir eine Zigarette an. Langsam legte sich der bittere Geschmack in meinem Mund.
    65
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher