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090 - Der Monster-Mann

090 - Der Monster-Mann

Titel: 090 - Der Monster-Mann
Autoren: Larry Brent
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    Als sie nach
Hause kamen, war es zwei Uhr morgens. Frank und Eileen Weston befanden sich in
aufgeräumter Stimmung. Das junge Paar, seit sechs Monaten verheiratet, hatte
sich bei Freunden aufgehalten. Frank Weston war mittelgroß und kräftig, der
Sohn eines Farmers hatte Hände wie Baggerschaufeln.
    Er lehnte an
der Hauswand, während seine Frau die Tür aufschloß.
    Frank atmete
tief durch. »Hast du’s bald ?« fragte er mit schwerer
Zunge.
    »Ich kann das
Schlüsselloch nicht finden ,« erwiderte Eileen. Sie war
einen Kopf kleiner als ihr Mann, trug das dunkle Haar halblang und wirkte
burschikos. »Das ist doch nicht möglich! Heute abend, als wir das Haus
verließen war es noch da ...«
    Frank Weston
hob die Augenbrauen und drehte sich halb um.
    Das helle
Licht vor dem Eingang des kleinen Hauses leuchtete Tür und Platz davor gut aus.
    Eileen Weston
wankte. Sie hatte zuviel getrunken, und es fiel ihr schwer, den Schlüssel ins
Loch zu stecken.
    Nach mehreren
Versuchen gelang es ihr endlich.
    » Heh ? !« sagte sie da verwundert.
    »Was ist denn
jetzt schon wieder ?«
    »Da ist ja
gar nicht abgeschlossen, Frank ...« Die Frau richtete sich auf und drückte die
Tür langsam nach innen.
    »Unsinn! Ich
habe selbst abgeschlossen, Eileen .«
    »Die Tür ..
ist nur ins Schloß gefallen, Frank .« Eileen Westons
Stimme klang sicherer.
    »Ich habe den
Schlüssel zweimal umgedreht«, erwiderte der Mann unwillig.
    Eileen Weston
stieß die Tür vollends auf, zögerte aber hineinzugehen.
    »Was ist
denn? Warum gehst du denn nicht ins Haus und ...«
    » Psst «, zischte sie und legte den rechten Zeigefinger an die
Lippen.
    Eileen Weston
hielt den Kopf schief und lauschte.
    »Ich habe ein
Geräusch gehört«, wisperte sie kaum hörbar.
    »Das wird die
alte Standuhr sein, die wir von deiner Tante zur Hochzeit geschenkt bekamen.
Die schlägt und tickt nicht nur laut - in ihr knirscht es auch, wenn sie steht.
Da ist der Holzwurm drin .«
    »Das ist kein
Holzwurm . . . ich habe Schritte gehört .«
    »Holzwürmer
in Stiefeln, was ?« fragte der Angetrunkene überrascht,
hob erstaunt die Augenbrauen und grinste breit.
    »Mir ist
nicht zum Scherzen zumute .« Die Stimme der
dunkelhaarigen Frau klang sehr selbstsicher und fest. »Da ist ein Einbrecher im
Haus ...«
    Frank Weston
winkte ab. »Hier gibt’s keine Einbrecher. Außerdem - ist bei uns nicht viel zu
holen. Laß mich mal vor .«
    Er schob sich
an seiner Frau vorbei ins Halbdunkel der Diele, die nur durch das Streulicht
der Außenbeleuchtung aufgehellt wurde.
    Der Mann
übertrat die Schwelle und tastete nach dem Lichtschalter.
    Die Deckenlampe
in der Diele flammte auf.
    »Hallo ?« rief Frank Weston. »Ist hier jemand ?« Er durchquerte den Raum, der teakholzfarben eingerichtet war, und näherte sich
der Wohnzimmertür.
    Seine Frau
folgte ihm auf dem Fuß.
    »Hier ist
kein Mensch .« Frank Weston zuckte die Achseln. »Die
Tür ist in Ordnung, die Fenster sind es auch .«
    »Aber die
Haustür war nicht abgeschlossen !« Eileen blieb
hartnäckig.
    Frank Westons
Hand lag auf der Klinke der Tür, die ins Wohnzimmer führte. Er drückte sie
herab.
    Da wurde ihm
die Tür von innen aus der Hand gerissen.
    Weston wurde von
der urplötzlichen Aktion so überrascht, daß er nach vorn taumelte. In seinem
alkoholumnebelten Gehirn registrierte er den Sturz, den er instinktiv noch
auffangen wollte.
    Er ließ
deshalb die Klinke nicht los, sondern umklammerte sie fester und lief seinem
Mörder genau in die Arme.
    Im Dunkeln
vor ihm ragte eine Gestalt empor. Groß, schwarzgekleidet. Sie schien
Lederkleidung zu tragen.
    Es ging alles
blitzschnell.
    Frank Weston
sah die Gefahr nicht mehr auf sich zukommen, spürte nur noch einen harten
Schlag gegen die Brust und brach röchelnd in die Knie.
    Eileen
Weston, durch reichlichen Alkoholgenuß ebenfalls in ihrer Reaktionsfähigkeit
gehemmt, glaubte im ersten Moment selbst nicht an das, was sie sah.
    Die
schattenhafte Gestalt sprang auf sie zu.
    Die Frau
registrierte ein breites Gesicht mit weitauseinanderstehenden Augen und einem
seltsamen Mund.
    Etwas zuckte
auf sie zu.
    Eileen Weston
wußte nicht, was es war. Es erinnerte sie an eine Zunge und gleichzeitig an die
Spitze eines Speeres.
    Die Frau warf
sich herum und duckte sich gleichzeitig.
    Eileen Weston
spürte noch den zischenden Luftzug an ihrem Kopf.
    Sie schrie
und lief wie von Furien gehetzt davon.
    Eileen Weston
war von einem Moment zum anderen stocknüchtern.
    Jemand war in
ihr Haus
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