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090 - Der Monster-Mann

090 - Der Monster-Mann

Titel: 090 - Der Monster-Mann
Autoren: Larry Brent
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benutzt wurde.
    Eileen Weston
handelte wie unter Zwang.
    Das schwere
Bronzeschloß war nur eingeklinkt und nicht verschlossen. Ein Bügel fehlte.
    Die Frau
wußte selbst nicht, weshalb sie ausgerechnet auf die Idee kam, den Deckel zu
heben und einen Blick in das Innere der Truhe zu werfen.
    Eileen
Westons Augen weiteten sich.
    Wie der
Teufel aus der Kiste sprang sie etwas an.
    Es war
dunkel, kalt und glitschig.
    Die junge
Frau wollte noch schreien, aber wie ein derbes Tuch legte sich etwas auf ihren
Mund.
    Eileen ging
in die Knie, riß die Arme nach vorn und wollte den unheimlichen Angreifer
abwehren.
    Wie durch
Nebel nahm sie die Gestalt, die sie anfiel, wahr: Das war der Mann aus ihrem
Haus!
    Groß, dunkel,
in schwarzglänzendes Leder gekleidet, das wie eine zweite Haut seinen Körper
umhüllte.
    Aber - dieser
Körper war nicht ganz geschlossen.
    Aus der Brust
schoben sich armdicke Schlangen und wickelten sich um Brust und Hals, um Hüften
und Gesicht der Frau, die dieses namenlose Grauen nicht verkraftete.
    Schlagartig
wurde es schwarz vor ihren Augen, Eileen Weston fiel wie ein Stein zu Boden und
brach vor der alten Truhe zusammen . . .
     
    ●
     
    Die beiden
Männer, die am frühen Vormittag in das Gefängnis kamen, wurden schon erwartet.
    Der Leiter
des Hauses ließ es sich nicht nehmen, die beiden Besucher persönlich in den
betreffenden Zellentrakt zu geleiten.
    »Bitte,
kommen Sie mit«, sprach der Gefängnisdirektor den sportlich gebräunten, blonden
Mann und dessen vierschrötigen Begleiter mit dem roten Haar und dem wilden
Vollbart an. »Wir haben sie in Zelle siebenundzwanzig untergebracht. Machen Sie
sich bitte zuerst einen Eindruck von ihrem Zustand. Dann reden wir über alles
Weitere. «
    Larry Brent
alias X-RAY-3 nickte.
    Scott Dewing ging ihm voraus.
    Der Mann war
untersetzt und hatte Schultern wie ein Kleiderschrank. Dewing hatte schon schütteres Haar, obwohl er erst Ende Dreißig war. Dieser Umstand
machte ihn älter.
    Dewing trug einen
dunkelgemusterten Anzug, in dem er seriös und zuverlässig wirkte.
    Als Direktor
des Untersuchungsgefängnisses von San Bernardino war er als einziger über die
Anwesenheit der beiden PSA-Agenten informiert und hatte den Auftrag, Brent und
Kunaritschew jede Hilfe zuteil werden zu lassen und sich mit ihnen zu
verständigen.
    »Wenn Sie
mich fragen«, begann Dewing unvermittelt, während sie
durch den langen Korridor gingen, auf den graue Eisentüren mündeten. »So muß
ich Ihnen sagen, daß aufgrund der vorliegenden Ergebnisse es schwer sein wird,
ihre Unschuld zu beweisen. Um ehrlich zu sein: ich glaube auch nicht daran.
Aber das ist meine persönliche Meinung. Das letzte Wort hat das Gericht. Es hat
darüber zu befinden, ob sie lebenslänglich hinter Gittern kommt - oder ob man
ihr mildernde Umstände zubilligt .«
    »Wir werden
sehen«, sagte Larry Brent ausweichend.
    Dewing führte ihn
und seinen Freund Iwan Kunaritschew ins Besuchszimmer. Kleine schmale Tische
standen darin. Das einzige Fenster befand sich unterhalb der Decke, war
quadratisch und vergittert.
    »Ich bin
sofort zurück .«
    Dewing verschwand
durch eine Seitentür.
    Larry und
Iwan nahmen nebeneinander Platz, und der Russe griff mechanisch nach dem
silbernen Zigarrenetui in seiner linken Jackett-Tasche, um sich eine seiner
berühmt-berüchtigten Selbstgedrehten herauszunehmen.
    »Keinen
Fehler begehen, Brüderchen«, sagte Larry kaum hörbar. »Hier gibt’s zwar ’ne
Menge Ungeziefer in den Wandritzen, und ich hätte nichts dagegen, wenn du dich
hier als Kammerjäger betätigen würdest. Aber ich möchte unsere
Gesprächspartnerin nicht vergraulen. Sie soll uns etwas erzählen - und nicht
vorhusten ...»
    Iwan alias
X-RAY-7 hielt die überlange Selbstgedrehte schon zwischen den Lippen, aber er
zündete sie nicht an.
    In diesem
Moment kam die Frau durch den Seiteneingang. Sie wirkte ernst, bleich, und
ihrem Gesicht haftete ein versteinerter Zug an, der durch das hochgesteckte
Haar noch verstärkt wurde.
    Mit unruhigem
Blick musterte die Untersuchungsgefangene die beiden Fremden.
    Sie nahm
ihnen gegenüber Platz.
    »Das ist
Eileen Weston«, stellte der Gefängnisdirektor die junge, übernächtigt
aussehende Frau vor. »Ihre Gesprächszeit ist unbegrenzt. Wenn Sie die
Unterhaltung abzubrechen wünschen, geben Sie dem Wachmann draußen vor der Tür
ein Zeichen. Ich gehe einstweilen in mein Büro zurück .«
    Eileen Weston
musterte die beiden PSA-Agenten.
    »Was wollen
Sie von mir ?« fragte sie
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