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090 - Der Monster-Mann

090 - Der Monster-Mann

Titel: 090 - Der Monster-Mann
Autoren: Larry Brent
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ist keine billige Slapstick-Komödie. Ich habe jemand im Sinn, der
es nicht nötig hat, sich zu verkleiden .«
    Der Dialog im
Auto wurde auch in New York gehört.
    »Ich habe
meine Entscheidung bereits getroffen«, erklang die Stimme von X-RAY-1 aus dem
winzigen Lautsprecher von Iwan Kunaritschews PSA-Ring. Er hatte die Form einer
Weltkugel, die in einer massiv goldenen Fassung mit der Gravur »Im Dienste der
Menschheit - X-RAY-7« ruhte.
    Durch die
Kontinente des goldenen Miniaturglobusses schimmerte das stilisierte Gesicht eines
Menschen. Im Ring untergebracht waren eine vollwertige Sende- und
Empfangsanlage.
    »Ich nehme
an«, fuhr der Leiter der PSA fort, »daß X-GIRL-C sich für diese Aufgabe sicher
gut eignen würde .«
    »Morna!«
Larry Brents Gesicht hellte sich auf.
    »Er strahlt
wie ein Honigkuchenpferd, Sir«, berichtete Kunaritschew. »Er sieht verliebt aus . ..«
    Der Russe
grinste verschmitzt von einem Ohr zum ändern .
    Daß Larry
Brent und Morna Ulbrandson sich mochten, daß sie mehr waren als Kollegen, war
in der PSA ein offenes Geheimnis.
    »Für die
Liebe wird wohl wenig Zeit bleiben. Morna Ulbrandson kommt als Tatverdächtige
in die Zelle zu Eileen Weston. Morna ist kratzbürstig und aggressiv. Außerdem -
kennt sie einen Mann wie Larry Brent, der schließlich soeben Kontakt mit Eileen
Weston aufgenommen hat, nicht .«
    Larry Brent,
der den Leihwagen - einen fast neuen Chevrolet Caprice - durch den beginnenden
Abend steuerte, zerdrückte eine Bemerkung zwischen den Lippen.
    »Ich bin mit
der klugen Entscheidung, Sir«, beendete Iwan Kunaritschew das Gespräch nach New
York, »sehr zufrieden. Auf diese Weise kann es kaum Verwicklungen geben .«
     
    ●
     
    Man konnte
das Haus in der Abgeschiedenheit der Berge nur als windschiefe, verwitterte
Hütte bezeichnen. Sie machte einen verwahrlosten und unbewohnten Eindruck.
Dennoch - war sie bewohnt.
    Ein
steiniger, steiler Pfad führte in die Höhe.
    Hinter
windzerzausten Büschen und dornigem Gestrüpp war die Holzhütte kaum
wahrzunehmen.
    Sie schmiegte
sich eng an die Felswand an, und gerade in der Dunkelheit wurde sie eins mit
den Schatten und wäre auch aus wenigen Schritten Entfernung von einem zufällig
vorbeikommenden Spaziergänger nicht mal wahrgenommen worden.
    In diese
Gegend aber kam kein Mensch, und selbst in Little Bridge, der Siedlung, in der
noch keine zehn Häuser bewohnt waren, wußte kaum jemand von der alten Hütte.
    Sie stammte
noch aus dem vorigen Jahrhundert und war damals von einem Einzelgänger
errichtet worden.
    Der Erbauer
der Hütte war in diese Gegend gekommen. Zusammen mit einigen Freunden hatte er
die Höhlen und Stollen tiefer in den Berg getrieben, in denen es angeblich
Diamanten geben sollte.
    Vor ungefähr
drei Monaten stieß Joe Trecker zufällig auf die Hütte der alten
Diamantengräber.
    Trecker war
selbst Abenteurer und Herumtreiber, ein Mann, der sich nirgends zu Hause
fühlte, niemals seßhaft wurde und ruhelos und unstet durch die Welt wanderte.
    Er hatte in
einem kleinen Nest in Mexiko in einer Kneipe von den alten Bergwerkstollen
gehört und auch von dem Gerücht, daß damals dort angeblich einige Brocken von
den Männern gefunden und versteckt worden sein sollten.
    Es wurde viel
erzählt von alten Schätzen, die angeblich von Indianern und Gold- und
Diamantengräbern versteckt worden sein sollten. Keiner hatte sie je geborgen.
    Die meisten
glaubten nicht an solche Berichte.
    Auch Joe
Trecker nicht. Er hatte die Gegend, über die er diese Geschichten gehört hatte,
aufgesucht und die Hütte dabei entdeckt.
    Joe Trecker
war ein kräftiger Mann mit langem Haar und aschblondem Vollbart, fünfunddreißig
Jahre alt, wirkte aber viel älter.
    Er trug
abgewetzte Bluejeans, ein großkariertes Hemd und darüber eine speckige
Lederjacke.
    Der
Einsiedler hatte die Hütte zu seiner Behausung gewählt und sie einigermaßen
bewohnbar hergerichtet.
    Es gab einen
alten Ofen, der wieder funktionierte. Sogar Töpfe und Keramikschalen waren noch
in der Hütte gewesen und verschimmeltes Brot.
    Die Hütte
bestand aus einer kleinen Küche und einem weiteren mittelgroßen Raum, der ihm
als Wohn- und Schlafzimmer diente. '
    In der
Dunkelheit kam Joe Trecker aus den Bergen zurück.
    Hinter einem
Felsvorsprung lag der Eingang zu einem Stollen. Er war innen mit mächtigen
Balken abgestützt. Doch diese waren im Lauf der Jahrzehnte morsch oder vor
langer Zeit absichtlich teilweise zum Einsturz gebracht worden.
    Viel Schutt
und Steine
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