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0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

Titel: 0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß
Autoren: Wir machten ihm die Hölle heiß
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»Komm’ rein in die gute Stube, Cotton, aber wirf deine Kanone nach unten.«
    »Abgemacht«, gab ich laut zurück.
    Mein Partner, der mir nachgekommen war, schüttelte den Kopf, als ich losmarschieren wollte.
    »Man wird Sie als zusätzliche Geisel festhalten«, flüsterte er mir zu.
    »Möglich, bis dahin müssen sie sich aber noch mächtig anstrengen.«
    »Hier, dann nehmen Sie sich wenigstens meine Waffe mit.«
    »Damit kann ich jetzt nichts anfangen, sie werden damit rechnen. Ich muss versuchen, sie zu überlisten.«
    Ich nahm mir keine Zeit, seine Antwort abzuwarten. Ich hob die Arme und marschierte in den dämmerigen Flur. Eine Tür öffnete sich, und ich erkannte den Gangster, der mir schon einmal geöffnet hatte. Er trug eine schwere Waffe in der Hand.
    »Schmeiß die Kanone weg«, sagt er zu mir. »Und mach keine Mätzchen, sonst…«
    Er beendete seinen Satz absichtlich nicht. Er wollte wohl, dass ich mir die Folgen selbst ausmalte. Ich tat ihm den Gefallen und warf die Waffe zu Boden. Dann kam ich langsam auf ihn zu und war bereit, mich zur Seite zu werfen, falls er schoss.
    Er dachte nicht daran, mich schon jetzt abzuknallen. Sie wollten mich als Geisel haben. Sie kamen sich sehr schlau vor, und noch sah es so aus, als seien sie es auch.
    Ich hatte ihn erreicht. Er trat zur Seite und ließ mich in das Zimmer.
    Auf den ersten Blick sah ich, dass sie sich ganz nett eingenistet hatten. Am Küchentisch stand eine Frau so steif, als habe sie einen Ladestock verschluckt. Eng an sie gepresst sah ich ein kleines Mädchen, das meiner Schätzung nach etwa fünf Jahre alt sein mochte.
    »Sieh’ sie dir an«, sagte der Gangster und wies mit der Kanone auf die Frau und das Kind. »Das müsste sich doch für euch lohnen, uns laufen zu lassen wie?«
    »Wie stellt ihr euch das vor?«
    Ich hatte den zweiten Gangster noch nicht gesehen und wollte ihn aus seinem Versteck herauslocken. Erst, wenn ich beide Gangster vor mir hatte, konnte ich mir etwas einfallen lassen.
    »Du lässt uns zusammen mit der Frau und dem Balg nach unten«, begann der Gangster seinen Plan zu entwickeln. »Du gehst aus Sicherheitsgründen mit. Wir setzen uns in deinen Dienstschlitten und verlassen die Stadt. Wenn wir draußen sind, kannst du aussteigen und fertig ist die Laube.«
    »Toll sieht die Laube aber nicht aus«, sagte ich und grinste.
    »Du brauchst ja nicht darauf einzugehen«, sagte er.
    »Wo steckt dein Kumpel?«, fragte ich ihn.
    Er antwortete zu schnell und zu hastig. Er sagte mir, sein Freund befände sich im Nebenzimmer und bewache das Dach. Ich schöpfte sofort Verdacht, denn der zweite Gangster hätte sich unter normalen Umständen bestimmt sehen lassen.
    »Ist er angeschossen worden?«, fragte ich den Gangster.
    »Quatsch«, sagte er in wütendem Ton, als fühlte er sich durchschaut.
    »Er ist verwundet«, schaltete sich die Frau ein. Der Gangster fuhr herum und sah sie wütend an. Er wollte auf sie zugehen und sie schlagen. Das kleine Mädchen begann schon vor Angst zu schreien und zu weinen.
    »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun«, sagte ich zu dem Gangster.
    »Was willst du machen, wenn ich’s wirklich tue?«, fragte er mich höhnisch.
    Aber er hatte wohl aus dem Klang meiner Stimme gehört, dass ich zu allem entschlossen war. Er blieb stehen, leckte sich die Lippen und sah kurz zu Boden.
    »Also, wie steht es mit uns?«, fragte er. Er stellte sich hinter die Frau und fuchtelte mit einer Kanone herum. Die Zeit brannte ihm auf den Nägeln. Er wollte raus aus diesem Bau, das war klar erkennbar.
    »Also, hol deinen Partner«, sagte ich. »Die Frau und das Kind bleiben hier. Ihr könnt euch an mich halten.«
    »Kommt nicht infrage«, erwiderte er. »Die beiden hier kommen mit.«
    Er fuchtelte wieder mit der Kanone herum.
    »Also gut, dann eben so«, stimmte ich ihm zu. »Nun hol’ deinen Kumpel.«
    »Den brauchen wir nicht mehr«, sagte er da mit einem gemeinen Grinsen. »Er kann nicht mehr gehen und wird’s auch nie wieder lernen.«
    Jetzt kam es darauf an. Er winkte der Frau mit der Kanone vom Tisch weg und wollte mich seitlich in die Ecke dirigieren. Er hütete sich, mir zu nahezukommen. Er ahnte wohl, dass ich einiges vorhatte.
    »Nun beeil’ dich schon«, fuhr er die verängstigte Frau an. »Du brauchst wohl erst eine schriftliche Einladung, wie?«
    Als er die Frau schlagen wollte, heulte das Kind auf und geriet ihm plötzlich zwischen die Beine.
    Er stolperte. Und ich sprang ihn an wie ein Tiger, den man von der
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