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Die drei ??? Der namenlose Gegner

Titel: Die drei ??? Der namenlose Gegner
Autoren: Kari Erlhoff
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Pech auf der ganzen Linie!

    Bob Andrews sah ungeduldig auf die Anzeige der Zapfsäule. Er war viel zu spät dran! Warum hatte er nicht schon am Tag zuvor getankt? Warum hatte seine Mutter ihn aufgehalten? Und warum mussten heute alle Ampeln auf Rot stehen? Alles war gegen ihn! Grimmig stellte er fest, dass die Benzinpreise auch schon wieder gestiegen waren. Das würde ihn einen Großteil seines Taschengelds kosten! Aber wenigstens war er so wieder mobil. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, war der Tank voll. Bob seufzte erleichtert. Seine beiden Freunde Justus Jonas und Peter Shaw warteten schon auf ihn. Die drei Jungen, die in ihrer Freizeit ein florierendes Detektivunternehmen betrieben, waren um Punkt halb drei verabredet gewesen. Sie hatten am Vormittag übers Telefon einen Auftrag bekommen und wollten sich nun mit ihrer neuen Klientin, einer alten Dame namens Cynthia McGowan, treffen. Jetzt war es allerdings schon Viertel vor drei. Justus mochte es überhaupt nicht, wenn man sich bei einem Termin verspätete. Seiner Meinung nach gehörte Pünktlichkeit zum guten Eindruck.
    Der dritte Detektiv hängte den Zapfhahn zurück in die Halterung. Eine Möwe stieß gierig auf den vollen Müllkorb direkt neben ihm hinab. Er scheuchte sie weg. Der Vogel flatterte hoch. »Hau ab!«
    Die Möwe stieß einen Schrei aus und hinterließ einen großen weißen Fleck auf der Windschutzscheibe von Bobs Käfer. »Mistvieh!«, rief Bob ihr hinterher. »Auch das noch!« Wütend griff er nach dem Eimer mit dem Wasser. Er war leer. Als ob die Situation nicht schon stressig genug war! Das war einfach nicht Bobs Tag. Ach was, das war nicht seine Woche! Mit dem Eimer in der Hand hastete er hinter das Tankstellenhäuschen. Wahrscheinlich war es nicht einmal sein Monat! Alles hatte sich gegen ihn verschworen. Zumindest alles bis auf den Wasserhahn. Der befand sich hinter den Müllcontainern und funktionierte einwandfrei. Während er den Eimer auffüllte, spähte er zwischen den Containern auf den kleinen Parkplatz, der hinter der Tankstelle lag.
    Ein paar Meter vom Wasserhahn entfernt parkte ein Käfer, der noch älter und klapperiger aussah als sein eigener. Er war lila lackiert. Peter Shaw, der Zweite Detektiv, hätte bei dem Anblick bestimmt gesagt, dass man Autos so etwas nicht antun dürfe. Bob hingegen beschäftigte sich lieber mit Menschen als mit Motoren. Er fand die junge Frau, die neben dem Käfer stand, deutlich interessanter als ihren Wagen. Sie hatte ungebändigte rote Locken und brachte es tatsächlich fertig, noch schräger auszusehen als ihr Käfer. Alles, von ihren gelben Kniestrümpfen bis hin zu dem ungünstig geschnittenen, giftgrünen Rock, wirkte grotesk. Und doch schien ihr Gegenüber an ihr interessiert zu sein, denn sie unterhielten sich angeregt. Es war ein auffällig großer Enddreißiger mit militärischem Bürstenhaarschnitt. Offenbar war auch eine dritte Person an dem Gespräch beteiligt, doch die konnte Bob von seinem Platz aus nicht sehen. Soweit er es beurteilen konnte, war es kein entspanntes Gespräch. Die Frau war nervös. Immer wieder schob sie mit zitternden Fingern ihre lila Sonnenbrille ins Haar, nur um sie gleich darauf wieder zurück auf die Nase zu setzen. Eine Windböe trug Fetzen ihrer Unterhaltung zu Bob. »Das kann nicht so ... ich bin ... echte Hilfe!«
    Schließlich stieg sie mit einer fahrigen Abschiedsgeste in den Käfer. Bob erwartete einen Moment lang, dass das Gefährt in seine Einzelteile auseinanderfallen würde. Doch es hielt und sprang anstandslos an. Der kleine Wagen setzte schwungvoll zurück. Er wendete und sauste dann – deutlich schneller als er laubt – an Bob vorbei. Der dritte Detektiv trug den vollen Eimer zurück zur Tankstelle. Auf halbem Weg drehte er sich noch einmal um. Jetzt konnte er sehen, wer der dritte Gesprächspartner gewesen war. Es war ein junger Mann, der gerade in einen altersschwachen Jeep stieg. Bob hätte vor Erstaunen fast den Eimer fallen gelassen. »Skinny Norris!«, entfuhr es ihm. Schnell drehte er sich wieder um, damit Skinny ihn nicht entdeckte. Für einen Streit war jetzt einfach keine Zeit. Und Streit war ganz sicher vorprogrammiert, wenn einer der drei Detektive auf Skinny traf. Skinner E. Norris war seit Jahren eine Art Erzfeind der drei ???. Er war etwas älter als die drei Jungen und kam aus einem wohlhabenden Elternhaus. Da er jedoch schon öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten war, hatte sein Vater ihm irgendwann den Geldhahn
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