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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose
Autoren: Jack Higgins
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Der gnadenlose Kampf zweier Männer, die eine
alte, böse Rechnung zu begleichen haben, ist Mittelpunkt der
verblüffend gebauten Handlung. Beide sind zu Hause in der Welt der
Agenten und dunklen Drahtzieher. Martin Brosnan, der sich eigentlich
von den nervenzerfetzenden Einsätzen zurückziehen will, ist
ein Idealist Graham Greenescher Prägung, und sein Idealismus wird
einmal zuviel mißbraucht. Sein Gegenspieler ist ein knochenharter
Söldnertyp, der für Geld und aus Freude am bitterbösen
Spiel selbst den wahnwitzigsten Auftrag an nimmt.
      Als die beiden aufeinandertreffen,
ahnen sie noch nicht, daß die Fäden, an denen sie
hängen, im Hintergrund gezogen werden – von den Bossen der
britischen Abwehr und des KGB, die sich den Haß und die
Rivalität der beiden Männer zunutze machen, um einen Coup zu
landen, der die Sicherheit in Euro pa aus dem Gleichgewicht zu bringen
droht.

    epub-Konvertierung by Manni

 

    Jack Higgins

    Die Teufelsrose

    Roman

    Scherz

    Erste Auflage 1985.
Einzig berechtigte Übertragung
aus dem Englischen von Jürgen Bavendam.
Titel der Originalausgabe: »Touch the Devil«.
Copyright © 1982 by Jack Higgins.
Gesamtdeutsche Rechte beim Scherz Verlag,
Bern und München.
ISBN 3502103194

    Prolog

    Vietnam 1968

    Der Rettungshubschrauber schwebte in tausend
Fuß Höhe über das Delta. Der schwer armierte
Geleithelikopter, ein Huey Cobra, hielt sich links von ihm. Es sah nach
Regen aus, die Wolken über dem Dschungel hingen tief, und am
fernen Horizont grollte Donner.
      In einer Ecke der Rettungsmaschine
saß Anne-Marie Audin mit geschlossenen Augen an eine Kiste voll
Lazarettmaterial gelehnt. Sie war eine zierliche Frau mit olivfarbenem
Teint und schwarzen Haaren, die – eine Konzession an die Lebensum
stände an der vietnamesischen Front – millimeterkurz
geschnit ten waren. Sie trug eine offene Fallschirmspringerjacke, ein
Buschhemd aus Khaki und lange Hosen, die in französische
Fallschirmspringerstiefel gesteckt waren. Das Auffallendste an ihr
waren die beiden Kameras, zwei Nikons, die sie an Leder riemen um den
Hals trug; die großen Taschen ihrer Jacke enthielten nicht etwa
Munition, sondern verschiedene Objekti ve und Dutzende von
35-Millimeter-Filmen.
      Der junge Sanitäter, der neben
dem schwarzen Zugführer saß, musterte sie mit unverhohlener
Bewunderung. Die beiden oberen Knöpfe ihres Buschhemds waren offen
und gaben den Ansatz der festen Brüste frei, die sich leicht hoben
und senkten, während sie schlief.
      »Lange her, seit ich sowas gesehen habe«, sagte er.
      »Kann man wohl sagen,
Junge.« Der Zugführer reichte ihm eine Zigarette. »Wo
die schon überall gewesen ist! Letztes Jahr ist sie sogar mit dem
Fünfhundertdritten in Katum gesprungen. Sie hat alles hinter sich,
was du dir vorstellen kannst. Vor sechs oder sieben Monaten hat Life einen
Bericht über sie gebracht. Sie ist aus Paris, kannst du das
fassen? Und aus einer von den Familien, denen ein großes
Stück der Bank von Frankreich gehört.«
      Der Junge riß erstaunt die Augen auf. »Was, zur Hölle, macht sie dann hier?«
      Der Zugführer griente. »Mich darfst du nicht fragen. Ich weiß nicht mal, was ich hier mache.«
      »Haben Sie eine Zigarette für mich?« fragte Anne-Marie.
      Ihre Augen sind grüner als
alles, was ich je gesehen habe, dachte der Zugführer, als er ihr
eine Schachtel zuwarf. »Behal ten Sie sie.«
      Sie schüttelte eine heraus und
zündete sie mit einem alten, aus einer Messingpatrone gefertigten
Feuerzeug an, schloß dann wieder die Augen, ließ die
Zigarette zwischen zwei Fingern nach unten baumeln. Der Junge hatte
natürlich recht gehabt. Was machte sie hier, die junge Frau, die
alles hatte? Einen Großvater, der sie vergötterte, einer der
reichsten und mächtigsten Industriellen Frankreichs. Einen Vater,
der Indo china überlebt hatte, um dann in Algerien zu fallen,
Colonel der Infanterie, fünfmal dekoriert, Ritter der Ehrenlegion.
Ein wirklicher Held und tot, wie es sich für einen Helden ziemt.
      Ihre Mutter, die sich nie von dem
Schlag erholt hatte, war zwei Jahre später mit dem Auto bei Nizza
verunglückt. AnneMarie dachte oft, das Steuer sei in jener Nacht
auf der Gebirgs straße absichtlich herumgerissen worden, damit
der Porsche über die Böschung in die Tiefe stürzte.
       Armes kleines reiches Mädchen. Ihr Mund verzog sich zu einem ironischen Lächeln, ihre Augen waren noch geschlossen. Die Häuser, die Villen, das Personal, die
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