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0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

Titel: 0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß
Autoren: Wir machten ihm die Hölle heiß
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sagte er.
    »Muss das sofort sein?«
    »Das wäre mir recht«, sagte er höflich. »Was halten Sie davon, wenn wir dort in den Drugstore gehen?«
    Ich hatte nichts dagegen einzuwenden und ließ ihn vorausmarschieren. Ich passte natürlich höllisch auf, denn erstens wusste ich nicht, ob der Junge allein war und zum zweiten wollte ich nicht von hinten angerempelt werden.
    »Ich habe Ihnen ein Geschäft vorzuschlagen«, sagte der Junge, als wir uns in eine Nische gesetzt hatten.
    »Nur zu«, erwiderte ich. »Ich bin ganz Ohr.«
    »Sie können sich ein paar nette Lappen verdienen«, sagte er weiter.
    »Wie viel?«
    »Das kommt auf Ihre Geschicklichkeit an«, sagte er grinsend. »Sie sind doch ein Detective, nicht?«
    »Wenn Sie etwas dagegen haben brauchen Sie’s mir nur zu sagen.«
    »Nee, das geht schon in Ordnung«, sagte der junge Mann. »Das passt sogar.«
    »Wem passt was?«
    »Ihre Bezahlung ist saumäßig, wie?«
    »Ich kenne Jobs, die besser bezahlt werden«, sagte ich und verzog mein Gesicht. Ich ahnte schon, wohin der Hase lief. Er hielt mich für einen Detective der Stadtpolizei und rechnete wohl damit, dass ich zu der bestechlichen Sorte gehörte. Selbstverständlich ging ich auf das Spiel ein, denn es versprach, interessant zu werden.
    »Wie wär’s denn dann mal mit ’ner kleinen Aufbesserung?«
    »Sie sind wohl verrückt, wie?«, fragte ich und maß ihn mit einem empörten Blick. »Wollen Sie mich bestechen, mein Junge?«
    »Unsinn. Aber mein Chef braucht einen Detective, auf den er sich verlassen kann.«
    »Ich bin Angestellter.«
    »Schließt das aus, dass Sie ’nen kleinen Job so ganz nebenbei übernehmen? Es braucht ja keiner zu wissen.«
    »Um was für ’ne Sache handelt es sich?«
    »Dem Chef seine Frau ist durchgebrannt«, sagte er unter Missachtung aller Sprachregeln. »Unterhalten Sie sich doch mal mit dem Mann. Ich kann Ihnen nur sagen, dass der anständig zahlt.«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Wollen Sie einsteigen?«
    »Könnte sein«, antwortete ich.
    »Wen haben Sie denn eigentlich in dem Haus besucht, wo wir uns getroffen haben?«
    »Neugierig was?«
    »Sie waren bei Henders, stimmt’s?«
    »Sie sind ein Neunmalkluger«, sagte ich grinsend.
    »Haben Sie ihn angetroffen?«
    »Ich habe den Eindruck, dass Sie neugierig sind«, meinte ich und grinste verschmitzt.
    »Wie steht’s also mit uns?«, fragte er, das Thema wechselnd.
    »Ich weiß nicht«, zauderte ich absichtlich. »Man hat sich schnell in die Nesseln gesetzt.«
    »Aber doch nicht ’n Kerl wie Sie«, wurde er vertraulich. »Sie wissen doch genau, wenn was nich’ in Ordnung ist.«
    »Na schön, ich kann mich ja mal mit Ihrem Chef unterhalten«, sagte ich und drückte meine Zigarette aus.
    Der junge Mann wurde in diesem Moment von der Theke aus angerufen.
    Sie nannten ihn Larry.
    Er hob den Kopf, sah zu dem Bartender hinüber und stand dann auf.
    »Ich bin sofort wieder da«, sagte er wichtigtuerisch. Er schlenderte lässig an den frei herumstehenden Tischen vorbei und tuschelte dann mit dem Mann hinter der Theke.
    Mir fiel auf, dass sie sich beide ganz kurz zu mir umschauten. Dann lachte der Bartender schallend auf, aber es klang unecht. Sie wollten wohl den Anschein erwecken, als handele es sich um eine harmlose Sache.
    Vorsichtshalber stand ich schon einmal auf, um mir eine günstige Startposition zu verschaffen. Im gleichen Moment setzte sich aber der junge Mann schon in Bewegung und verschwand wie ein geölter Blitz durch die Tür des Lokals.
    ***
    Phil saß völlig gebrochen vor seinem Schreibtisch, der mit Papier und Fotos restlos eingedeckt war.
    »Nur nicht verzweifeln«, sagte ich lächelnd zu ihm, als ich mich in einen Sessel warf. »Wie sieht’s denn aus?«
    »Es ist zum Verrückt werden«, stöhnte Phil. »Ich bin jetzt beim Aussortieren. Wir haben Auswahl in jeder Menge. Soviel-Vorbestrafte, die als Brandstifter infrage kommen können, haben wir noch nie gehabt.«
    »Prächtig«, sagte ich zufrieden. »Dann werden wir mal mit dem Durchkämmen beginnen, sobald du dir einen Überblick verschafft hast.«
    »Was bleibt uns anderes übrig?«, fragte Phil zurück. »Man muss es darauf ankommen lassen. Vielleicht lohnt sich ein groß angelegter Fischzug. Aber was ist mit dir los? Hast du Erfolg gehabt? Wie bist du mit Andirr verblieben?«
    Ich setzte Phil auseinander, wie unsere Aktien standen. Ich schilderte ihm meine Unterhaltung mit dem Inhaber der Kettenläden und mit dem jungen Mann, der sich so schnell abgesetzt
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