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Tina und Tini 07 - Tina und Tini entlarven die Tigerbande

Tina und Tini 07 - Tina und Tini entlarven die Tigerbande

Titel: Tina und Tini 07 - Tina und Tini entlarven die Tigerbande
Autoren: Enid Blyton
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Eine Giraffe mit Stimmbruch

    „Frechheit! Nicht die kleinste Spur von Oliver! Und er hat uns doch fest versprochen, auf dem Bahnsteig auf uns zu warten!“ Tina lehnte sich aus dem Zugfenster und blickte ärgerlich über die Köpfe der Wartenden hinweg.
    „Na komm, steigen wir erst mal aus. Der Zug bleibt nicht ewig hier stehen“, mahnte Tini ihre Freundin.
    Tobbi war bereits mit dem Gepäck durch den Gang nach vorne gelaufen und wuchtete die Koffer der Mädchen die Stufen zum Bahnsteig hinunter.
    „Wie wär’s, wenn mir mal einer helfen würde“, maulte er, als die Köpfe der beiden Mädchen über ihm auftauchten. „Ich bin doch nicht euer Kuli.“
    „Euer Cousin scheint das Datum verwechselt zu haben, ich kann ihn nirgends entdecken“, lenkte Tini ab. „Was machen wir, wenn er nicht kommt?“
    „Nur keine Panik! In dem Gewühl hier kann man ja niemanden finden. Warten wir erst mal ab, bis die Leute sich verlaufen haben.“
    „Oliver hat gesagt, wir sollten am Hauptausgang warten, falls wir uns verpassen. Aber welcher von beiden ist nun der Hauptausgang?“ Tina sah ratlos von einer Seite zur anderen.
    „Ich frage mal.“
    Tini ging auf einen ellenlangen Jüngling zu, der ihnen den Rücken zudrehte und suchend in die andere Richtung schaute. Mit dem Zeigefinger tippte sie an seine Schulter.
    „Entschuldigen Sie bitte — welches ist hier der Hauptausgang?“
    Der Jüngling drehte sich um und sah mit kugelrunden Augen auf Tini hinunter.
    „Da seid“ rief er in tiefstem Baß, „ihr ja!“ fuhr er mit einem hörbaren Kickser in der Stimme im Koloratursopran fort. „Ich habe euch nicht gesehen!“ Wieder folgte ein Kickser und die Stimme sank in den Keller.
    „Oliver!!!“ Tina, Tini und Tobbi riefen es wie aus einem Munde, dann starrten sie den Jungen fassungslos an.
    „Was ist los? Erkennt ihr mich nicht wieder?“
    „Schon“, sagte Tobbi zögernd, „ich erwartete nur nicht, dich als Giraffe wiederzusehen. Menschenskind, du mußt doch mindestens einen halben Meter gewachsen sein, seit wir das letzte Mal zusammen waren. Und ich als der Ältere habe nur die Größe eines Känguruhs.“
    „Jetzt übertreibst du.“ Oliver lächelte verschämt. „Aber es ist wahr, in der Schule nennen sie mich auch seit einiger Zeit ,Giraffe’ .“ Wieder übersprang er zweimal im Satz mühelos drei Oktaven. „Entschuldigt bitte, meine Stimme macht mir neuerdings etwas Schwierigkeiten.“ Oliver hüstelte und räusperte sich heftig. „Schön, daß ihr da seid, Kinder! Herzlich willkommen in unserer kleinen, aber desto berühmteren Stadt!“
    Tina fiel ihrem Cousin übermütig um den Hals. „Entschuldige, daß wir erst so sprachlos waren! Wir sind auf eine solche Überraschung einfach nicht gefaßt gewesen! Auch wenn Großmutter mal erwähnte, du seist sehr gewachsen. Aber wer achtet schon auf solche Redensarten, Mutti sagt das von uns ja auch ständig. Aber dir gegenüber sind wir ja Zwerge. Dabei sind wir ja auch schon dreizehn wie du“, sprudelte sie heraus. „Wir freuen uns so, daß du uns eingeladen hast! Und gleich alle drei — mit meiner Freundin Tini! Eine größere Freude hättest du uns gar nicht machen können. Wir werden herrliche Ferien verleben!“
    „Hm, war gar nicht so leicht, meinen Alten dazu zu überreden!“ berichtete Oliver stolz. „Ich mußte gewaltig an sein schlechtes Gewissen appellieren — daß er mich wegen seiner Studienreisen so oft allein läßt und immer wieder bei Verwandten unterbringt. Das hat ihn schließlich überzeugt. Und als Großmutter ihn dann noch beruhigt hat, Mädchen machten überhaupt keinen Färm , sondern würden fleißig im Haushalt helfen...“
    „Schreck, laß nach! Und das glaubt er?“ fragte Tina entsetzt. „Keine Sorge! Für den Haushalt ist Gustchen verantwortlich. Sie ist seit Mutters Tod bei uns und liebt es überhaupt nicht, wenn man sich in ihre Arbeit einmischt. Und was meinen Vater betrifft — der ist zufrieden, wenn man ihn in Ruhe arbeiten läßt und möglichst selten stört. Und das haben wir ja auch nicht vor, oder?“
    „Im Gegenteil!“ pflichtete Tobbi ihm bei. „Wir wollen doch nicht die ganzen zwei Wochen zu Hause hocken, sondern möglichst viel von eurer Stadt und der Umgebung sehen...“
    „…und möglichst viel erleben“, fügte Tini hinzu.
    „Am liebsten ein neues Abenteuer“, sagte Tina schmunzelnd.
    „Hm — nach Abenteuern riecht es in unserer verschlafenen kleinen Stadt nicht gerade“, meinte Oliver.
    Sie hatten
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