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0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie
Autoren: Volker Krämer
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Genau so war es - genau so!
    Er ärgerte sich unglaublich, denn all seine Erfahrung, all sein Wissen und Können hatten ihm nichts gebracht. War es vielleicht dieses Syndrom Leichtsinn, vor dem seine Gefährtin ihn oft warnte? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das Ergebnis sprach jedoch für sich.
    Professor Zamorra, Parapsychologe und Meister des Übersinnlichen. Sein Ruf war wie Donnerhall - seine Feinde ohne Zahl! Die Mächte der Hölle fürchteten ihn ebenso wie Wesen aus den Tiefen des Alls.
    Und nun war er wie ein blutiger Anfänger in eine Falle gelaufen, die sich anschickte, seinem Dasein ein Ende zu setzen.
    Angefangen hatte alles recht harmlos - ein alter Bekannter hatte Zamorra mit einem Mann bekannt gemacht, der wie ein Besessener die weiß getünchten Wände eines Kellergewölbes mit Zeichnungen einer Stadt füllte. Einer weißen Stadt, wie Zamorra unschwer erkannte - und mehr noch: es war die weiße Stadt auf Uskugen, der Heimatwelt von Dalius Laertes.
    Beinahe zur gleichen Zeit hatte Artimus van Zant, Doktor der Physik, Krieger der weißen Stadt Armakath und Zamorras Freund, eine Warnung erhalten. Die beiden Städte auf Uskugen und in den Schwefelklüften befanden sich in einem Prozess, der sie eng miteinander verknüpfen würde. Armakath brauchte eine neue Wurzel - den Ursprung einer jeden weißen Stadt - um wieder aktiv zu werden, und die sollte samt Wächterin von Uskugen kommen.
    Van Zant und Laertes hatten sich nach Uskugen begeben - Zamorra und Nicole Duval wollten in den Schwefelklüften verhindern, was zu verhindern war.
    Sie stellten den Praetor in der weißen Stadt, attackierten das Exekutivwesen, das von den wahren Herrschern der Städte geschickt worden war… den Herrschern, die niemand zu kennen schien. Auch der Praetor nicht, der nur ausführende Gewalt besaß, ansonsten unwissend wie alle anderen war.
    Zamorra hatte sich auf die Stele konzentriert, das steinerne Gebilde, das jenem ähnlich sah, aus dem auch der Praetor in diese Welt geschlüpft war. Darin vermutete der Professor die neue Wurzel. War die Stele zerstört, würde auch der Transfer nicht stattfinden - so einfach war das… glaubte Zamorra zumindest.
    Doch diese Stele sollte nichts nach Armakath bringen. Exakt das Gegenteil war der Fall, denn sie sollte jemanden in sich aufnehmen, ihn zerstören. Und dieser Jemand war er selbst. Zamorra war immun gegen jede Form der geistigen Beeinflussung, doch das hier war von einem ganz anderen Kaliber.
    Niemand musste ihn erst beeinflussen, denn als er die Stele mithilfe von Merlins Stern in tausend Teile zersprengen wollte, da hatte ihn der Sog bereits erfasst. Ein Sog, der ihn unwiderstehlich zu der Steinplatte zog.
    Gegenwehr war sinnlos; das Grau der Platte umhüllte ihn, wurde zu seiner neuen Welt. Das Letzte, an das Zamorra sich entsann, war ein Schrei - der Schrei seiner Gefährtin, die ihren Geliebten verschwinden sah. Nicole blieb allein mit dem Praetor zurück. Zamorra wusste um die Kampfstärke seiner Partnerin, doch alleine würde selbst sie es kaum fertig bringen, den Praetor zu besiegen.
    Und er?
    Er lebte noch, doch das war ganz sicher nicht seinen eigenen Fähigkeiten zu danken, denn wie schon so oft hatte
    Merlins Stern in Augenblicken höchster Not eingegriffen. Das grünliche Schimmern des magischen Schutzschildes lag um Zamorra, zeichnete seine Körperumrisse scharf ab.
    Scharf ab… gegenüber was? Der Parapsychologe fühlte die Bewegung, die sein Körper ausführte. Das geschah ohne sein Dazutun. Er trieb durch eine zähflüssige Masse hindurch - die Masse des Steines?
    Zamorra fühlte, dass ihm hier jegliches Zeitgefühl verloren ging. Wie lange trieb er schon so? Stunden oder gar Tage? Gleichzeitig - beinahe zwangsläufig - kam in ihm die Frage auf, ob es hier überhaupt so etwas wie ein Ende gab, ein Ziel… oder bewegte er sich in einem geschlossenen Kosmos?
    Was einen Eingang besitzt, das muss ja nicht zwangsläufig einen Ausgang haben - ein entsetzlicher Gedanke in seiner Lage, doch auch damit musste er sich wohl oder übel befassen. Vielleicht konnte man nur von außen Einfluss auf diese Stelen nehmen, nicht jedoch aus dem Inneren heraus. Zamorra versuchte diese Vorstellung erst einmal auszuklammern.
    Merlins Sterns Schutz erhielt sein Leben, doch gleichzeitig verhinderte das auch jeglichen Versuch aktiv zu werden. Er konnte so keinen Angriff versuchen… und er fragte sich in der nächsten Sekunde, wen er denn wohl hier hätte angreifen wollen. Zaghaft
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