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0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie
Autoren: Volker Krämer
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anmerken.
    Van Zant ging nicht auf die Bemerkung zur menschlichen Nahrungsaufnahme ein. Sie hatten ganz andere Sorgen - verdammt große Sorgen.
    »Wo ist Laertes? Wieder bei der Wächterin?« Die Wächterin, in der Dalius seine Ehefrau zu erkennen glaubte, war nach wie vor nicht zur Besinnung gekommen. Das hielt den Vampir nicht davon ab, die meiste Zeit an ihrem Lager zu wachen.
    Bebop antwortete nickend.
    »Wenn sie erwacht, möchte er wohl direkt dabei sein. Ich kenne deinen Freund nicht gut, aber ist das, was er glaubt, denn überhaupt logisch zu begründen?«
    Van Zant wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Die Lebenszeit eines Uskugen war wesentlich länger anzusetzen als die eines Menschen. Dennoch - es waren Jahrhunderte vergangen, seit Laertes seine Welt und seine Familie verlassen hatte.
    Er selbst würde kaum noch leben, wenn ihn der Vampirdämon Sarkana nicht zu einem Mitglied des Nachtvolkes gemacht hätte. Also konnte diese junge Frau doch nicht die sein, die er hier zu finden glaubte. Artimus vermutete, dass diese Ähnlichkeit andere Gründe hatte. Dalius würde eine herbe Enttäuschung erleben, das schien für den Physiker sicher zu sein.
    »Wie soll es nun weitergehen?« Der Südstaatler fand einfach keine Lösung für die Zwickmühle, in der sie hier saßen. Der Magieblock machte es unmöglich von hier zu entkommen. Auf Uskugen lauerten die Praetoren - die Vollstrecker, die nur zu gerne ihre Hände nach den beiden abtrünnigen Kriegern ausgestreckt hätten. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass van Zant und Bebop ihnen entkommen konnten.
    »Wir können hier doch nicht alt und grau werden… wir…« Artimus wandte sein Aufmerksamkeit der Tür zu, die geräuschlos zur Seite glitt und Dalius Laertes freien Zutritt gewährte. Ein Vampir konnte im Grunde nicht müde und abgespannt aussehen, doch genau dies las van Zant in Laertes Gesicht.
    »Wir werden kaum die Chance haben, hier alt und grau zu werden. Wer hinter den weißen Städten steckt, der weiß sicher längst, dass die Falle nicht perfekt funktioniert hat. Man wird euch beide jagen, damit müssen wir rechnen.« Laertes setzte sich zu den beiden.
    »Die Praetoren sitzen auf Uskugen fest, wie wir es hier auf Sip tun. Alle Magie ist blockiert, also auch ihre eigene.« Van Zant konnte die direkte Gefahr nicht erkennen. »Wie sollten sie uns also folgen? Diese Burschen sind knallharte Killer, aber sicher keine Techniker, die sich ein uraltes Raumschiff schnappen, es auf Vordermann bringen und dann damit hier auftauchen. Nein, wenn uns Gefahr droht, dann von außen.«
    »Alle Macht geht von der Wurzel aus - sie ist der Ursprung.« Laertes und Artimus blickten verblüfft zu Bebop. Sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Der Dürre wirkte außerordentlich ernst und bedrückt. Sein starrer Blick - bedingt durch das Fehlen von Augenlidern - war in eine imaginäre Ferne gerichtet.
    »Das Band der Speere wird schon jetzt darüber informiert sein, was hier geschehen ist. Man wird uns zu Hilfe kommen, ganz sicher. Ich fürchte, die Falle funktioniert nicht in alle Richtungen gleich. Das Versagen jeglicher magischer Hilfsmittel setzt nicht zwangsläufig voraus, dass man von außen her nicht zu uns kommen kann.«
    Van Zant versuchte die Worte Bebops in eine verständliche Kurzform zu übersetzen.
    »Du meinst, das alles hier hatte im Grunde nur den Sinn, jemanden ganz Bestimmten nach Uskugen zu locken. Und… wir können hier zwar nicht fort, aber von außen ist das System durchaus erreichbar?«
    Bebop nickte schwach. »Vinca von Parom hält dich, Artimus van Zant, für eine wichtige Person im Band der Speere. Vielleicht weißt du es ja noch nicht, aber seit deinem letzten Treffen mit ihm hat sich vieles verändert. Die Herrscher haben erfahren, dass er der absolut führende Krieger im Band ist. Sie wollen ihn - und das mit allen Mitteln.«
    Artimus stand auf, begann im Raum auf und ab zu gehen.
    »Wenn er nach Uskugen kommt, um uns zu helfen… das müssen wir verhindern!«
    Bebop hatte seine Emotionen wie immer unter Kontrolle. Er rührte sich nicht vom Fleck.
    »Sie wollen Vinca - und sie wollen dich. Wenn das gelungen ist, dann wird man euch gnadenlos vernichten. Selbst wenn das die Zerstörung von ganz Uskugen erforderlich macht.«
    Laertes richtete sich auf. »Das ist nicht dein Ernst, oder etwa doch? Gehört Uskugen nicht in den angeblich so großen Plan?«
    Bebop faltete seine Hände. »Ihr versteht so vieles noch nicht. Keiner von euch
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