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0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie
Autoren: Volker Krämer
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am Nachthimmel zwei Monde ihre Bahnen zogen… Sip und Rof. Ja, das musste es wohl sein.
    Die Straße, auf der er ging, endete in einem steinernen Garten. Avat kam langsam näher. Das Licht der zwei Monde leuchtete so herrlich… und es warf scharfe Silhouetten. Besonders die eine dort zog den Krieger magisch an.
    Es war ein Steinsockel, auf dem ein großer Halbmond thronte.
    Und auf diesem Halbmond saß die schönste Frau, die er in seinem Leben gesehen hatte. Sie blickte träumerisch in die Ferne, als würde sie ihn überhaupt nicht bemerken.
    Ein Lächeln trat auf Avats Gesicht.
    Kurz schloss er die Augen, und als er sie öffnete, da saß die Schönheit noch immer dort vor ihm. Es war also kein Traum. Dieser seltsame Mann… er hatte ihn hierher gebracht.
    Zu ihr gebracht!
    Die Frau wandte ihr Gesicht zu ihm.
    »Ich habe lange gewartet, Avat ep-Sassor. Sehr lange gewartet. Also komm nun endlich wieder zu mir, mein Geliebter.«
    Avat ging die letzten Schritte auf sie zu.
    Der Rest war dann ganz sicher ein Traum.
    Einen schöneren würde er nie mehr träumen.
    ***
    Ich bin die Wurzel dieser Welt!
    Jung, neu, voller Kraft und Macht.
    Die Welt hat auf mich gewartet - nur auf mich, denn meine Vorgängerin war schwach, war alt. Sie wurde zerstört, denn sie war nicht mehr rein. Nun bin ich hier.
    Nur ich allein bin hier.
    Doch etwas fehlt noch. Die Wächterin, mir zugedacht… sie ist nicht hier.
    Ohne sie will ich aber nicht sein -kann ich nicht sein.
    Wo ist die Wächterin dieser weißen Stadt?
    ***
    Nun war sie wieder.
    Sie erinnerte sich, noch ehe ihr Körper sich bewegen konnte. Sie war in den Wurzelschacht gestiegen. Ja… doch warum eigentlich? Es wollte ihr nicht einfallen. Dann hatte sich etwas um sie herum geschlossen. Eine Masse? Als sie die Augen öffnete, konnte sie jedenfalls nichts dergleichen entdecken.
    Hatte sie geschlafen? Musste sie überhaupt schlafen? War nicht eher die Nacht ihr eigentliches Revier? Ganz gleich - viel wichtiger war, wie lange sie so vor sich hin gedämmert hatte. Sicher keine allzu kurze Zeit, denn in ihr regte sich ein übermächtiges Verlangen.
    Durst!
    Durst nach dem roten Saft - nach warmem Blut.
    Sie musste trinken, sehr bald, sonst würde es ihr übel ergehen.
    Als sie aufstand, da gehorchte ihr Körper ihr anstandslos. Zumindest gab es keine Nachwirkungen, die sie schwächten.
    Sie sah sich um.
    Sie befand sich in einer Kaverne. Ja, das war die Wurzelhöhle. Und dort hinten führte der Schacht in die Höhe, führte direkt bis zur Oberfläche der Hölle, in der Armakath ja lag.
    Ganz gleich was geschehen war, sie musste nun auf die Jagd gehen. Der Durst machte sich von Sekunde zu Sekunde mehr bemerkbar.
    Warte noch.
    Sie zuckte herum. Wer hatte gesprochen? Musste sie vielleicht nicht weit suchen, um ein passendes Opfer zu finden? Doch sie konnte niemanden erkennen. Die Stimme hatte sie sich wohl nur eingebildet.
    Warte.
    Erneut fuhr sie herum. Da war niemand… nur die Wurzel. Eine hell leuchtende Wurzel, die so voll Energie schien, wie sie es bei der alten nie erlebt hatte.
    »Sprichst du mit mir?« Sie erhielt keine Antwort. Erneut machte sie sich auf den Weg zum Schacht.
    Du warst einmal die Hüterin.
    Sie wandte sich zur Wurzel, ging langsam näher. Hüterin… sie entsann sich.
    »Ja, das war ich wohl.« Je näher sie kam, desto ruhiger wurde sie. Selbst der brennende Durst war plötzlich nicht mehr so wichtig.
    Willst du die neue Wächterin Armakaths sein?
    Für einen Moment verstand sie nicht.
    Dann kamen die Erinnerungen schlagartig zurück. Wächterin… sie zögerte. Dann sprach sie, ohne es wirklich zu wollen.
    »Ja, ich will die Wächterin Armakaths sein. Deine Dienerin, Dienerin der neuen Wurzel, des Ursprungs.« Die Worte flossen von selbst aus ihr heraus.
    Nenne mir deinen Namen, meine Wächterin.
    Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Ihr Blick war fest auf die Wurzel gerichtet. »Ich bin Sabeth, Königin der Asanbosam-Vampire - und nun Wächterin Armakaths!«
    ENDE des Zweiteilers
    [1] Siehe Professor Zamorra Hardcover Nr. 16 »Laertes«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 842 »Der Sternensammler«
    [3] Siehe Professor Zamorra Hardcover Nr. 16 »Laertes«
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