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0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie
Autoren: Volker Krämer
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sollen.«
    Der Fette lachte leise auf. Dann verschränkte er seine nackten Arme vor der breiten Brust.
    »Nun… mag sein, aber zumindest in einem bist du mir sicher sehr ähnlich. Unser beider Zustand ist garantiert identisch - denn wir sind eindeutig beide tot, mein leuchtender Freund. Das ist doch schon etwas, oder vielleicht nicht?«
    Darauf fiel dem Parapsychologen auf Anhieb keine Antwort ein…
    ***
    Er hatte nicht nur die Figur eines dürren Stecken… er aß auch so wie ein Spatz, der sich auf einem dünnen Ast niedergelassen hatte!
    Artimus van Zant konnte kaum hinsehen, denn der Anblick machte ihn rasend. Nun war er selbst zwar nicht der typische Schnellfresser , besonders dann nicht, wenn ein herrliches - und besonders großes - Stück Fleisch auf seinem Teller lag, doch er ertrug es nicht, wenn jemand so lange am Essen herummümmelte, bis es kalt und ungenießbar wurde.
    »Wäre ich hier der Koch, dann würde ich den Kerl durch den Steaker jagen… bis er als Nadelkissen auftreten könnte…« Van Zant hatte diese Worte nur so vor sich hin gemurmelt, denn sie waren im Grunde für niemandes Ohr bestimmt, doch Bebop schien über ein außerordentlich feines Gehör zu verfügen.
    »Die Bewohner meiner Welt zählen nicht zu den Grobverdauern, die ihre Ernährung reichlich uneffektiv gekaut in sich hineinschlingen. Das ist auf deiner Welt doch durchaus so üblich, nicht wahr?«
    Nicht zum ersten Mal überkam Artimus die stille Lust, den Burschen zu würgen. In seiner gestelzten Redeart konnte er van Zant Wahrheiten an den Kopf werfen, die der Physiker im Grunde überhaupt, nicht hören wollte. Das trieb Artimus last zum Wahnsinn.
    Und dabei kannte er den Dürren noch nicht einmal lange. Das Wesen mit dem unaussprechlichen Namen, in dem es vor B's und O's nur so wimmelte, war van Zant als eine Art Fahrlehrer zugeteilt worden. Wie van Zant, so war auch Bebop - so hatte Artimus ihn kurzerhand umgetauft - ein Krieger der weißen Städte… und Mitglied im Band der Speere , dem Zusammenschluss der Krieger, die mit der Vorgehens weise und den Plänen der unbekannten Herrscher dieser Städte überhaupt nicht einverstanden waren.
    Vinca von Parom, einer der führenden Köpfe im Band , hatte Bebop und van Zant zusammengebracht. Artimus beherrschte den Speer nicht - diese magische Verbindung der weißen Städte untereinander, die von den Kriegern genutzt werden konnte.
    Bebop erwies sich als guter Lehrer, doch wie die meisten Angehörigen dieses Berufsstandes, hatte auch er mit seinen Schülern zu kämpfen… in diesem. Fall also mit dem Physiker Doktor Artimus van Zant. Ein Schüler, der jedem Lehrer die Nerven rauben konnte.
    Mittels Speer waren van Zant, Bebop und Dalius Laertes nach Uskugen gelangt, der Heimat weit des Vampirs, die vollständig von ihrer weißen Stadt bedeckt ist. Die Wächterin dieser Stadt sollte einen neuen Wirkungskreis erhalten - Armakath, die Stadt in den Schwefelklüften! Und voll Entsetzen glaubte Laertes in dieser Frau seine Mojica, die Mutter seiner Kinder, zu erkennen, die er vor vielen Jahrhunderten verlassen hatte.
    Konnte das denn überhaupt möglich sein? Gewissheit darüber gab es auch jetzt noch nicht… jetzt und hier auf einem der beiden Monde Uskugens, auf den Laertes seine Freunde und auch Mojica gebracht hatte. Denn auf Uskugen lauerte auf sie alle nur noch der Tod in Form von fünf Wesen, die sich Praetoren nannten.
    Auf diesem Mond mit Namen Sip saßen sie nun fest, denn im gesamten System Uskugens existierte eine Magieblockade. Laertes konnte seinen zeitlosen Sprung so wenig anwenden, wie Bebop und Artimus Speer und Schild aktivieren konnten. Das alles roch streng nach einer Falle, die dem Band der Speere galt. Wenn das zutraf, dann war es nicht der erste Versuch der Herrscher sich das Band vom Hals zu schaffen.
    Bebop kaute weiter an seiner Mahlzeit herum, während er dabei seine überaus langen und feingliedrigen Finger von allen Seiten betrachtete; wahrscheinlich vermutete er dort winzige Anhaftungen des Essens… und das ging ja nun überhaupt nicht!
    Die Finger waren beileibe nicht das einzig lange bei dem Burschen. Van Zant bemerkte immer wieder, dass seine Blicke unweigerlich an Bebops Nase haften blieben. Der größten Nase, die Artimus je gesehen hatte! Es war, als spräche man nicht mit der Person, sondern mit dessen Riechkolben. Artimus war das eigene Verhalten peinlich, doch offenbar war Bebop an solche Dinge gewöhnt. Zumindest ließ er sich nichts
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