Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
ahnt, wie viele weiße Städte es im All gibt. Sie alle sind wichtig, doch nicht jede davon ist unersetzlich. Es gibt Standorte, die unter allen Umständen erhalten bleiben müssen. Armakath - die Hölle - das ist einer davon, ein Eckpfeiler, der auf keinen Fall ausfallen darf. Uskugen hingegen…«
    Er unterbrach sich, steigerte so die Dramaturgie seiner Worte. »Uskugen ist ersetzbar. Man wird sich nicht scheuen die ganze Welt zu zerstören, wenn so die Köpfe des Band der Speere gefällt werden können. Alle Macht geht von der Wurzel aus - sie kann alles vernichten, wenn sie es will. Selbst dann, wenn alle Magie versagt, denn die Wurzel ist die Welt!«
    Laertes stand auf. Langsam ging er zu einem der Fenster. Draußen wehte ein sanfter Wind, der warme Luft zu ihm trug. Von hier aus hatte er einen guten Blick auf die große Siedlung - einer von unzähligen, die es auf Sip gab. Sip - der Mond der Magie, Mond der Kunst und Spiele. Sips Zwilling hieß Rof, auf dem sich traditionell die technische Entwicklung für ganz Uskugen abspielte. Ob das heute noch so war, das bezweifelte Laertes.
    Nichts war mehr so wie einst. Dalius hatte Sip stets bevorzugt, ja, geliebt. Hier hatte er mit seiner kleinen Familie gelebt - vor langer, sehr langer Zeit. Als die weiße Stadt Uskugen überflutet hatte, und nichts und niemand schien dem Einhalt bieten zu können, da war ein Großteil der Bevölkerung auf die beiden Monde geflohen.
    Von einer Idylle konnte man auf Sip demzufolge nicht mehr sprechen, denn der Mond war überbevölkert. Die Zeit zu einer genaueren Analyse hatte Laertes noch nicht gefunden, doch es schien ihm, als hätte sich die technologische Entwicklung seines Volkes nicht grundlegend weiterentwickelt. Im Gegenteil… Stagnation bedeutete immer auch den schleichenden Rückschritt. Und den konnte Laertes hier an allen Ecken und Enden entdecken.
    Seine Grübelei wurde jäh unterbrochen. Ein älterer Mann kam in den Raum.
    »Sie ist aufgewacht. Sie können nun zu ihr…«
    Artimus van Zant und Bebop hatten Schwierigkeiten, dem vorwärtsstürmenden Vampir folgen zu können.
    Doch sie wussten ja genau, wo dessen Ziel nun lag…
    ***
    »Ich bin alles andere als tot.«
    Zamorra machte diese Aussage im Brustton der Gewissheit. Wo er hier war - was das hier alles zu bedeuten hatte, das konnte er nicht sagen. Doch über den Status quo seines Daseins konnte er ganz sicher Auskunft geben.
    Sicher hätte er die Attacke durch den Praetor, besser gesagt durch die Stele, niemals überlebt, wenn ihn sein Amulett nicht geschützt hätte, so wie es das schon unzählige Male getan hatte.
    Die freundliche Mine seines Gegenübers blieb bestehen, doch seine Augen sprachen plötzlich eine andere Sprache. Sie blickten den Parapsychologen taxierend an, schienen jeden Zentimeter seines Körpers zu analysieren.
    »Oh, das ist natürlich etwas ganz anderes. Seltsam, aber ich habe nie wirklich geglaubt, dass dieser Fall einmal eintreten könnte. Also haben die Herrscher mich nicht ohne Sinn und Zweck hierher gebracht.« Er legte seinen kahlen Kopf ein wenig schräg, nickte mehrfach, als gefiele ihm diese Situation außerordentlich gut.
    Die Herrscher … oft genug hatte Zamorra diesen Begriff in Verbindung mit den weißen Städten vernommen. Vielleicht war nun der Augenblick da, der ihm ein wenig mehr Klarheit bringen konnte.
    »Du kennst die Herrscher?« In der Sekunde, da er diesen Satz aussprach, erlosch das Schimmern von Merlins Sterns Schutzschirm. Offenbar war dieser Ort neutral, der grinsende Buddha dort vor ihm nicht schwarzmagisch.
    »Ja, ich kenne sie.« Der Fette senkte kurz seinen Kopf. »Nein, ich kenne sie doch nicht… oh, du musst schon verzeihen. Das ist ein wenig verwirrend, nicht wahr?« Zamorra konnte da kaum widersprechen. »Also genau gesagt: Ich kannte sie, ja doch! Ich kannte sie gut, denn schließlich war ich einmal ihr Architekt, Erschaffer der Städte und Urbanen… und ihr erster Kämpfer. Ja, das alles weiß ich noch genau.«
    Zamorra fühlte das Kribbeln, das sich durch seinen Körper zog. War er hier wirklich so nahe an der Lösung des Rätsels um die weißen Städte? Er musste behutsam und schlau vorgehen.
    »Dann ist der große Plan also auch von dir erdacht worden? Wie kommt es dann, dass ich einen so bedeutenden Mann hier vorfinde? Erzähle es mir, denn weitersagen kann ich es ja wohl kaum, wenn du mich schon für tot hältst.«
    Das Lachen des Mannes schmerzte ein wenig in Zamorras Ohren; es schien in dem runden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher