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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)
Autoren: Alyson Noël
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mit dem untoten Richter neben ihr zu vereinen, als Dace sich zwischen uns stellt. »Wir sind nicht an Knochen interessiert. Die einzigen, die wir behalten wollen, sind unsere eigenen. Wir sind aus einem ganz anderen Grund hier. Soweit ich weiß, hast du schon gelegentlich den Lichtarbeitern dabei geholfen, geraubte Seelen zurückzuholen. Der da …« Er zeigt auf das von den Schlangen in Schach gehaltene Monster. »Der da hat eine Seele geraubt, die wir dringend benötigen. Wenn du uns hilfst, sie zurückzuholen, überlassen wir dir die Knochen.«
    Ihr Rock mit den sich windenden Schlangen wirbelt um Dace herum und klatscht gegen meine Beine. Ihre zuckenden Zungen finden all die Stellen, an denen meine Jeans Risse
hat, und stechen und peitschen meine Haut. »Ich verhandele nicht«, erwidert sie.
    Ihre Augenhöhlen werden bei ihren Worten ganz dunkel, als wäre damit alles gesagt. Doch wir haben nicht den ganzen weiten Weg zurückgelegt, um so einfach aufzugeben. Ich versetze den Schlangen einen festen Hieb, woraufhin sie zum schützenden Hafen ihrer Hüften zurückkehren und ich meinen Posten neben Dace behaupte. »Ich brauche diese Seele, und zwar sofort«, beharre ich. »Eine gute Frau liegt im Sterben, und das darf ich nicht zulassen. Und auch wenn dich das vielleicht nicht kümmert, so kümmert es dich vielleicht doch, dass diese untoten Seelenräuber und der Hexenmeister, der sie gemacht hat, schreckliche Pläne für den Ort hier haben. Sie werden die Unterwelt in der Form, wie du sie kennst, zerstören und all die anderen Welten auch. Aber du kannst dazu beitragen, sie aufzuhalten. Wenn du mir nur diese eine Seele wiedergibst, dann …«
    »Mich kümmern ihre Pläne nicht!«, entgegnet sie, und ihre Stimme klingt so empört, wie ihr Schädelgesicht aussieht. »Ich interessiere mich nur für Knochen . Jedes Mal, wenn El Coyote in die Unterwelt eindringt, hat das Millionen von Toten in der Mittelwelt zur Folge – fette Beute für mich!«
    »Aber du bekommst die Knochen ja sowieso irgendwann!« Vor lauter Ärger spucke ich den Satz regelrecht aus. »Verstehst du das denn nicht? Wenn du nicht einmal versuchst , dagegen anzukämpfen, lässt du sie ihr Spiel gewinnen. Du behauptest, sie zu hassen, weil sie sich dir jahrelang entzogen haben – und trotzdem hilfst du ihnen dabei, ihre Pläne durchzusetzen! Das ist doch völlig widersinnig!«
    Zwar knickt sie nicht sofort ein, wie ich gehofft hatte, doch ist offensichtlich, dass meine Worte Wirkung zeigen. Sie wird ruhig, nachdenklich und macht keinen weiteren Schritt auf
mich zu oder von mir weg. Ihr Gesicht verwandelt sich und kehrt zu der Schönheit zurück, die es besaß, als wir hier eintrafen, doch der Schlangenrock bleibt. Sie wendet sich zu mir um und sagt: »Paloma steht auf meiner Liste.«
    Ich schlucke schwer und frage mich, was das heißt, doch ich traue mich nicht zu fragen, und so nimmt Dace es mir ab.
    »Auf der Liste der Toten«, erklärt sie. »Oder der baldigen Toten. Sie steht auf der Liste von heute. Es ist abgemacht. Es gibt kein Zurück.«
    »Aber sie ist noch nicht tot.« Dace ringt um Ruhe, doch die Art, wie er meine Finger umklammert, sagt mir, dass er ebenso besorgt ist wie ich. »Es muss nicht so laufen. Du hast doch genug Knochen, mit denen du dich beschäftigen kannst. Du hast ihre …«, er zeigt auf die Monster an den Bäumen, »und du hast seine …«, er nickt zu dem von den Schlangen gefesselten Richter hin. »Das sind eine Menge frischer Skelette im Austausch gegen eine einzige Seele. Sieht doch wie ein richtig gutes Geschäft aus, oder nicht?«
    Sie wirft sich das Haar über die Schulter, ein schimmernder Regenbogen aus Rottönen, der mich vorübergehend ablenkt. Dann nickt sie zu dem untoten Richter hin und sagt: »Du bist bereit, Coyoten für Suchende zu opfern?«
    Dace zuckt die Achseln und sieht verwirrt drein. »Warum nicht?« Er hat keine Ahnung, was sie meint. Aber ich weiß es, und die Worte lassen mich erschauern.
    »Das finde ich sehr interessant.« Sie tritt auf ihn zu, lässt den Blick aus ihren onyxfarbenen Augen über ihn wandern und saugt seine nasse Gestalt förmlich auf, während sie studiert, wie sein T-Shirt und seine Jeans miteinander verschmelzen und an seinem Körper kleben. Langsam und lasziv leckt sie sich die Lippen und sagt: »Offen gestanden, finde ich dich sehr interessant.«
    Dace erstarrt, den Blick auf sie fixiert, die Hand in meine verschlungen, während sie ihm mit einem schlanken Finger die
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