Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Frankie jr. braucht eine Impfauffrischung.«
    »In Ordnung.«
    »Ich komme zurück, sobald ich Henry gefunden habe.«
    »Wundere dich nicht, wenn dir einige Leute im Elviskostüm über den Weg laufen«, sagte Queenie. »In der Stadt findet gerade ein Elvis-Treffen statt.«
    Maggie hatte keine Zeit, sich Gedanken über Männer in Elvis-Verkleidung zu machen. Rasch rannte sie in Richtung Einkaufszentrum los. Zehn Minuten später entdeckte sie Henry an einem Tisch im Eiscafé. Als sie die Tür aufstieß und das Café betrat, fiel ihr Blick unwillkürlich auf zwei Männer im hinteren Teil des Ladens. Sie waren dunkelhaarig und trugen lange Koteletten und weiße, mit Strasssteinen geschmückte Anzüge und Umhänge.
    Sie baute sich vor Henry auf und warf ihm einen drohenden Blick zu. »Was ist los?«
    »Ich lasse mir diese blöde Spritze nicht geben, und wenn Sie sich auf den Kopf stellen.« Er kratzte den Rest vom Boden seines Eisbechers, offensichtlich wild entschlossen, nichts zu verschenken.
    »Ich habe ihm gesagt, dass er Wundstarrkrampf bekommen und daran sterben könnte«, rief Abby Bradley, die Besitzerin des Cafés, vom Tresen herüber.
    Maggie sah ungläubig zu ihr hin. Abby war eine Wichtigtuerin und Klatschbase. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie meinen Patienten nicht in Angst und Schrecken versetzen würden«, erklärte sie kühl.
    »Ich wollte nur helfen«, entgegnete Abby verstimmt und zog sich beleidigt in eines der Hinterzimmer zurück.
    Schokoladensauce tropfte von Henrys Kinn. »Und ich werde es nicht zulassen, dass diese Voodoohexe mich anfasst« fügte er hinzu. »Mein Dad glaubt, dass sie verrückt ist.«
    Maggie stemmte die Hände in die Hüften. »Hör gut zu, Henry«, begann sie und versuchte, ihren Zorn zu unterdrücken. »Wenn du diese Spritze nicht haben willst, soll mir das recht sein. Aber ich muss darauf bestehen, dass du mit mir in meine Praxis zurückkommst und eine Verzichtserklärung unterschreibst.«
    Er blinzelte. »Was ist das?«
    Maggie zog eine Augenbraue nach oben. »Dein Dad ist Anwalt, und du weißt nicht, was eine Verzichtserklärung ist?«
    »Meine Güte, ich bin erst in der sechsten Klasse!«
    »Das ist ein Dokument, das mich von jeglicher Verantwortung befreit, falls du erkranken solltest, weil du meine medizinischen Anordnungen nicht befolgt hast.« Maggie grinste. »Das bedeutet, dass dein Daddy mich nicht verklagen kann.« Sie wandte sich zur Tür. »Warten Sie.«
    Maggie drehte sich um und lächelte ihn an. »Ja, Henry?« Er stand auf. »Okay, ich komme mit in Ihre doofe Praxis und lass mir diese blöde Spritze geben. Aber Sie sollten dafür sorgen, dass es nicht weh tut. Wenn doch, dann werde ich meinem Dad sagen, dass ich zu einem anderen Arzt gehen will.«
    Sie öffnete die Glastür und machte eine schwungvolle Geste. »Nach dir, Henry.«
    Zack Madden versuchte, die Türklingel zu ignorieren. Es verursachte ihm bereits Schmerzen, still liegen zu bleiben; ihm graute es vor dem Moment, wenn er sich bewegen musste. Der Gips an seinem Arm fühlte sich schwer und lästig an, und seine Rippen schmerzten. Er griff sich an die Stirn. Die Beule war zurückgegangen, aber die Stiche spannten und juckten. Und sein Bart kratzte.
    Als er schließlich einsah, dass sein Besucher nicht weggehen würde, kletterte Zack aus dem Bett, zog seine verknitterte Jeans und sein T-Shirt von der Stuhllehne und streifte sich die Kleidungsstücke über. Dann tastete er sich durch die dunkle Wohnung und versuchte dabei, sich nicht an den Möbeln zu stoßen. Wenn er sich jetzt nur einen Zeh anschlug, würde er sich seinen Revolver in den Mund stecken und seinem Leben ein Ende setzen. An der Tür blieb er stehen und warf einen Blick durch den Spion, bevor er sie öffnete.
    Sein FBI-Vorgesetzter Thomas Helms kam herein und betrachtete ihn durch die Gläser seiner Nickelbrille. Er hielt ihm eine Tüte von Starbucks entgegen. »Ich habe gehört, dass man dich übel zugerichtet hat. Man hat wohl entdeckt, dass du verkabelt warst«, meinte er.
    »Ja. Ich habe ein Jahr mit diesen Schlägertypen verbracht, bis sie plötzlich beschlossen, mich zu filzen. Glücklicherweise sind die guten Jungs aufgetaucht, bevor man mich erschießen und über irgendeinem Kaminfeuer aufhängen konnte.«
    »Irgendwelche bleibenden Schäden?«
    Zack schüttelte den Kopf. »Ich kann immer noch Kinder zeugen.«
    Helms lachte leise. »Brauchst du etwas?«
    Zack schloss die Tür. »Vielleicht einen Tropf mit Morphium?«
    »Wie wäre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher