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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne
Autoren: Janet Evanovich
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Vertrauen zu den Staatsdienern in Beaumont hält sich in Grenzen. Ich habe vor, die Situation genau im Auge zu behalten und alle Informationen sofort weiterzuleiten.« Er legte eine Pause ein. »Außerdem habe ich einen guten Freund in Beaumont«, fügte er dann hinzu. »Er muss sich nicht so verbiegen und sich mit Behördenkram herumschlagen wie wir.«
    Helms zog ein gefaltetes Blatt Papier aus seinem Jackett und reichte es Zack. »Hier stehen alle Fakten.« Dann gab er Zack eine Visitenkarte. »Unter dieser Nummer kannst du meinen Freund erreichen. Er ist absolut vertrauenswürdig.«
    »Max Holt.« Zack war beeindruckt.
    »Auf dem Flughafen wartet ein Jet, und in Beaumont, South Carolina, steht ein Mietwagen bereit. Falls du Interesse haben solltest …«
    »Ich bin in einer Stunde fertig«, erwiderte Zack.
    Es war beinahe ein Uhr, als Jamie in ihr Büro zurückkehrte. Nach dem Besuch in Maggies Praxis war sie zum Kongresszentrum gefahren, um Material für einen Artikel über das Elvis-Treffen zu sammeln. Ihre Rezeptionistin, Assistentin, Redakteurin und energische Büroleiterin Vera Bankhead starrte auf ein Blatt Papier. Ihr Gesichtsausdruck ließ Jamie erstarren. »Was ist los?«
    »Schlechte Nachrichten«, verkündete Vera. »Von der Nachrichtenagentur Associated Press«, fügte sie hinzu. »Carl Lee Stanton ist geflohen.«
    »Was?«
    »Hier ist die Meldung.«
    Jamie nahm den Ausdruck entgegen und überflog rasch den Artikel. Dann sah sie Vera an. »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Jemand muss sie warnen«, meinte Vera. »Du bist ihre Freundin.«
    Jamie las den Artikel noch einmal. Der Name Carl Lee Stanton hatte noch nie etwas Gutes verheißen – schon lange bevor er einen Geldtransporter überfallen, dabei den Fahrer verletzt, und dann, zwei Tage später auf der Flucht, einen FBI-Agenten getötet hatte. Sie konnte sich in etwa vorstellen, wie gefährlich er jetzt war, nachdem er dreizehn Jahre seiner lebenslänglichen Strafe in einem texanischen Gefängnis verbüßt hatte.
    »Die Behörden nehmen an, dass er sich auf dem Weg nach Beaumont befindet, wo er wahrscheinlich vor seiner Festnahme seine Beute versteckte«, las Jamie laut vor und verzog besorgt das Gesicht.
    Vera sah sie an. »Wir wissen beide, dass er noch hinter etwas anderem her ist.«
    Die Tür ging auf, und Maggie Davenport betrat den Empfangsbereich der
Gazette.
Jamie und Vera waren offensichtlich in ein Gespräch vertieft und anscheinend überrascht, sie hier zu sehen. Obwohl die zwei sie wie immer mit einem Lächeln begrüßten, hatte Maggie das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte.
    »Störe ich euch?«, fragte sie.
    »Ah, nein«, antwortete Jamie, und Vera stimmte ihr rasch zu.
    »Ich möchte eine Anzeige aufgeben«, erklärte Maggie. »Ich muss eine Ziege loswerden.«
    »Eine Ziege?«, wiederholte Jamie verblüfft.
    Maggie erzählte, wie sie zu Butterbohne gekommen war. »Das Gute daran ist, dass sie sofort zu haben ist.«
    »Na, da bist du hier genau richtig.« Jamie bemühte sich um einen lockeren Tonfall. »Wir sind darauf spezialisiert, ein neues Heim für Ziegen zu finden.«
    Vera nickte. »Ich sage immer, dass man nie genug Ziegen besitzen kann.« Das Telefon klingelte. »Warum führst du Maggie nicht in dein Büro?«, schlug sie vor. »Dort könnt ihr ungestört die Gestaltung der Anzeige besprechen.«
    Jamie nickte. »Gute Idee.«
    Maggie folgte Jamie in deren Büro. Beim Anblick von Flohsack, Jamies schlacksigem Bluthund, kicherte sie unwillkürlich. Der Hund lag auf dem Rücken in den Sonnenstrahlen, die durch das halb aufgezogene Raffrollo vor dem Fenster fielen. Seine Haut schlackerte um seinen Körper, als hätte ihm jemand einen viel zu großen Anzug übergestreift.
    »Er würde nicht in dieser Stellung schlafen, wenn er wüsste, wie schrecklich er so aussieht«, meinte Jamie.
    Maggie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Ich kann nicht lange bleiben. Ich muss meine Ziege nach Hause bringen, bevor ich Mel von der Schule abhole.« Sie verdrehte die Augen. »Habe ich gesagt, ich müsse meine Ziege nach Hause bringen? Das klingt verrückt, oder?«
    »Mein Leben verläuft auch nicht immer in normalen Bahnen«, beruhigte Jamie sie. »Also kann ich das gut verstehen.« Sie deutete auf ihre kleine Sitzecke und bot Maggie einen Platz an. »Ich habe dich nicht in mein Büro gebeten, um mit dir über die Anzeige zu sprechen«, begann sie. »Vera ist auf eine Meldung von
Associated Press
gestoßen.« Sie hielt den Ausdruck hoch. »Mir
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