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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne
Autoren: Janet Evanovich
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es stattdessen mit einer Tasse Kaffee?« Der ältere Mann reichte Zack einen großen Pappbecher aus der Tüte. »Schwarz.«
    »Danke.« Zack nahm den Becher entgegen und zog den Deckel ab. »Bitte setz dich.« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Elf Uhr.
    Helms ließ sich auf dem hellbraunen Ledersofa nieder und blickte auf einen großen Plasmafernseher, eine riesige Stereoanlage und eine Menge anderer technischer Spielzeuge, die ein Mann sich nur wünschen konnte. Zack setzte sich in den Sessel ihm gegenüber und nippte vorsichtig an seinem Kaffee, während Helms einen zweiten Becher aus der Tüte holte.
    »Wie ich sehe, hast du einige Widmungen auf deinem Gips gesammelt.«
    Zack grinste. »Die Krankenschwestern haben darauf bestanden, sich auf meinem Arm zu verewigen.« Er deutete auf den Gipsverband, der von seinem Handgelenk bis unterhalb des Ellbogens reichte. »Das zieht die Mädels an wie ein Magnet.«
    »Und der Bart?«, erkundigte sich Helms.
    »Kolumbianerinnen lieben Bärte. Leider sind die meisten meiner Bekanntschaften vor kurzem in den Knast gewandert. Und ich habe bisher einfach noch nicht die Energie aufgebracht, mich zu rasieren.«
    Helms stellte seinen Kaffeebecher ab. »Wir alle konnten nicht ahnen, dass es sich um eine so große Sache handelt, Zack. Über zweitausend Pfund reines Kokain.« Er schüttelte den Kopf – offensichtlich konnte er es immer noch nicht fassen. »Weißt du, welchen Wert das auf der Straße hat?«
    »Ich habe bei den Mathestunden in der Schule gut aufgepasst. Davon könnte ich Rhode Island kaufen.«
    »Einer der Jungs will bereits unbedingt als Kronzeuge auftreten. Er kann uns Namen und Adressen liefern.«
    Zack nickte. »Genau das wollten wir erreichen.«
    Helms grinste. »Du hast den Bandenchef wirklich großartig gespielt, mein Freund. Wir werden die Videos in unseren Trainingsstunden verwenden.«
    »Es fällt mir nicht leicht, nicht mehr Tony Renaldo zu sein«, meinte Zack. »Ich vermisse das Penthouse in Miami Beach, die Yacht, die schicken Autos und die italienischen Anzüge. In Miami ist es immer warm – ganz anders als hier in Richmond. Die Frauen in Miami sind knapp bekleidet mit einer dünnen Schicht Sonnenöl und einem Bikini stellen sie sich ihre gesamte Sommergarderobe zusammen.« Zack seufzte. »Der Duft nach Sonnencreme fehlt mir.«
    »Ich fühle mit dir, Zack.«
    »Wenn ich groß bin, möchte ich ein echter Bandenchef werden, Thomas.«
    Helms sah ihn amüsiert an. »Für den Augenblick musst du dich mit der Rolle des Helden zufriedengeben. Der Nachrichtensender CNN ist sehr interessiert an der Sache. Alle von Larry King bis Anderson Cooper und Paula Zahn wollen ein Exklusivinterview mit dir haben.«
    »Und ich wäre an Paula Zahn interessiert.«
    »Sie haben geschworen, deine Tarnung nicht aufzudecken, wenn du ihnen ein Interview gewährst.«
    »Kein Interesse«, erklärte Zack. »Aber ich würde mich freuen, wenn Paula sich auf meinem Gipsverband verewigen würde.«
    Helms beugte sich vor und verschränkte die Hände. »Schau, ich weiß, dass dies kein guter Zeitpunkt ist, aber das FBI könnte ein wenig Werbung gut vertragen. Vielleicht können wir ein Geschäft machen. Du erklärst dich damit einverstanden, im Fernsehen Interviews zu geben und uns wie Helden erscheinen zu lassen. Im Gegenzug dafür sind wir bereit, etwas für dich zu tun. Da die Zeit drängt, kannst du einen Wunsch äußern.«
    »Ich kann mir nichts vorstellen, was ich so sehr wollen würde, um dafür ein Interview in Kauf zu nehmen, bei dem ich im Dunkeln sitzen muss und meine Stimme so verzerrt wird, dass ich klinge wie Darth Vader.«
    »Hast du dir die Nachrichten angesehen?«
    »Ich bin dabei eingeschlafen – ich bin krankgeschrieben, schon vergessen?«
    »Sagt dir der Name Carl Lee Stanton etwas?«
    Zack wandte Helms seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu. »Was ist mit ihm?«
    »Er ist auf der Flucht, und wir nehmen an, dass er sich auf dem Weg nach Beaumont, South Carolina, befindet, um sich das gestohlene Geld zu holen. Außerdem lebt dort seine ExFreundin, die mit ihm Schluss gemacht hat. Ich bin mir fast sicher, dass er ihr einen Besuch abstatten wird, also brauchen sie und ihre Tochter Schutz. Ich möchte einen Agenten in ihrem Haus stationieren, der dort auf den Kerl wartet.«
    Zack blickte nachdenklich drein. »Sind noch andere Agenten damit befasst?«, wollte er wissen.
    »Im Augenblick nicht. Natürlich weiß die Polizei Bescheid« , erklärte Helms. »Aber mein
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