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Vogelfaenger

Titel: Vogelfaenger
Autoren: Kristina Dunker
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Jungs, dass ich sicher bin, dass Idas Ex derjenige war, der sie von der Straße gedrängt hat, und dass sein Auto höchstwahrscheinlich noch auf der anderen Seite des Waldstreifens parkt. »Mit den Lackspuren könnt ihr ihn wegen Unfallflucht anzeigen!«
    Das lassen sie sich nicht zweimal sagen. Sie wollen zu dem Wagen, die Lackspuren prüfen und von dort die Polizei rufen. Wir hieven die Räder aufs Dach, tauschen die Adressen und verabschieden uns.
    Ich sehe ihnen nach, als sie mit zügigem Tempo vom Platz fahren.
    Dann bin ich allein.

41
    Die Gänse sind wieder da, zupfen mit ihren Schnäbeln das von der Nachmittagssonne beschienene Gras. Alfons hat mir Rocky zurückgebracht. Er sagte, wenn ich Gesellschaft brauche, könne ich jederzeit zu ihm kommen, Kaffee trinken, quatschen, sein Telefon ausleihen.
    Ich könnte auch baden, Spaghetti kochen, Musik anmachen.
    Aber ich will nichts, will nicht mal in Idas Notizbuch lesen. Mir reicht es, mit Rocky vor meinem demolierten Zelt zu sitzen und den Gänsen zuzusehen.
    Am Nachmittag streunt Wilhelmine vorbei und schnorrt etwas Hundefutter. Die Arme hätte ich fast vergessen. Mir kommt in den Sinn, dass die Bekanntschaft mit Jan vielleicht genauso flüchtig war wie die mit Fabi, Hannes und … ja, und Ida.
    Neue Gäste, eine Familie mit zwei kleinen Kindern und ein Pärchen mit einem Labrador, schlagen ihre Zelte auf. Herr Rotter gibt sich die Ehre, ihnen den Platz zu zeigen. Anschließend schlendert er kurz zu mir herüber, sagt, Herr von Bärlauch habe ihn angerufen und sich großzügig bereit erklärt, die gesamten zwei Wochen inklusive aller Extras zu bezahlen. Er werde ihm außerdem ein signiertes Kochbuch zuschicken. Auch wenn ich mich also mit meiner Freundin gestritten hätte, dürfe ich daher noch bleiben, vorausgesetzt, der Hund mache nicht mehr überallhin. »Lad dir docheine andere Freundin ein, damit du nicht mehr so traurig bist.«
    »Klar, mach ich«, sage ich und grinse schief.
    Später fliegen die Gänse fort. Die Kinder bauen am Ufer einen Staudamm. Die Labradorhündin sucht Kontakt zu Rocky. Der wetzt irgendwann freudig bellend Richtung Rezeption.
    »Rocky, bleib hier!«
    Er hört nicht. Er hat ein Hand in Hand näher kommendes Pärchen entdeckt. Das Mädchen kenne ich nicht, aber der junge Mann ist mein Bruder.
    »Ich bin der von Mama und Papa geschickte Rettungsdienst«, sagt Malte und umarmt mich zur Begrüßung. »Und das ist Caro.«
    »Hallo!« Ich gebe seiner Freundin die Hand.
    »Alles klar? Habt ihr noch Platz für ein zweites Zelt?«
    »Ja, aber Ida ist nach Hause gefahren, ich bin allein.«
    »Das trifft sich ja gut«, sagt sie.
    Und er: »Im Auto wartet eine Überraschung für dich, Nele.«
    »Für mich? Wie? Doch nicht etwa …?«
    Sie grinsen.
    Ich gehe los, erst langsam, dann immer schneller.

Informationen zum Buch
    Nele fährt mit ihrer Freundin Ida in den Sommerferien allein zum Zelten. Die beiden sind wild entschlossen, die gemeinsame Zeit zu genießen. Doch gleich in der ersten Nacht hat Ida das Gefühl, dass jemand ums Zelt schleicht, und bald wird den beiden klar, dass irgendwer sie beobachtet – jemand, der es auf sie abgesehen hat. Doch wer ist dieser Mann und was will er von ihnen? Als endlich auch die unbekümmerte Nele begreift, dass sie in Gefahr sind, ist es zu spät, um abzureisen. Es wird dunkel auf dem Campingplatz und sie sind inzwischen die einzigen Gäste…
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