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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts
Autoren: Robert Asprin
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ausdrücklich verboten hätte.
    Taep wandte den Kopf und blickte Narrisch an.
    »Kompliment, Herr Hauptmann. Zwischenzeitlich hatte ich schon die Hoffnung aufgegeben, dass dieser Park je öffnen würde. Nun sind wir am krönenden Moment angelangt - und sehen Sie: die Leute sind in überwältigender Zahl zu uns gekommen. Unser Triumph steht unmittelbar bevor.«
    »Entwickeln Sie nicht zu viel Enthusiasmus«, mahnte Narrisch. »Am Eröffnungstag hätten wir in jedem Fall eine große Besucherschar angelockt, schließlich kostet der Eintritt heute nur die Hälfte. Unsere Publicitykampagne hat sicherlich auch nicht geschadet - in diesem Punkt haben wir die Regierung um Längen geschlagen. Aber die entscheidende Frage ist, wie viele Besucher noch Schlange stehen werden, wenn der Reiz des Neuen verflogen ist.« Trotz seiner vorsichtigen Worte lächelte Narrisch. Es fiel ihm schwer, nicht zu lächeln, während er auf die Menschenmassen hinabblickte, die sich am Eingang durch die Drehkreuze drängten. Wohin man auch blickte: überall sah man Menschen.
    »Ich frage mich, wie viele Menschen vor den Kassen des Landohr-Parks stehen«, bemerkte Rembrandt.
    »Die Warteschlangen sind dort ebenfalls sehr lang«, erwiderte Narrisch. »Wir glauben zwar, ein etwas besseres Ergebnis vorweisen zu können, aber solange uns keine konkreten Zahlen vorliegen, ist das reine Spekulation. Und der Tag hat gerade erst begonnen.«
    »Wir arbeiten noch immer daran, mehr Besucher anzulocken«, sagte Rembrandt. »Unsere Leute teilen an den Ausgängen des Landohr-Parks Handzettel aus, auf denen steht, dass man für eine entwertete Eintrittskarte vom Eröffnungstag des Landohr-Parks unseren Park zum halben Preis besuchen kann gültig für ein ganzes Jahr.«
    »Das ist eine brillante Idee«, begeisterte sich Taep. »Sobald unser Park die Besucher von der Überlegenheit unserer Prinzipien überzeugt hat, wird niemand mehr das schäbige Unternehmen der Regierung unterstützen.«
    »Ich hoffe, man wird weiterhin beide Parks besuchen«, sagte Narrisch. Er legte Taep die Hand auf die Schulter. »Für Ihren Park ist der Erfolg zwar wichtig, aber es ist noch viel wichtiger, dass es künftig allen Landohranern gut geht. Und das hängt ganz davon ab, ob man Fremdweltler nach Landohr locken kann. Dem Planeten werden die Vergnügungsparks zwar helfen, doch können sie die Wirtschaft nicht aus eigener Kraft in Schwung bringen. Das wäre so, als würden sich zwei Männer alle paar Sekunden ein und dieselbe Dollarmünze überreichen und behaupten, sie nähmen zehn Dollar pro Minute ein.«
    »So schlecht geht es uns noch nicht«, sagte Okidata und kicherte, als er sich Narrischs Vergleich in Gedanken ausmalte. »Wir werden schon sehen, wie viele Fremdweltler wir langfristig anziehen werden. Jedenfalls haben wir einen guten Start.«
    »Wenn Jennys Bericht über den Eröffnungstag umfassend genug ausgestrahlt wird, wäre das ein großer Pluspunkt«, sagte Narrisch und deutete auf die Reporterin und ihren Kameramann, die in der Menschenmenge ihrer Arbeit nachgingen. Noch zwei andere Reporter waren anwesend - die Medien witterten in der Eröffnung der Parks offenbar eine ergreifende Geschichte. »Die einzige Sache, die Werbung noch übertrifft, ist kostenlose Werbung«, sagte er. »Ich glaube, ich gehe mal runter und mische mich ein wenig unter die Leute. Ich habe noch nicht einmal eines der Fahrgeschäfte ausprobiert.«
    »Das ist die richtige Einstellung«, stimmte Le Duc Taep zu. »Wir machen noch einen anständigen Neu-Atlantier aus Ihnen!«
    »Ich begleite Sie«, erbot sich Rembrandt. »Ich muss die Messgeräte überprüfen, die die Besucherzahl aufzeichnen.«
    Die Treppe des Turms führte auf die Hauptstraße des Parks hinaus, auf der bereits Touristengruppen den neu eröffneten Achterbahnen entgegenströmten.
    Andere Besucher ließen sich etwas mehr Zeit und sahen sich in den Souvenirgeschäften um, an denen sie vorbeikamen.
    Rembrandt verharrte vor der Tür. »Also schön, Herr Hauptmann, ich merke genau, dass Sie etwas bedrückt. Was haben Sie denn?«
    Narrisch wandte sich zu ihr um. »Die IFB ist zu der Überzeugung gelangt, ich müsse noch eine enorme Steuernachzahlung leisten. Selbstverständlich will ich dagegen angehen, doch wird mir das viel von der Zeit rauben, die ich eigentlich für die Kompanieführung aufwenden muss. Sie werden künftig wesentlich öfter das Kommando haben als ich - vorausgesetzt, man ersetzt mich nicht für immer durch jemand
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