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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts
Autoren: Robert Asprin
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dass wir damit fast schon offen zugeben, die Sache verpfuscht zu haben. Das Militär ist wohl kaum unsere erste Wahl, wenn wir nach Lösungen suchen. Deshalb freut es uns jedes Mal, wenn das Militär eine Möglichkeit findet, die Krise ohne Waffeneinsatz wieder hinter dem Ereignishorizont hervorzuziehen.«
    »Nun, manchmal muss man ein paar Leute erschießen«, grollte der General und warf Narrisch einen vielsagenden Blick zu.
    »Oh, das will ich gar nicht abstreiten«, antwortete der Botschafter freundlich. »Aber es ist wesentlich schwieriger, den Status quo ante wiederherzustellen, wenn man bereits das Feuer eröffnet hat. Wir Diplomaten schöpfen zuvor lieber alle anderen Möglichkeiten aus. Das ist auch der Grund, warum uns die Leistung unseres Hauptmanns hier so beeindruckt. Selbst die landohranische Regierung gibt mittlerweile zu, dass der Wettbewerb dem staatlichen Vergnügungspark gut getan hat. Doch das sei nur nebenbei erwähnt - es gibt noch andere Dinge zu erledigen. Wenn Sie mich nun auf einen Drink begleiten würden, Gentlemen, mache ich Ihnen ein Angebot, das Ihnen wohl beiden zugute kommen dürfte.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Narrisch verwirrt. Er hätte nahezu jeder Ablenkung zugestimmt, die ihm einen zeitweiligen Waffenstillstand mit dem General verschafft hätte. Letztlich würde er zwar das Streitgespräch mit Blitzkrieg fortführen müssen, doch war nun dazu eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt. Schließlich konnte er nichts verlieren, wenn er sich erst einmal das Angebot des Botschafters anhörte.
    Grollend stimmte auch der General zu, sich das Angebot anzuhören, obwohl er offenbar skeptisch war, dass etwas, das Narrisch zum Vorteil gereichte, auch für ihn interessant sein könnte. Sie folgten dem Botschafter, und er führte sie die Hauptstraße des Freizeitparks entlang zu einer kleinen Bar. Auf dem Schild über der Tür stand JOBS DSCHUNGELSAFT. Man hatte das kleine Bauwerk absichtlich so dekoriert, dass es wie die Strohhütte aus einem Szenenaufbau aussah, wie man sie für einen Kinofilm errichtet, der im Dschungel spielt.
    Einige Kinder rannten aufgeregt kreischend vorbei; offenbar befanden sie sich auf dem Weg zur nächsten Attraktion, die auf ihrer Liste stand.
    Die drei Männer betraten die Bar und setzten sich an einen Tisch. Der Barkeeper trug Zivilkleidung, und auf der Karte waren lauter fruchtige Getränke verzeichnet, serviert in Gläsern, die wie Voonga-Nussschalen aussahen. Aus den Lautsprechern drang rhythmusbetonte Musik. Einige Gäste, bei denen es sich um Fremdweltler handelte, saßen an den anderen Tischen. Sie trugen Strohhüte auf den Köpfen, die sie sich offenbar gerade erst gekauft hatten, und unterhielten sich fröhlich. Weder Narrisch noch der General waren in der Stimmung für oberflächliches Geplauder, doch der Botschafter unterhielt sie mit gut einstudiertem, zwanglosen Wortgeplänkel, bis man ihnen die bestellten Getränke servierte. Dann nippte er feierlich an seinem Planter's Punch, faltete die Hände und beugte sich vor. »Also, Gentlemen, der wahre Grund, aus dem ich hier bin, hat mit den Zenobiern zu tun.«
    »Den Zenobiern?« General Blitzkrieg stand die Ratlosigkeit deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Meinen Sie Rittmeister Qual?«, erkundigte sich Narrisch. Plötzlich war er noch besorgter, als er es bei der lautstarken Zurechtweisung des Generals gewesen war.
    »Genau«, sagte Botschafter Gottesmann. »Wie Sie wissen, hat Qual Ihre Einheit beobachtet. Sein Urteil sollte seiner Regierung helfen, eine Entscheidung darüber zu fällen, ob die Zenobier der Föderation beitreten sollen oder nicht. Selbstverständlich hat er während seines Aufenthalts bei Ihrer Kompanie regelmäßig Berichte an seine Regierung geschickt.«
    »Hat er?«, fragte Narrisch. »Oh, natürlich hat er das - das war schließlich seine Aufgabe, aber er ist so sehr zu einem Mitglied der Kompanie geworden, dass ich nicht daran gedacht habe, seine Übermittlungen abzufangen.«
    »Das überrascht mich nicht«, feixte Blitzkrieg. »Das ist wieder typisch für Ihre schlampige Vorgehensweise.«
    »Er hätte ohnehin nicht allzu viel Erfolg gehabt, alter Freund«, sagte der Botschafter. »Qual hat eine streng geheime Kommunikationsausrüstung verwendet, die das zenobische Militär entwickelt hat. Ich verstehe nicht, wie sie funktioniert - was kein Wunder ist, schließlich ist das nicht mein Fachgebiet -, aber unsere Techniker haben sich von Anfang an intensiv mit der Ausrüstung befasst. Na
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