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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts
Autoren: Robert Asprin
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anderen.«
    »Ersetzt?« Rembrandt war fassungslos. »Das wird das Oberkommando nur über unsere Leichen machen können, Herr Hauptmann!«
    Narrisch antwortete mit einem dünnen Lächeln.
    »Ich schätze Ihre Unterstützung sehr, Remmie, aber General Blitzkrieg versucht, mich kaltzustellen. Wie ich ihn kenne, würde er es wahrscheinlich genießen, zugleich die gesamte Kompanie auflösen zu können - er hält die bloße Existenz unserer Einheit für einen Schandfleck in seiner Dienstakte.«
    »Und er fasst es wahrscheinlich als grobe Beleidigung auf, wenn Sie unserer Kompanie zum Erfolg verhelfen«, sagte Rembrandt. Die beiden Offiziere gingen weiter und teilten sich die Straße mit der frohgelaunten Menschenmenge. »Die hohen Tiere konnten unsere Kompanie nicht in eine effektive Einheit verwandeln, doch dann kamen Sie und schafften es innerhalb weniger Jahre - und zwar vor allem deshalb, weil Sie die üblichen Verfahrensweisen der Legion über Bord warfen. Und während Sie unsere Kompanie umkrempelten, haben Sie die Lamettahengste wie einen Haufen Unfähiger aussehen lassen, die gute Legionäre nicht mal erkennen würden, wenn sie darüber stolpern.«
    »Lassen Sie das nicht den General hören«, riet Narrisch ihr lächelnd. »Doch so sehr ich Ihr Kompliment zu würdigen weiß: Sie wissen ebenso gut wie ich, dass das jedem einzelnen Legionär unserer Kompanie zu verdanken ist. Es ist eine Schande, dass unsere Einheit nun vor die Hunde geht, wo wir endlich etwas Lohnendes erreicht haben.«
    »Sir, ich werde mein Bestes geben, dass nicht alles vor die Hunde geht«, versicherte Rembrandt.
    Sie blieb an der Ecke einer kleinen Querstraße stehen, die zu weiteren Geschäften und Attraktionen führte. »Warum genießen Sie nicht die Früchte Ihrer Arbeit? Wenn dieser Park Sie nicht aufheitern kann, haben wir etwas falsch gemacht, und zwar gründlich. Ich würde Sie ja begleiten, aber ich muss jetzt meinen Aufgaben nachgehen.«
    »Danke, Frau Leutnant«, antwortete Narrisch. »Ich schlage vor, Sie nehmen sich den eigenen Rat zu Herzen und genießen ebenfalls die Freuden des Parks.«
    Doch Rembrandt schritt bereits zielstrebig davon.
    Den größten Teil des Vormittags schlenderte Narrisch durch den Park und sog die Energie der Menschenmassen in sich auf. Er kehrte zu den Hauptbüros zurück, weil er sich dort mit Taep zum Geschäftsmittagessen verabredet hatte. Der ehemalige Rebellenanführer legte ihm erste Besucherzahlen für den Vormittag vor. Beide Parks hatten scharenweise Besucher angezogen, doch wiesen die genauesten Schätzungen darauf hin, dass der Neu-Atlantis-Park die größere Menschenmenge angelockt hatte - vorerst. Zudem schienen unter den Besuchern des Neu-Atlantis-Parks mehr Fremdweltler zu sein als im Landohr-Park - ein klarer Beweis für die Effektivität von Narrischs Publicitykampagne. Und die Warteschlangen vor den Kassen am Eingang waren noch immer beeindruckend. Narrisch und Taep stießen mit Champagner an und brachten einen Toast auf den eindeutigen Erfolg aus. Im Stillen hoffte Narrisch, die Besucherzahlen würden auch weiterhin so hoch bleiben. Sie mussten einfach so bleiben.
    Nach dem Mittagessen spazierte er noch ein wenig im Park umher, beobachtete Horden einheimischer Kinder, die geduldig darauf warteten, eine der Achterbahnen zu besteigen (>Hör auf zu drängeln, Abdul! Wir kommen schon in die Wagen, wenn wir an der Reihe sind.<), und sah glücklichen Fahrgästen dabei zu, wie sie aus den Ausgängen einer Attraktion traten, um sich gleich bei der nächsten wieder anzustellen. Er aß eine Eistüte und machte eine Fahrt auf dem Skipper, ein Fahrgeschäft, das den Fahrgästen vorgaukelte, dass sie ein kleines Boot durch Stromschnellen steuerten - draußen im Dschungel, in der Nähe des Rebellenlagers. Die Fahrt wirkte vollkommen unrealistisch, doch machte sie großen Spaß.
    Schlussendlich wurde dem Hauptmann bewusst, dass er sich trotz seiner Sorgen amüsierte. Mit einem Lächeln im Gesicht machte er sich wieder auf den Weg zu den Büros, um von Le Duc Taep die aktuellsten Besucherzahlen zu erfahren. Als er die kleine Sackgasse betrat, die zu den Parkbüros führte, sprach ihn jemand an. Narrisch kannte die Stimme.
    »Wurde auch Zeit, dass Sie zurückkommen, Joker.«
    Es war General Blitzkrieg. Narrischs Vorgesetzter erhob sich von einer Sitzbank, die vor den Parkbüros stand. Offenbar hatte er bereits einige Zeit dort gesessen und gewartet. Er fuchtelte mit dem Finger vor Narrischs Nase herum und
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