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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts
Autoren: Robert Asprin
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Möglichkeiten erkundest«, sagte Narrisch. »Was die übrigen Probleme betrifft: Ich habe den IFB-Agenten zwar versichert, du könntest Ihnen die nötigen Zahlen vorlegen und beweisen, dass ich im Einklang mit den Steuergesetzen handele, aber das wollten sie nicht hören. Ich glaube, sie haben sich zu sehr an den Umgang mit Kriminellen gewöhnt und können sich inzwischen wohl gar nicht mehr vorstellen, dass sich überhaupt noch jemand an das Gesetz hält.«
    »Die Gesetze machen es vielmehr unmöglich, eine Steuererklärung einzureichen, ohne das Gesetz in dem ein oder anderen Punkt zu brechen«, kommentierte Beeker trocken. »Wie hoch ist denn angeblich Ihre Steuerschuld?«
    »Einschließlich aller Geldstrafen und anfallenden Zinsen beläuft sich die Summe etwa auf zwanzig Millionen«, verkündete Narrisch. »Das ist natürlich absurd - ich kann ihnen wohl kaum Geldstrafen oder Zinsen schulden, wenn ich das Gesetz nie verletzt habe.«
    »Ihr Vertrauen in den gesunden Menschenverstand ist überaus inspirierend, Sir. Doch muss ich Ihnen leider mitteilen, dass die IFB nach einem völlig anderen System arbeitet. Nach einem System nämlich, das auf seine Weise ebenso fürchterlich ist wie alles, was das Militär je heraufbeschwören könnte.«
    »Tja, wenn du keinen Ausweg für mich finden kannst, bezweifle ich, dass es sonst noch jemand kann. Du hast alle Unterlagen hier, oder?«
    »Ja, Sir«, bestätigte Beeker und deutete mit einer Kopfbewegung auf seinen Port-A-Brain-Taschencomputer. »Ich werde ein Treffen mit den Agenten arrangieren, um ihnen die erforderlichen Ziffern zu zeigen, doch wird dies längere Zeit in Anspruch nehmen. Und wir werden womöglich noch einige Instanzen durchlaufen müssen, ehe wir sie zufrieden gestellt haben. Wir könnten uns vermutlich leichter ihrer Anwesenheit entledigen, wenn wir einer Art symbolischen Zahlung zustimmen, sagen wir: ein paar Millionen.«
    »Erpressung!«, wandte Narrisch ein. »Das mache ich nicht!«
    »Wie Sie wünschen, Sir. Bedauerlicherweise, kann die IFB Einspruch erheben und Ihr Vermögen nahezu vollkommen einfrieren. Nicht einmal Dilithium-Express vermag Ihr Geld völlig vor der IFB abzuschirmen. Vermutlich werden Sie künftig nur noch Ihre persönlichen Rechnungen bezahlen können.«
    »Ich brauche aber mehr als das, wenn ich will, das in der Kompanie weiterhin alles reibungslos verläuft«, klagte Narrisch.
    »General Blitzkrieg scheint dazu entschlossen, genau das zu verhindern, Sir«, wies Beeker auf. »Es wäre wohl vernünftiger, wenn Sie sich darauf konzentrierten, den Absichten des Generals entgegenzuwirken, während ich Sie vor der IFB rette.«
    »Glaub mir, Beeker, das versuche ich bereits.«
    Narrisch schwieg einen Moment, dann sagte er.
    »Wenn ich ehrlich bin, halte ich es momentan für wichtiger, mich vor dem Bankrott zu bewahren. Aber diese Angelegenheit werde ich in deine Hände legen, Beeker.«
    »Ich weiß Ihr Vertrauen zu schätzen, Sir.«
    Narrisch lächelte. »Das hast du dir verdient, Beeker. Schließlich rettest du mein Vermögen nicht zum ersten Mal.«
Tagebucheintrag # 448
    Die Erlaubnis, meinen Dienstherrn vom Hausarrest zu befreien, war leichter zu erwirken als zunächst angenommen. Le Duc Taep brauchte lediglich Botschafter Gottesmann darum zu bitten, er möge Narrisch gestatten, bei der Eröffnung des Parks anwesend zu sein - denn schließlich habe der Hauptmann zur Verwirklichung des Projekts sehr viel beigetragen. Der Botschafter erkannte, dass der ehemalige Rebellenanführer eine signifikante Rolle auf dem politischen Parkett Landohrs spielte und teilte General Blitzkrieg mit, es zöge unerwünschte politische Konsequenzen nach sich, wenn er meinen Dienstherrn einsperre. Überraschenderweise stimmte sogar die landohranische Regierung zu, dass es eine ausgesprochen grausame Strafe für den Hauptmann sei, ihm die Teilnahme an der Eröffnung zu untersagen, solange seine Schuld nicht im Geringsten bewiesen sei. Das genügte, um meinem Arbeitgeber seine Freiheit zu verschaffen zumindest für den Tag der Eröffnung.
     
    Le Duc Taep blickte aus dem Turmfenster auf die Besucher, die vor den Toren des Parks Schlange standen. Es war viertel acht in der Früh, und viele Besucher hatten sich bereits vor Sonnenaufgang angestellt; manche sogar im Zelt vor dem Eingangstor übernachtet, um zu den Ersten zu gehören, die den Park betreten würden. Sie hätten sogar noch länger dort gezeltet, wenn das Sicherheitspersonal der Legion es ihnen nicht
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