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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts
Autoren: Robert Asprin
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Sorgen, Herr Hauptmann. Unsere Einheit ist womöglich der toleranteste Haufen der gesamten Legion. Schließlich mussten wir uns erst mal von dem katastrophalen Ruf reinwaschen, den wir in der Vergangenheit hatten, und da haben wir jetzt bestimmt keinerlei Anlass, über die eigenen Kameraden die Nase zu rümpfen.«
    »Mit anderen Worten: Verlierer können nicht wählerisch sein«, sagte Narrisch. »Ich glaube, früher war das durchaus zutreffend: Die meisten Kompanien mussten notgedrungen jede Verstärkung akzeptieren, die ihnen zugeteilt wurde. Aber wir haben das geändert.«
    »Sie haben das geändert, Sir«, sagte Leutnant Armstrong. »Wären Sie nicht gewesen, säßen wir noch immer auf Haskins Planet fest und würden durch die Sümpfe stapfen. Jetzt zählen wir zu den Eliteeinheiten der Legion - und das haben wir nur Ihnen zu verdanken.«
    »Mir alleine kann ich das nicht anrechnen«, widersprach, ihm Narrisch. »Dieser Erfolg war eine Teamleistung, zu der jeder und jede Einzelne in der Kompanie beigetragen hat. Um die Wahrheit zu sagen, habe ich gerade deshalb solche Bedenken wegen der Neuen. Die Gambolts haben von jeher ihre eigene Eliteeinheit in den Regulären Streitkräften. Nun kommen drei von ihnen zu uns und ich frage mich, warum. Werden sie ins Team passen? Sondern sie sich vom Rest der Kompanie ab? Werden sie ...«
    Was auch immer Narrisch hatte sagen wollen, eine Sirene heulte auf und unterbrach ihn mitten im Satz; zugleich begann neben dem Ankunftsschott ein rotes Display zu blinken: SHUTTLE DOCKT AN:
    PASSAGIERE KOMMEN VON BORD. Narrisch und seine Untergebenen wandten sich dem Schott zu. Einige ihrer Fragen sollten schon bald beantwortet werden.
     
    Ein Kasino innerhalb einer Raumstation zu betreiben birgt gewisse Vorteile. Zum Beispiel kann man es rund um die Uhr geöffnet lassen. Da es keinen eindeutigen Tag- und Nachtzyklus gibt, brauchen sich die Besucher gar nicht erst an die lokale Zeit anzupassen und leiden auch nicht unter >Jetlag<, wie man diese Gewöhnungsprobleme vor Anbrach des Raumfahrtzeitalters nannte. Daher war es unabhängig von der Uhrzeit recht wahrscheinlich, dass man im Fette-Chance-Kasino eine fiebernde Horde eifriger Spieler antraf. Dies wiederum bedingte, dass die Chaos-Kompanie rund um die Uhr in Bereitschaft zu sein hatte, denn sie musste unverzüglich eingreifen können, sobald es Ärger gab.
    Aber Moustache, der >tagsüber< die Sicherheitskräfte des Kasinos befehligte, rechnete nicht mit größerem Ärger. Der hoch gewachsene Unteroffizier mit dem schütteren Haar und dem knallroten Schnauzbart saß an der Bar und nippte an einer Tasse starkem Tee, während er teilnahmslos die Besucherschar betrachtete. Er wusste, dass er die Augen nicht überall zugleich haben konnte - und das war auch gar nicht seine Aufgabe. Andere Legionäre des Omega-Mobs hatten sich in der Verkleidung von Kellnern, Croupiers oder gewöhnlichen Besuchern unter die Menge gemischt und hielten Ausschau nach den unzähligen Zeichen, mit denen sich ein Spieler verraten kann, wenn er zu schummeln versucht. Hinter der elegant wirkenden Fassade gingen weitere wachsame Augen der gleichen Aufgabe nach, unterstützt durch eine Überwachungsausrüstung, die auf dem neuesten Stand der Technik war.
    Natürlich hatte es seit der entscheidenden Auseinandersetzung mit Maxine Pruets Ganoven weniger Ärger gegeben als zuvor. Schnell hatte sich die Nachricht über die Gerüchteküche der Glücksspieler verbreitet, dass man besser nicht versuchen sollte, das >Fette Chance< auszutricksen.
    Dennoch gab es stets eine Handvoll kleiner Gauner, die sich für schlau genug hielten, um das Sicherheitspersonal des Hauses überlisten zu können. Man entdeckte die meisten von ihnen rasch und führte sie aus dem Kasino in einen Privatraum, wo sie auf ihre Zwangsabreise mit dem nächstbesten Schiff warteten, das die Raumstation verließ. Die ganze Angelegenheit ging sehr professionell über die Bühne - und gescheiterte Gauner nahmen ihr Schicksal für gewöhnlich mit stoischem Achselzucken hin. Schließlich gehörte diese Behandlung zu ihren Berufsrisiken.
    Aus diesem Grunde war Moustache überrascht, als er plötzlich eine Stimme aus seinem Ohrhörer sprach. Sie gehörte Rose - von der ganzen Kompanie >Mutter< genannt, war Rose die Stimme der Kommunikationszentrale und bildete den Leim, den man braucht, um eine Kompanie zusammenzuhalten.
    »Wach auf, alte Schnarchnase«, neckte sie den Feldwebel. »Wir kriegen Ärger. Ich weiß,
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