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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts
Autoren: Robert Asprin
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bellte:
    »Sie haben sich selbst übertroffen, Joker. Wenn Ihre Vorstellung von Gehorsam genauso aussieht, möchte ich nicht wissen, was Sie unter Meuterei verstehen.«
    Blitzkrieg zitterte förmlich vor Wut. Narrisch hatte ihn noch nie zuvor so erregt gesehen. Beinahe hätte der Anblick ihn dazu gebracht, den Mund zu halten. Doch er wusste, dass er noch einen weiteren Versuch unternehmen musste, um den General zur Vernunft zu bringen.
    »Herr General, ich glaube, Sie verstehen meine Lage nicht«, setzte er an. Nervös blickte er sich um und stellte erleichtert fest, dass weit und breit niemand zu sehen war. Zumindest gäbe es keine Zeugen für den Anschiss, den er nun zweifellos über sich ergehen lassen musste.
    »Da gibt es nicht viel zu verstehen«, entgegnete Blitzkrieg, während er Narrisch in eine Ecke drängte.
    Aus einiger Entfernung drang Blasmusik an Narrischs Ohr, was der Situation einen bizarren Charakter verlieh.
    »Was haben Sie zur Entschuldigung dafür vorzubringen, dass Sie den Feinden der Regierung Beihilfe leisten? Den Feinden jener Regierung, die sie eigentlich beschützen sollten?«
    Narrisch bemühte sich nach Kräften, in ruhigem Ton zu antworten.
    »Sir, ich habe nichts dergleichen getan. Tatsache ist, dass ich den Frieden gesichert habe, indem ich die Rebellen überzeugte, ein friedliches Programm zu wählen, anstatt die Regierung gewaltsam zu Fall zu bringen. Die amtierende Regierung hätte es gern gesehen, wenn ich die Rebellion niedergeschlagen hätte. Jemand hat versucht, mich in diese Richtung zu drängen, indem er direkt nach meiner Ankunft auf mich schoss. Die Leute, die hinter diesem Attentat stecken, sind vermutlich davon ausgegangen, ich würde den Rebellen diesen Vorfall anlasten und eine Strafexpedition durchführen. Aber das hätte einen neuen Krieg heraufbeschworen meine Order verlangt jedoch von mir, auf diesem Planeten den Frieden zu sichern.«
    Bedrohlich stand der General vor ihm. »Sie können kein Omelette backen, ohne ein paar Eier anzuschlagen, Joker. Dass Sie das nicht erkannt haben, ist der allergrößte Fehler, den Sie als Offizier begangen haben.«
    »Da muss ich Ihnen widersprechen, Sir«, wandte Narrisch ein. »Ich sehe nicht, inwiefern der Legion durch eine Lösung Schaden entstehen soll, die die Zahl der Kriegsopfer und die Materialkosten minimiert.«
    »Die Kosten minimiert? Sie haben den Rebellen Millionenbeträge zugespielt!«, brüllte Blitzkrieg. »Jetzt wird uns jeder Bandit in der Galaxis um Handelskredite erpressen!« Der General schritt auf Narrisch zu und drängte ihn mit dem Rücken gegen die Wand.
    »Sir, ich habe den Rebellen keinen Dollar gegeben, bis sie schließlich die Rebellion für beendet erklärten. Nachdem sie erst einmal zugestimmt hatten, sich dem System des Staates zu fügen, verstieß es nicht mehr gegen meine Order, ihnen einen privaten Handelskredit einzuräumen. Schließlich ist ein erfolgreicher Geschäftsmann der Letzte, der freiwillig seine eigene Regierung stürzt!«
    »Das ist ein exzellentes Argument, Herr Hauptmann«, sagte eine Stimme, die Narrisch noch nie zuvor gehört hatte. Blitzkrieg und Narrisch wandten sich um erblickten vor der Eingangstür zu den Parkbüros einen Mann. Er war einwandfrei gekleidet und besaß eine füllige, graue Haarmähne, die er zu einem Mittelscheitel gekämmt hatte. Sein Kinn wies ein deutliches Grübchen auf.
    »Botschafter Gottesmann!«, sagte der General. Er drängte Narrisch nicht länger in die Enge, sondern trat einen Schritt zurück. »Ich wusste nicht ...«
    »Dass ich zugehört habe? Bitte verzeihen Sie mir meine Lauschaktion«, sagte der Botschafter und senkte den Kopf. Dann wandte er sich Narrisch zu und lächelte. »Ich war hier, um mit Le Duc Taep zu sprechen, doch hatte ich gehofft, mich ebenfalls mit Hauptmann Nar ... äh, Joker unterhalten zu können. Ist mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen, Herr Hauptmann. Wir Politiker haben die Fortschritte, die Sie im Verlauf Ihrer Mission erzielt haben, mit großem Interesse verfolgt.«
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Herr Botschafter«, erwiderte Narrisch und schüttelte dem Diplomaten die Hand. »Ich hoffe, unsere Fortschritte waren für Sie ebenso zufrieden stellend wie interessant.«
    »Mehr als zufrieden stellend«, antwortete Botschafter Gottesmann. »Nehmen Sie's mir bitte nicht übel, Gentlemen, aber wenn wir Diplomaten Friedenstruppen in ein Krisengebiet entsenden müssen, beschleicht uns rasch das Gefühl,
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