Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 209 Saboteure Wider Willen

PR TB 209 Saboteure Wider Willen

Titel: PR TB 209 Saboteure Wider Willen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
1.
    »Ihr seid wahnsinnig!« schrie Nandur Garzel die beiden
Prospektohren an, die vor einer Stunde von Terra nach Io gekommen
waren. »Der Strom setzt Energien bis zu zehn Billionen Watt
frei. Ihr werdet gebraten, wenn sich der Trichter bildet, während
ihr draußen seid.«
    Kennev Tirek und Amal Sworg erwiderten den zornigen Blick des
Stationschefs der Trisonium-Mine mit trotzigen Mienen. Sie kannten
die Gefahren, die sie außerhalb des Paratronschirms der Mine
erwarteten, aber die Aussicht auf die Prämie von einer Million
Solar, die ihnen im Fall des Gelingens winkte, schien ihnen das
Risiko wert zu sein.
    »Der Vorstand hat uns versichert, dass wir mit Ihrer
Unterstützung rechnen können«, erklärte Kennev
Tirek.
    »Der Vorstand!« tobte Nandur Garzel. »Von denen
war noch keiner auf Io. Die haben doch keine Ahnung, dass der ganze
Mond so etwas wie ein gigantischer Stromschalter ist.«
    »Das brauchen die auch nicht zu wissen«, meinte Amal
Sworg gemütlich. »Die brauchen anschließend nur
unser Geld zu überweisen.«
    Nandur Garzel sah die beiden Prospektoren zuerst verblüfft,
dann verächtlich an.
    »So ist das also mit euch. Dann soll es mir egal sein, was
aus euch wird. Ihr könnt eine Schildkröte nehmen. Ich zeige
euch auf der Karte, wie ihr fahren müsst, um zur
Kassiopaia-Schlucht zu kommen.« Er sah auf den Chronographen am
Computer-Terminal seines Arbeitszimmers. »An eurer Stelle würde
ich das Ende des
    nächsten Stroms abwarten. Es fängt nämlich zwischen
neun und siebzehn Stunden wieder an.«
    »Genauer wissen Sie das nicht?« fragte Amal Sworg.
    »Es kommt nicht regelmäßig«, sagte Nandur
Garzel. »Aber ich habe ein Gespür dafür, wann es sich
wieder zusammenbraut. Nur ganz genau spüre ich es nicht.«
    »Dann verlassen wir uns lieber auf unsere Berechnungen«,
erklärte Kennev Tirek. »Nach denen bleibt uns
zweiundzwanzig Stunden Zeit, uns gegen den Strom zu schützen.«
    »Womit denn?« wollte der Stationschef wissen.
    »Mit fünf tragbaren Schirmfeldprojektoren«,
antwortete Tirek.
    Nandur Garzel tippte sich an die Stirn.
    »Das ist, als wolltet ihr einen Atombrand mit einem Eimer
Wasser löschen.« Er zuckte die Schultern. »Aber es
ist nicht meine Haut, die ihr riskiert. Geht schon mal vor zur
B-Schleuse! Ich komme gleich nach und bringe die Schildkröte
mit.«
    Als die beiden Prospektoren gegangen waren, beugte sich Nandur
Garzel über sein Kommandopult und tastete über die Sensoren
zur Schaltung der Rundsicht. Die kuppelförmig gewölbte
Decke seines Arbeitszimmers wurde hell und zeigte das von
Spezialkameras und Ortungstastern aufgenommene und von einem Computer
für das menschliche Sehvermögen aufbereitete Bild der
Umgebung der Station.
    Der Planet Jupiter beherrschte den größten Teil des
»Himmels« auf dieser Seite von Io, ein gigantischer
abgeflachter Ball, dessen aufsteigende warme und absteigende kühlere
    Wasserstoffmassen brodelnde wogende Bänder bildeten, die sich
über die gesamte Oberfläche hinzogen und in dessen
Wasserstoff-Helium-Atmosphäre ständig Gewitter tobten, die
kaum vorstellbare Energien freisetzten.
    Jupiter war keine Welt für den Menschen, und auch Io wäre
ein absolut tödlicher Platz gewesen, hätte sich
    die Trisonium-Mine nicht mit einem Paratronschirm gegen die
ständige energiereiche Strahlung Jupiters geschützt -
besonders aber gegen die Ströme elektrisch geladener Teilchen,
die immer dann zwischen Jupiter und Io überströmten, wenn
sich zwischen ihren Oberflächen Magnetfeldtrichter bildeten.
    Es klang fast wie ein Witz, dass vor der Invasion der Laren die
Firma Hardley & Hardley ein rund zehntausend
Quadratkilometer großes Gebiet der Oberfläche los gekauft
hatte, um dort ein Erholungs- und Vergnügungszentrum für
die Prospektoren und Bergbautechniker einzurichten, die mehr schlecht
als recht in ihren Raumbooten und Felshöhlen lebten.
    Hardley & Hardley merkten dann auch bald nach dem Kauf,
dass sie einem Betrüger aufgesessen waren, der als
Chefinspekteur der solaren Grundstückstreuhandbehörde in
der Lage gewesen war, das »Geschäft« abzuschließen,
den Erlös aber auf Umwegen nach Lepso transferiert hatte, wo
niemand fragte, woher das Geld kam und wo er sicher vor
Strafverfolgung war.
    Während der Konzilsherrschaft kümmerte sich niemand mehr
um das Gelände. Nach der großen Rückkehrbewegung der
Menschheit setzte dann nicht nur ein allgemeiner Aufschwung ein,
sondern die Menschen waren von einer Tatkraft beflügelt, die
viele
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher