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Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: c. Griethe
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Kapitel 1
    Als würde eine schwere Last von meinen Schultern fallen, lehne ich mich erschöpft gegen das helle Holz meiner Wohnungstür, kaum dass sie hinter mir ins Schloss fällt und mich glücklicherweise von der nervigen Außenwelt abschottet. Und sofort macht sich ein Gefühl der Erleichterung in mir breit, welches leider nicht lang genug anhält, weil mein Telefon plötzlich die angenehme Stille durchbricht und mich viel zu überstürzt wieder ins Hier und Jetzt zurückholt, was mich nur abfällig schnauben lässt.
    Ich kann an drei Fingern abzählen, wem ich diesen unerwünschten Anruf zu verdanken habe, weil genau der bis eben noch mein Handy terrorisiert hat, welches ich aber vorsorglich ausgeschaltet habe und er deshalb jetzt scheinbar auf mein Festnetz umsteigt. Wobei ich natürlich, durch einen kurzen Blick aufs Display des Telefons, einen unmittelbaren Volltreffer lande, der meine Laune direkt wieder verschlechtert und mich das nervige Klingeln einfach achtlos ignorieren lässt, weil ich ohnehin gerade keine Zeit habe, da ich mit Freunden verabredet bin und sowieso schon zu spät komme. Außerdem bin ich momentan nicht in Stimmung die Diskussion, wegen der ich schließlich erst so in Zeitverzug geraten bin, fortzuführen. Und immerhin habe ich auch nicht vor, mir den Abend verderben zu lassen und entledige mich deshalb bereits auf dem Weg ins Bad meiner Kleidung, um wenigstens noch kurz zu duschen und mich ein klein wenig herzurichten, bevor ich mich in unseren Stammclub aufmache, wo die anderen ganz sicher bereits auf mich warten.
    Leider begehe ich aber in der S-Bahn den törichten Fehler mein Handy wieder einzuschalten und werde sogleich mit einer Armada an SMS bombardiert, die ich allesamt ungelesen lösche, weil ich ohnehin weiß, was drinsteht. Allerdings wähle ich, bevor mich gleich noch ein weiterer nerviger Anrufversuch vom Telefonieren abhält, flink Beas Nummer, um wenigstens Bescheid zu geben, dass ich mich verspäte, auch wenn sie es sowieso schon bemerkt haben dürfte. Dennoch will ich mir nicht vorhalten lassen, dass ich wenigstens hätte anrufen können. Somit erledige ich jetzt diese Pflicht und lausche dem stetigen Klingelton an meinem Ohr, bis dieser durch laute Hintergrundmusik ersetzt wird.
    „Hey, Ben wo steckst du? Wir warten schon. Kannst du dich wieder vor lauter Liebelei nicht losreißen, oder was?“, kichert meine beste Freundin amüsiert ins Telefon und bereitet mir mit ihrer Äußerung unmittelbar ein drückendes Gefühl im Magen, welches sich ziemlich wi derlich anfühlt und meine ohnehin angeschlagene Laune noch um Einiges trübt. Allerdings hat sie ja überhaupt keine Ahnung, was sie gerade mit ihren Worten bei mir auslöst und so kann ich ihr auch nicht wirklich böse sein und schlucke einen bissigen Kommentar einfach herunter, um eine halbwegs vernünftige Entschuldigung herauszubringen.
    „Tut mir leid, ich bin in spätestens zwanzig Minuten da, lauft nicht weg“, bemühe ich mich, dass man meiner Stimme nichts von meinem Gemütszustand anmerkt, den Bea allerdings sowieso sofort bemerken wird, wenn ich vor ihr stehe. Dafür kennt sie mich einfach viel zu gut und sieht mir blöderweise jede Kleinigkeit direkt an. Obwohl es sich bei meinem Problem weniger um eine Kleinigkeit handelt, was ich mir jedoch selber nicht so gerne eingestehen will, weil ich mir in den vergangenen Jahren das Verdrängen doch so wundervoll zur Bestimmung gemacht habe. Da sollte mich eine einzige unbedachte Äußerung doch nicht dermaßen aus der Fassung bringen. Was sie zwangsläufig aber leider getan und mich somit rücksichtslos zurück in meine Vergangenheit katapultiert hat.
    Ich werde selber noch verrückt, je länger ich darüber nachdenke und bin wahnsinnig erleichtert, als die Bahn endlich an meiner Zielstation hält und ich die paar Meter zum Club zügig hinter mich bringe, während ich ganz untypisch nebenbei eine Zigarette rauche, was nur ein weiteres untrügliches Zeichen meiner Nervosität ist.
    Da hilft es auch wenig, dass ich gleich die Gelegenheit habe, meinen Frust im Alkohol zu ertränken, weil ich nur zu gut weiß, dass es nicht wirklich etwas bringt. Es lässt mich für den Moment einiges verdrängen, aber vergessen ist es damit noch lange nicht und holt mich somit spätestens am nächsten Morgen wieder eiskalt ein. Verbunden mit einer weiteren Niederlage, weil ich es einfach nicht auf die Reihe kriege, meine Vergangenheit hinter mir zu lassen.
    „Hey, Ben, wir sitzen da
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