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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit
Autoren: Amy J Fetzer
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Hände zitterten, als er sich über das Gesicht wischte und durchs Haar fuhr. Er schluckte mehrmals, während er seine quälenden Vorstellungen niederkämpfte. Warum hast du nicht auf mich gewartet?, fragte er und wusste es dann: Sie hatte keine Zeit verlieren wollen. Instinkt und Logik sagten ihm, dass sie zum Steinkreis gegangen war, um sich dort Hilfe zu holen. Doch wenn er das wusste, wer wusste das sonst noch? Er hatte schon einen Fuß im Steigbügel, als Hisolda nach ihm rief. Sie half Connal, und als er Connals blutige Kleidung sah, eilte Raymond zu dem Jungen und begutachtete seine Verletzung.
    »Ich werde überleben.« Connal wischte alle Sorge beiseite, und seine grünen Augen waren trostlos. »Verzeiht mir, Mylord. Sinead ist mir nach draußen gefolgt. Ich habe versucht, die Männer aufzuhalten.«
    »Ich weiß, dass du das getan hast, Junge.« Raymond fragte nicht, warum Connal sich außerhalb der Mauern aufgehalten hatte. Er konnte nur an Sinead und Fionna denken. Die Mutter, die allein um ihre Tochter kämpfte. War das nur Erpres-sung? Eine Geiselnahme, um seinen Willen zu brechen? Für seine Frau und sein Kind würde er alles geben, was er besaß, doch welchen Preis würden seine Landsleute dafür zahlen müssen? Und warum konnte er Fionna jetzt nicht spüren, wie er sie draußen auf dem Land gespürt hatte? Seine Brust zog sich heftig zusammen, als er zu einer ersten Schlussfolgerung kam, und er bat jeden Gott, der ihm zuhörte, Fionna und Sinead zu beschützen. Er befahl, dass Stanforths engste Freunde zusammengetrieben und inhaftiert wurden. Wenn diese Kerle einen jungen Mann in Versuchung hatten führen können, dann konnten andere ihnen auch zum Opfer gefallen sein.
    »Bei Erins Liebe...« Hisoldas Worte verklangen, als sie an DeClare vorbeisah.
    Raymond drehte sich um, als der Mann mit der Kapuze vortrat, sein weißes Pferd am Zügel. Raymonds Blick glitt schnell zu den Wachen. Ein Dutzend Schwerter war plötzlich nur noch Zentimeter vom Bauch des Fremden entfernt. »Niemand hat diesen Mann hereinkommen sehen? Bei Gott, ich werde den Hintern des Wachmannes...«
    »Das ist nicht ihr Fehler.« Der Fremde schob die Kapuze zurück und sah Hisolda dabei an. Sein Gesicht war fein gemeißelt, sein Haar von einem tiefen Blutrot, lang und wallend und von Grau durchzogen. Zöpfe hingen ihm zu beiden Seiten des Gesichtes herunter, und als er ihn anschaute, sah Raymond Augen, die so blass waren wie Wasser. Fionnas Augen. »Augen wie deine, Mama«, hatte Sinead gesagt, und ein seltsame Ahnung überfiel ihn.
    »Ihr seid ihr Mann«, erklärte der Mann, und obwohl seine Stimme trug, hatte er doch nur geflüstert.
    Raymond hörte einen schottischen Akzent heraus. »Ich bin Raymond DeClare, Lord von Antrim. Wer, zur Hölle, seid Ihr?«
    Der Fremde verbeugte sich. »Ich bin Cathal of Rathlin, der letzte Prinz der Druiden.«
    »Liebe Güte.« Ein kriegerischer Hexenmeister.
    »Da habt ihr ganz Recht, Bürschchen.« Er schaute auf die Schwerter herab und wedelte mit der Hand in der Luft. Die Wachen ließen die Schwerter fallen und griffen sich stöhnend an die Handgelenke.
    »Niemandem Schaden zufügen«, stieß Raymond hervor, dessen Schwertspitze sich noch unter dem Kinn des Mannes befand. Und doch erfasste er plötzlich ohne jeden Zweifel, wer der Mann war.
    Cathal starrte in Raymonds Augen und spürte, dass dieser ihn erkannte. Er ist beschützt, flüsterte es in seinem Kopf, und seine Lippen kräuselten sich. »Ich bin nicht gekommen, um gegen Euch zu kämpfen, DeClare. Ich bin hier, um zu helfen.«
    Raymonds Miene verschloss sich, und sein Herz und sein Verstand waren hin- und hergerissen zwischen Vertrauen und Vorsicht. Dann schob er sein Schwert in die Scheide und ging zu seinem Pferd hinüber.
    »Sie werden dem Kind nichts tun. Aber bei Fionna bin ich mir nicht so sicher.«
    Bei seinen Worten gaben Raymonds Knie nach, und er griff nach dem Rand des Sattels. Wer auch immer Sinead haben wollte, wollte ihre unausgebildete Kraft. Das ließ ihn zögern. Eihwaz, flüsterte es in seinem Kopf, und er zog eilig den Stein aus seinem Beutel und hielt ihn fest in seiner Faust. »Er rät dir zu überlegen, ehe du den nächsten Schritt machst«, hatte Ian gesagt. Raymonds Blick glitt über die äußere Wache und verhielt bei einem Iren, der mit einem Speer Wache hielt, und in dem starken jungen Mann erkannte er einen Überlebenden aus einem abgebrannten Dorf. Er wirbelte herum, schritt zu Connal und untersuchte seine
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