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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit
Autoren: Amy J Fetzer
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Kleidung.
    »Mylord?« Connal sah zu, wie er den Staub auf seiner Kleidung verschmierte.
    Raymond rieb sich die Finger und sah dann Hisolda an.
    »Hatte O’Cahan grauen Schlamm auf seinen Stiefeln und Kleidern?«
    Hisolda keuchte, riss die Augen auf, und ihre Hand schwebte in der Luft. »Ja, und die Wäscherin meinte, dass die Kleidung eines Ritters mit einem weißen Pulver bedeckt war, das mit Wasser nicht abzuspülen war«, berichtete sie hastig. »Ich weiß es, weil sie das Wasser ausgießen musste und ich die Rückstände sah.«
    »Welcher Ritter? Denk nach, Frau.« Als Hisolda ihn hilflos anschaute, befahl Kendric, die Wäscherin zu ihm zu bringen. »Wir haben dafür nicht die Zeit«, erklärte Raymond und wandte sich seinem Pferd zu.
    »Und die Hufe ihrer Pferde waren auch mit grauem Schlamm bedeckt, Mylord!«, rief Connal, als Raymond aufsaß.
    Er nickte dem Jungen dankbar zu. »Kommt, Cathal. Ich weiß, wo sie sind.« Ohne einen Blick zurück raste Raymond durch die Tore davon.
    Doyle O’Donnel lebte. Der Mann, der sie geschlagen, ihre Mutter getötet hatte und ihr selbst das halbe Leben gestohlen hatte, befand sich noch immer auf dieser Erde, und sie verfluchte die Kräfte, die ihn leben ließen. Wie hatten sie sich alle so täuschen lassen können? Wer lag dann aber in dem Grab auf dem Gottesacker hinter der Kapelle in der Nähe des Dorfes? Hisolda hatte erzählt, sie hätten ihn mit einem Armenbegräbnis in die Erde gebracht, weil der Mann alles verloren hatte, als ihre Mutter gestorben war.
    Fionna hörte ein Schlurfen und spürte, dass Sinead in der Nähe war. Sie fühlte ihre Angst, hörte ihr Wimmern trotz des Lärms der die Wände um sie herum erschütterte. Über ihnen heulte der Wind. Wo befand sich dieser Ort? Der Lärm war beinahe unerträglich. Es klang wie hundert Pferde, die über die Rückseite ihrer Augen liefen. Wortlos rief sie ihre Tochter und versuchte, ihr zu versichern, dass Raymond sie beide finden würde. Das Belladonna würde sie nicht umbringen, doch es war stark genug, dass sie zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit hin- und herwechselte. Und unfähig war zu zaubern. Sie musste um Sineads willen wachsam bleiben. Ihre Haut fühlte sich taub an, und sie konnte die Seile um ihre Handgelenke und Knöchel nicht spüren, mit denen sie wie eine Opfergabe an Ringe in der Steinwand gefesselt war, und doch zerrte sie an ihnen. Das Klirren des Metalls vibrierte in der Stille.
    Dann hörte sie Gelächter, leise und tief. Es kam ihr vertraut vor, doch es war nicht das Lachen ihres Vaters.
    Raymond und Cathal ritten durch das Feldlager der Armee wie ein Lichtstrahl auf dem Wind. Der Lord von Antrim rief Alec und Ian zu, sich ihnen anzuschließen, und als sie sich hinter ihnen befanden, ritten die vier zu dem zerbröselnden Bergfried an der Küste. Raymond beugte sich über den Hals des Tieres, und Samson machte mit seiner Geschwindigkeit seinen Vorfahren alle Ehre. Als der Felshaufen in Sicht kam, wurde Raymond langsamer, stieg ab und schob Samson beiseite. Einst hatte es hier drei Türme gegeben, die von einer hohen Mauer umgeben waren. Jetzt waren nur noch Berge von zerbrochenen Steinen da. Weiße Steine. Nur einer der Türme stand noch ohne Dach da. Die zusammengestürzten Türme und Mauern lagen als Schutt um den Sockel herum. Wasser, ein Nebenfluss des natürlichen unterirdischen Stromes, floss darunter entlang. Fionna hatte beharrlich behauptet, dass das der Grund für den Verfall sei. Doch Raymond wusste es besser. Es lag an dem Stein. Kalksteinquader waren schwach und zerfielen schnell, weil sie unter ihrem eigenen Gewicht zerbrachen. Die meisten Steine an der Seeseite waren schon längst ins Meer gestürzt.
    Sie gingen näher heran, flüsterten nur noch, denn ihre Stimmen würden hier so weit tragen wie die Stimme eines königlichen Herolds. Die vier ließen sich in die Hocke nieder, und Ian sah Cathal scharf an. Raymond stellte ihn nur mit seinem Namen vor. Ian nickte, beäugte den Mann aber misstrauisch, während Raymond erklärte, was geschehen war, und seinen Plan erläuterte. Sie verteilten sich. Raymond näherte sich der Ruine, Ian zu seiner Linken und Alec direkt hinter sich. Cathal bewegte sich zu seiner Rechten. Nur mit Schwertern und Pfeilen bewaffnet, krabbelten sie über die zerborstenen weißen Steine und suchten einen Eingang. Doch alle Zugänge waren eingestürzt und unzugänglich, und Raymond ging zu der entferntesten Seite des Burgfrieds, der nach Norden zeigte. In
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