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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit
Autoren: Amy J Fetzer
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1
    Antrim, Nordirland, 1176
    »Bei Gott, dafür will ich seine Hoden haben.«
    Mit einem Pergament in der Hand schlenderte Raymond DeClare in den Außenhof hinaus, und sein wütender Blick jagte die Bewohner der irischen Burg und die englischen Soldaten aus seinem Weg und in Verstecke hinein. Ihm folgten drei Ritter auf dem Fuß, als er quer über den Außenhof ging. Er ignorierte alle und ging weiter zu dem dunklen Schuppen, der als Stall diente. Sein Blick wurde noch finsterer, als der Gestank dort seine Nase begrüßte.
    Noch ein Problem, das zu lösen ist, dachte er und rief dann: »Connal!«
    »Ja, Mylord«, antwortete der Junge, dessen junge Stimme brach, was Raymond zusammenzucken ließ.
    »Zeig dich jetzt sofort, Junge.«
    Ein großer Jüngling mit rötlich schimmerndem dunkelbraunem Haar stolperte aus dem Stall, fing sich und richtete sich zu seiner vollen Größe auf.
    Raymond musterte ihn von Kopf bis Fuß. Dieses Kind war erst zwölf Jahre alt? Mein Gott, es würde zu einem Riesen heranwachsen. Er sah zu, wie Connal O'Rourke auf ihn zukam. Siobans Sohn und seit seinem vierten oder fünften Lebensjahr Gaelan PenDragons Stolz und Freude. Doch in seiner gegenwärtigen Stimmung konnte Raymond sich nicht darüber freuen, den Jungen wiederzusehen. Mehr als zwei Dutzend Probleme hatten auf sie gewartet, als er vor einer Woche in Antrim angekommen war. Und das letzte Problem war Connal gewesen, sein Gefolge und eine überraschende Forderung des Stiefvaters des Jungen.
    »Was hat das hier zu bedeuten?« Raymond wedelte mit dem Pergament.
    »Ich glaube, mein Vater hat es ziemlich deutlich gemacht, Mylord.«
    Raymond legte den Kopf zurück und bewegte seine Schultern. »Gütige Schotten, PenDragon ist verrückt, wenn er dich mir anvertraut«, sagte er sanft.
    Connal trat einen Schritt näher. »Also, Mylord, eigentlich war das die Idee meiner Mutter.«
    Raymond starrte auf den Jungenherab. »Und ich habe gedacht, dass sie die klügere von beiden wäre«, sagte er grimmig.
    »Ich werde das meinem Vater ausrichten, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.«
    »Wenn du das tust, werde ich dir dein irisches Fell auf dem ganzen Weg zurück nach Donegal versohlen.«
    Connal lächelte nur, weil er wusste, dass das eine glatte Lüge war. Trotz der frischen Narbe, die sich seitlich an seinem Gesicht vom Wangenknochen zum Kinn entlangzog und ihm ein wildes Aussehen verlieh, war Raymond DeClare normalerweise viel freundlicher. Connal fragte sich, was während seines Dienstes für den König geschehen sein mochte, das ihm sein lockeres Verhalten geraubt hatte, und ob der Grund dafür etwas mit dieser Narbe zu tun hatte. Im Augenblick wagte er nicht, danach zu fragen, da er nicht mehr der Stiefsohn von PenDragon war, sondern DeClares neu ernannter Knappe. So hoffte er jedenfalls, denn die Entscheidung lag und würde immer bei DeClare liegen.
    »Ja, Mylord«, erwiderte Connal wie immer geduldig.
    Raymonds Augen zogen sich zusammen. »Warum klingt das bloß so blasiert, wenn es von dir kommt?«
    »Das weiß ich nicht, Mylord.«
    Vielleicht, weil dieses schlaksige Kind in Wahrheit ein Prinz von Irland war?
    »Ich habe gehört, Mylord, dass Ihr heiraten wollt. Wann werde ich Eure Braut kennen lernen?«, wagte Connal kühn zu fragen, während er auf den Fersen wippte.
    Hinter Raymond gaben die Ritter ein Geräusch von sich, das für seinen Geschmack zu sehr nach einem Kichern klang. Er schaute über die Schulter zurück und sah zwei der drei Ritter scharf an. Sie nahmen Haltung an. Der dritte Ritter zog nur eine Braue hoch und verschränkte die starken Arme vor seiner noch gewaltigeren Brust. Eine normale Haltung für Nikolai.
    Raymond wandte sich dem Jungen wieder zu. »Vielleicht dann, wenn ich eine zu präsentieren habe«, sagte er schließlich.
    Connal runzelte die Stirn.
    Raymond ignorierte die Frage in seinen grünen Augen, trat näher heran und senkte die Stimme vertraulich. »Warum ich, Connal? Warum möchtest du mein Knappe sein, wenn du doch mit deinem Vater üben kannst?«
    »Mein Vater ist zu ... nachsichtig mit mir. Er liebt mich und fürchtet, dass ich zu jung bin.«
    »Das bist du auch. Du solltest erst einmal Page seiner eigenen Ritter werden.«
    »Ich bin zu groß.« Vor Verlegenheit wurde sein hübsches Gesicht rot, und Raymond fragte sich, ob seine übergroßen Füße oder die besondere Behandlung ihn hierher gebracht hatten. Er kannte Gaelan und seine Liebe zu Siobáns Sohn. Der Mann würde für Connal sterben. Genauso
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