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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit
Autoren: Amy J Fetzer
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wie er selbst, dachte Raymond. Doch der Junge war nun einmal hier, und zwar mit der Erlaubnis seines Vaters, die besagte, dass Pen-Dragon der Ansicht war, dass er zur Ausbildung geeignet war. Dem stimmte Raymond nicht zu.
    »Wenn ich ein Ritter werden soll, möchte ich der beste sein.« Er straffte den Rücken und fügte hinzu: »Ihr seid der einzige Mann, der jemals meinen Vater übertroffen hat.«
    Raymond zog eine schwarze Braue hoch.
    Connal zuckte die Schultern. »Außerdem hat er mit meinen Schwestern im Moment genügend Probleme.«
    Raymonds Lächeln wurde breit. »Wildfänge, ja?«
    Connal lachte in sich hinein. »Aislyn ist die schlimmste von ihnen, Mylord. Erst vor einem Monat hat Vater sie dabei erwischt, wie sie eine Leiter aus Laken gemacht hat und aus ihrer Schlafkammer herausgeklettert ist.«
    Raymond stellte sich vor, dass Gaelan eine Ader deswegen geplatzt war, und sah das Kind vor sich weiter an. Zu jung, um Knappe zu sein, und zu groß für einen Pagen. Obwohl er das außer Acht ließ. Der Junge musste erst einmal den Krieg kennen lernen, und als sein Knappe würde er das auch tun. Der bloße Gedanke daran, dass er noch so ein junger Mensch und keinerlei Gefahren gewöhnt war, schnitt ihm wie eine scharfe Klinge ins Fleisch. Schreckliche Erinnerungen drohten sich an die Oberfläche zu kämpfen, und seine Miene verdüsterte sich. »Nein. Du kannst noch kein Knappe sein. Du hast ja sogar noch nie zuvor Donegal verlassen.«
    Der plötzliche Wechsel in Raymonds Stimmung bestürzte Connal. »Ich bin schon in England, Schottland und Frankreich gewesen, und ich werde nicht nach Hause zurückgehen.«
    Verdammte Frechheit. »Das wirst du sehr wohl tun, wenn ich deinen Hintern dorthin schicke!«
    »Mylord...«
    »Nein! Das Kriegshandwerk ist viel zu gefährlich für den Unerfahrenen.« Raymond wandte sich zur Tür. »Geh nach Hause.«
    Connal war außer sich. Es kam ihm nicht zu, Seine Lordschaft zu fragen. DeClare war als Graf jetzt nur sich selbst ver-pflichtet. Er hatte die Ländereien, die sein Vater ihm zur Beaufsichtigung übertragen hatte, zurückgegeben, um sich um sein eigenes Stück Irland zu kümmern, das er als Belohnung vom König erhalten hatte. So wie es war, dachte er, als er sich umsah. DeClare verdiente Besseres, und Connal war der Ansicht, dass er selbst eine Chance verdiente.
    »Ich habe gesehen, wie meine eigenen Angehörigen Unschuldige abgeschlachtet haben, Mylord!«, rief Connal aus, weil er die Sache einfach nicht auf sich beruhen lassen konnte. »Und man hat mich in den vergangenen Jahren nicht geschont. Vater hat darauf geachtet. Er braucht einen starken Mann, der eines Tages seinen Platz einnimmt.«
    Raymond blieb stehen und erwiderte mit einem Blick zurück: »Bis du im Kampf getötet hast und auch gesehen hast, wie deine Kameraden sterben, bist du noch immer ein behüteter Junge.« Connals Lippen pressten sich zu einer dünnen Linie zusammen, und er ballte die Hände zu Fäusten. Raymond konnte die Entschlossenheit mühelos von seinem jungen Gesicht ablesen. Wenn er nur einen Hauch des starken Willens seiner Mutter besaß, würde er einen Weg finden, hier zu bleiben. Raymond drehte sich ganz zu ihm um, verschränkte die Arme vor der Brust und blieb mit weit gespreizten Beinen stehen. Raymond war entschlossen, ihn so zu behandeln, dass er sich in die zärtlichen Arme seiner Familie zurückwünschte. »Glaubst du, dass du die Nerven dazu hast?« Connal öffnete den Mund, doch Raymond schnitt ihm sofort die Rede ab. »Ich sage, dass du sie nicht hast.«
    »Ja, Mylord«, entgegnete der Junge verdrossen.
    »Antrim ist mit Donegal nicht zu vergleichen. Hier gibt es nur wenige Frauen, die dich verhätscheln. Das Essen schmeckt oft ekelhaft, die Arbeit ist hart, und die Nachtruhe ist viel zu kurz.«
    Connals Kinn hob sich ein wenig. »Ich habe das Leben des Sohnes eines Adligen geführt, Mylord. Nun möchte ich es als Euer Lehnsmann führen.«
    Mann? Du liebe Güte, das Kind war genauso arrogant wie sein Vater. Es musste Demut lernen, die Tugend eines Ritters, in der Raymond selbst erst kürzlich geschult worden war. Ein Gesicht zuckte durch seinen Kopf, jung und mit dem Tode kämpfend, und Raymond verdrängte es, indem er sich dicht zu Connal hinabbeugte und mit eisiger Stimme sagte: »Du bist ein bartloser Junge, der nicht laufen kann, ohne über seine eigenen Füße zu stolpern, und schon gar nicht eine Klinge führen oder das Gewicht einer Rüstung tragen kann. Wenn du dich als
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