Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit
Autoren: Amy J Fetzer
Vom Netzwerk:
sie nicht, weil sein Blick von dem blauen Licht gefesselt wurde, das durch die Fugen und Risse seines Häuschens drang. Voller Panik trat er einen Schritt vor, hielt inne und zwang sieh zu vertrauen, doch Onara eilte zur Tür. Brian packte die alte Frau, umklammerte ihre Arme und hielt sie zurück. Sie rief nach ihrer Tochter und kämpfte, als das blaue Licht intensiver wurde und dünne Strahlen über ihr faltiges Gesicht fielen, die sie blinzeln ließen. Dann war plötzlich alles still, und es dauerte eine Weile, bis der schrille Schrei des Kindes die Nachmittagsluft durchschnitt. Dougan tauschte einen Blick mit Brian und Onora und eilte dann ins Häuschen. Er erstarrte, sah sich um und fand nur seine Frau und das Kind im Haus vor. »Wo ist sie?«
    Maerys Kopf war über ihr Kind gebeugt, und sie hob den Blick erst zu ihrem Mann und dann zu dem leeren Häuschen. Während sie sich feuchte Locken von der Wange wischte, antwortete sie verwirrt: »Sie war eben noch hier.«
    Mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze sah Fionna sich um und trat aus dem Schatten der Bäume. Die Arbeit bei Maery und ihrem Kind war getan, und sie musste nicht bleiben, um zu erfahren, dass sie dankbar waren. Doch wenn sie sich selbst gegenüber ehrlich war, was sie ja war, wollte sie lieber nicht die Schärfe von Onoras Zunge spüren, die sie in der Vergangenheit schon zu spüren bekommen hatte. Ohne groß nachzudenken, bespuckte die alte Frau sie oder warf Steine hinter ihr her, wenn Fionna es wagte, das Dorf zu betreten. Das war auch einer der Gründe, warum sie lieber in der Schlucht lebte. Die vielen anderen machten sich nicht die Mühe, sich Gedanken zu machen.
    Ah, selige Geister, ein Kind war heute geboren worden, dachte sie und lächelte vor sich hin. Dick und gesund war der hübsche Junge, als er aus seiner Mutter und in Fionnas wartende Hände geglitten war. Sie hatte ihn nur einen kurzen Moment lang gewiegt, doch genau dieses kostbare Leben wog all den Spott, den sie erfuhr, wieder auf. So war es schon immer gewesen. Mit leichtem Schritt und gesenktem Kopf genoss sie die Kühle des frühen Frühlings. Selbst die verängstigten Dorfbewohner, an denen sie vorbeikam, berührten sie nicht. Wiedergeburt und neue Hoffnung lagen in der Luft. Sie atmete tief ein, und ihr Blick ging sofort zu der steinernen Festung hinüber, die grau und kalt hinter der Klippe stand. Von ihrem Standort auf der Straße aus konnte Fionna nur das sehen, was sich über die Baumwipfel erhob: die spitzen Türme und ein wenig Nebel. Doch sie kannte den Anblick der Burg gut. Die schreckliche alte Festung erhob sich drohend über der Küste und ihrer Schlucht wie ein gemeiner gehässiger Herr, der herabschaute und mit einem verdammenden Finger auf sie wies.
    Ich habe mit der Burg nichts zu tun, erinnerte sie sich selbst und schob den unangenehmen Gedanken von sich. Sie war schon auf dem Weg zurück in den Wald, als sie Hufschläge hörte. Schnelle und viele. Dann sah sie ihn, den englischen Ritter, der in wildem Galopp um die Straßenkurve in Richtung Burg ritt.
    Fionnas Herzschlag beschleunigte sich. Sie wusste, wer den Hengst ritt, auch ohne das Gesicht zu sehen, das sich hinter der Rüstung verbarg. Sie konnte ihn spüren, seine Haut, seinen schnellen und aufgeregten Atem, seinen Hals, seine kräftigen Schenkel, die sich nun gegen die Seiten des Tieres pressten. Und mit dem nächsten Atemzug erinnerte sie sich an all das, was sie zu vergessen versucht hatte. Wie er sie angesehen hatte, einmal. Nur einmal. Als er verwundet gewesen war und in ihrem Bett gelegen hatte. Da sie nicht gewollt hatte, dass er sich an sie erinnerte, hatte sie seinen Geist mit Kräutern benebelt. Denn die meisten Engländer, denen sie damals begegnet waren, wollten nur herrschen oder niedermetzeln. Und daran hatte sich bis heute wenig geändert.
    Sie sah ihn heranreiten, doch unbewusst hörte sie die Stimmen von Kindern. Fionna wirbelte herum. Drei Kinder spielten auf der Straße und schoben einen Stein mit Stöcken zwischen sich hin und her. Sie schaute zu den Reitern hin, dann rannte sie auf der Straße zurück und rief die Kinder. Doch während sie sie verscheuchte und die meisten zum Straßenrand flohen, blieb ein kleines Mädchen trotzig mitten auf der Straße stehen - Fionnas Tochter.
    »Geh zur Seite«, sagte Fionna. »Jetzt, Sinead!«
    Sinead schaute zwischen ihr und den sich nähernden Pferden hin und her, und ihr ging plötzlich auf, was die Rebellion sie kosten würde. Doch es blieb
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher