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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit
Autoren: Amy J Fetzer
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Eurem Metallhelm doch gar nicht so blind.«
    Die Ritter lachten, und Raymonds Rücken versteifte sich. »Ihr habt eine ziemlich scharfe Zunge, Frau.«
    »Mir hat man schon Schlimmeres vorgeworfen, Ritter. Eben erst Verrücktheit, wenn ich mich recht erinnere.«
    Da Raymond nicht wusste, ob er lächeln oder wütend werden sollte, sah er erwartungsvoll zu, wie sich ihre Hand zu ihrer Kapuze hob und sie mit einer unbestreitbar eleganten Bewegung zurückschob. Der Stoff fiel ihr auf die Schultern herab - und Raymond schaute in Augen, die ihm so vertraut waren, dass ihr Blick ihn tief in der Seele traf. Die Überlegungen, wer nun Recht oder Unrecht hatte, verflogen.
    Hinter ihm murmelte Sir Alec: »Du lieber Himmel«, dem Nikolai brummend zustimmte. Doch Raymond hörte sie gar nicht. Er konnte kaum atmen, denn alle Luft war ihm genommen worden von ihrer Schönheit und ihren blauen Augen, die so blass waren wie die einer Taube. Lieber Gott, wenn die Iris nicht von einem schwarzen Ring umrandet wäre, würden sie weiß aussehen. Distanziert und eisig. Dennoch bemerkte er in ihnen echte Wärme. Er fragte sich, warum er so etwas dachte, da diese Frau doch überhaupt nicht freundlich gewesen war. Aber, bei Gott, sie war absolut erlesen. Ihre Züge waren weich und genauso makellos wie ihre seidene Haut. Unberührt. Blass. Berückend.
    Sie wandte den Kopf, und Strähnen tiefschwarzen Haares ergossen sich aus der Kapuze und berührten fast den Boden. Silberne Amulette klimperten an den Enden eines Dutzends Zöpfen, in die Silberfäden eingeflochten worden waren. Alles in Raymond wurde ergriffen, als die Vertrautheit wie ein Sturm durch ihn hindurchbrauste, sein Innerstes aufwühlte und all seine Sinne weckte.
    »Ich kenne Euch.«
    Fionnas Herzschlag beschleunigte sich so sehr, dass es schmerzte, doch sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Wie schon vor Jahren hielt er einen Teil von ihr noch immer gefangen, machte sie seltsam schwach, Schande über ihn. »Ihr irrt Euch.« Bitte, sag Ja, flehte sie stumm. Sie wollte nicht, dass er sich erinnerte, und sie fragte sich, was sie dazu bewogen hatte, ihre Kapuze zurückzuschieben. Sie trat einen Schritt zurück.
    Er verstellte ihr den Weg. »Ich habe in meinem Leben zwar einige Fehler gemacht, Mädchen, aber eine schöne Frau zu vergessen hat nie dazu gehört.«
    Fionna legte den Kopf schräg. Schön. Das hatte sie in den letzten Jahren nicht mehr gehört. Wenn überhaupt jemand daran gedacht hatte, mit ihr zu sprechen. Doch dieser Mann starrte sie offen an, und sein Blick glitt von ihren Stiefeln bis zu ihrem Scheitel und über ihren Kopf hinweg, und der Blick sammelte all ihre Gefühle wie Wildblumen ein und behielt sie in seinen Händen. Sie wollte ihn hassen und ihm alle Gräueltaten Englands gegen Irland vorwerfen und seine Erinnerung an sie mit einem Zauberwort aus seinem Gedächtnis entfernen. Doch das konnte sie nicht. Denn ihm so nahe zu sein war im gleichen Maße schmerzlich und herrlich. Wie beseligend war es, so viel für einen Mann zu empfinden, nachdem sie seit Jahren so wenig hatte empfinden können. Er war noch immer gut aussehend. Sein dunkles Haar war lang und dicht und verdeckte die Kriegswunde zwischen Wange und Kinn. Sie wollte sie berühren und auch die Konturen seines Gesichts nachzeichnen, als sie nun den berauschenden Blick seiner Augen auf sich spürte. Raymond DeClare war größer und kräftiger, als sie ihn in Erinnerung gehabt hatte, obwohl sie vermutete, dass diese Metallhaut ihn größer erscheinen ließ. Aber als sie ihn zuletzt gesehen hatte, hatte er auf ihrem Bett gelegen, und ein Speer hatte in seiner Schulter gesteckt.
    »Ihr seht mich an, als würdet auch Ihr mich kennen«, bemerkte er stirnrunzelnd, wobei er ihr schönes Gesicht musterte und sich zu erinnern versuchte.
    »Eure Armee reist nicht lautlos, DeClare. Und das gilt für alle zehn Verbündete, die in unser Land eingefallen sind.«
    Er erstarrte. »Ich bin hier nicht eingefallen. Ich habe nur das, was mir gehört, in Besitz genommen.«
    Wie englisch von ihm. »GleannTaise gehört zu Irland und nicht zu England. Es sei denn, Ihr wollt ein kleines Stück davon abschneiden und es dorthin bringen, woher Ihr gekommen seid.« Sie deutete über das Meer hinweg, als wollte sie ihn dorthin scheuchen.
    Er stützte sich mit dem Arm auf seinem Sattel auf und schaute sie an. »Seid Ihr immer so streitsüchtig Fremden gegenüber oder müsst Ihr noch daran arbeiten?«
    »Seid ihr immer so vernagelt,
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