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Vertrag ohne Extras

Vertrag ohne Extras

Titel: Vertrag ohne Extras
Autoren: Marina Schuster
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lauten Disco auszuharren behagte ihr gleichfalls nicht, und ein Glas Wein in einer ruhigen Atmosphäre war genau das, wonach sie sich den ganzen Abend gesehnt hatte. Außerdem würden sie in einem Lokal sitzen, und sollte er die Absicht haben zudringlich zu werden, würde sie sich schon zu wehren wissen.
    Also nickte sie zögernd.
    »Dann komm, nichts wie weg hier«, forderte er sie auf, nahm ihre Hand und zog sie durch die tanzende Menge zum Ausgang.
    Wenig später saßen sie ein paar Straßen weiter in einem kleinen italienischen Bistro und genossen die Ruhe und den köstlichen Wein.
    Ryan war nett und charmant, benahm sich zuvorkommend, und Kim fühlte sich in seiner Gegenwart mehr als wohl, sodass sie langsam begann, sich zu entspannen.
    Locker plauderten sie über alles Mögliche und vergaßen völlig die Zeit, bis der Wirt irgendwann an ihrem Tisch erschien und ihnen bedauernd erklärte, dass er nun leider schließen müsse.
    »Oh Gott, ist es wirklich schon so spät?«, entfuhr es Kim entgeistert. »Ich muss schnellstens nach Hause, ich muss morgen früh raus.«
    Sie verließen das Lokal und wie selbstverständlich begleitete Ryan sie noch die paar Straßen bis zu ihrem Elternhaus.
    »Gut, dann danke für den netten Abend und fürs Begleiten«, sagte Kim verlegen, als sie vor ihrer Haustür standen.
    »Es war wirklich ein schöner Abend, zumindest der letzte Teil«, lächelte Ryan und trat ein Stück dichter an Kim heran.
    »Sehen wir uns wieder?«, fragte er leise und schaute ihr tief in die Augen.
    Kim hielt den Atem an, sein Blick ließ ihr Herz schneller klopfen, und für den Bruchteil einer Sekunde wünschte sie sich, er würde sie küssen.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, kam er auf einmal noch näher und beugte sich zu ihr herunter. Seine Lippen legten sich sanft und gleichzeitig bestimmend auf ihren Mund. Sie spürte seine Wärme, konnte den Duft seines Aftershaves wahrnehmen, und irgendwie fühlte es sich so gut an, dass sie mit weichen Knien begann, seinen Kuss zu erwidern. Ryan zog sie an sich, küsste sie immer leidenschaftlicher, und sie schlang ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn.
    Doch im selben Augenblick wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie diesen Kerl gerade mal ein paar Stunden kannte. Vermutlich war er sowieso nur in der Disco gewesen, um eine Frau aufzureißen, und dachte nun offenbar, er käme bei ihr ans Ziel.
    Abrupt und energisch schob sie ihn von sich.
    »Tut mir leid, aber so läuft das nicht, dafür wirst du dir wohl eine andere suchen müssen«, sagte sie bestimmt, »Und nein – nein, wir werden uns nicht wiedersehen.«
    Kim ignorierte seinen enttäuschten Blick, warf ihm noch ein hastiges »Tschüss« hin und verschwand fluchtartig im Haus.

Kapitel 1
    K im saß an ihrem Schreibtisch und ging die Post durch. Wie immer waren es fast nur Rechnungen, und wie immer fragte sie sich, wie sie es nur anstellen sollte, das Geld dafür aufzutreiben.
    Als sie nach dem Tod ihres Vaters die Leitung der kleinen Webconsulting-Firma übernommen hatte, war diese bereits hoch verschuldet gewesen. Egal was sie unternahm, es gelang ihr nicht, wieder aus den roten Zahlen herauszukommen. Trotz ihres unermüdlichen Einsatzes und ihrer umsichtigen Planung fehlte es an allen Ecken und Enden, so manchen Monat wusste sie kaum, wie sie die Gehälter der Angestellten bezahlen sollte.
    Zusätzlich hatte sie nach einer Weile ebenfalls herausgefunden, dass ihr Vater eine Hypothek auf ihr Haus aufgenommen hatte, um die Firma noch über Wasser halten zu können. Schon jetzt konnte sie die monatlichen Raten gerade so auftreiben, und wenn sie nicht schnellstens eine Lösung finden würde, würden sie bald kein Dach mehr über dem Kopf haben. Sämtliche Ersparnisse waren bereits aufgebraucht, und so langsam wurde das Geld immer knapper.
    Seufzend legte sie die nächste Rechnung auf den Stapel für die Buchhaltung. Dann fiel ihr Blick auf einen cremefarbenen Umschlag, der sich durch seine Eleganz deutlich von der übrigen Post unterschied.
    »Vielleicht ist das der Ausweg«, dachte Kim, als sie das Logo auf der Vorderseite erkannte.
    Rasch öffnete sie das Kuvert und hielt wie erwartet die alljährliche, obligatorische Einladung zum Frühjahrsfest der Firma Miller Enterprises in der Hand. Sie wusste, dass ihr Vater dort immer regelmäßig hingegangen war, um seine beruflichen Beziehungen zu pflegen. Auf diesem Fest traf sich stets alles, was in der Geschäftswelt Rang und Namen hatte. Letztes
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