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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
Autoren: Jörg Olbrich
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    »Ich glau­be nicht, dass wir es hier mit Vam­pi­ren zu tun ha­ben«, flüs­ter­te Nils Som­mer sei­ner Tan­te so lei­se zu, dass es die bei­den Po­li­zis­ten, mit de­nen sie auf der Wei­de stan­den, nicht hö­ren konn­ten.
    »Zu­min­dest nicht mit ei­ner Art, die wir ken­nen«, be­stä­tig­te Mag­da­le­na.
    »Wir ha­ben ja wirk­lich schon ei­ni­ges ge­se­hen, aber das ver­ste­he ich nicht. Wer oder was raubt ei­ner Kuh das Blut bis auf den letz­ten Trop­fen?«
    »Um das he­raus­zu­fin­den, sind wir hier.«
    »Das könn­te der ei­gen­ar­tigs­te Fall wer­den, den wir bis­her hat­ten.«
    »Ab­war­ten. Viel­leicht ist die Sa­che auch gar nichts für uns.«
    »Es mag ja sein, dass sich vie­le Din­ge nor­mal er­klä­ren las­sen«, ent­geg­ne­te Nils. »Das hier aber si­cher nicht.«
    »Viel­leicht ha­ben wir es doch mit ei­ner neu­en Sor­te von Vam­pir zu tun«, sag­te Lena lei­se.
    »Das kann ich mir ein­fach nicht vor­stel­len.« Nils deu­te­te auf die to­ten Tie­re. »Das ist eine Men­ge Blut. Es müss­te dann eine gan­ze Grup­pe von Blut­sau­gern ge­we­sen sein. Eine Art, von der wir vor­her nie et­was ge­hört ha­ben. Wo sol­len die denn her­kom­men?«
    Nils schau­te nach­denk­lich über die Wei­de am Hang des Dra­chen­fel­sen. Er wuss­te, dass es Din­ge gab, die weit au­ßer­halb des Nor­ma­len la­gen, und hat­te be­reits zahl­rei­che ge­fähr­li­che Si­tu­a­ti­o­nen überste­hen müs­sen, die ihm kein Mensch glau­ben wür­de. Von blut­lee­ren Kü­hen hat­te er al­ler­dings noch nie et­was ge­hört. Die Tie­re wa­ren der Grund, war­um man ihn und sei­ne Tan­te nach Kö­nigs­win­ter ge­schickt hat­te. In den letz­ten Wo­chen wa­ren etwa vier­zig tote Tie­re ge­fun­den wor­den. An­fäng­lich hat­te man die Sa­che ver­tu­schen wol­len. Als aber die Pres­se über die merk­wür­di­gen Vor­fäl­le be­rich­tet hat­te, sa­hen sich die Ver­ant­wort­li­chen ge­zwun­gen zu re­a­gie­ren.
    Die Ob­duk­ti­on hat­te er­ge­ben, dass die Ka­da­ver Hun­der­te klei­ner Stich­wun­den auf­wie­sen und an­nä­hernd blut­leer wa­ren. Eine Er­klä­rung, wer oder was für die­se Tat ver­ant­wort­lich sein könn­te, hat­te man bis­her nicht ge­fun­den. Die Be­hör­den stan­den vor ei­nem Rät­sel.
    Weil man sich kei­nen Rat wuss­te, wur­de die Zu­stän­dig­keit im­mer zum nächst­hö­he­ren Amt wei­ter­ge­ge­ben. Bis man schließ­lich Nils und Mag­da­le­na Som­mer um Rat frag­te. Die bei­den Pa­ra­force-Agen­ten hat­ten den Auf­trag di­rekt vom In­nen­mi­nis­te­ri­um be­kom­men.
    »Wie groß war der Um­kreis, in dem man die Tie­re ge­fun­den hat?«, wand­te sich Mag­da­le­na Som­mer an die bei­den Po­li­zis­ten, die ab­ge­stellt wor­den wa­ren, um die bei­den Er­mitt­ler in den Fall ein­zu­füh­ren.
    »Kei­ne der Wei­den liegt mehr als zehn Ki­lo­me­ter vom Dra­chen­fels ent­fernt«, ant­wor­te­te der et­was un­ter­setz­te Hart­mut Si­mon. »Wir kön­nen uns die ein­zel­nen Orte ger­ne an­schau­en.«
    »Ich den­ke, das wird nicht nö­tig sein«, lehn­te Mag­da­le­na das An­ge­bot des Po­li­zis­ten ab.
    »Ha­ben Sie schon eine Idee, wer das ge­tan ha­ben könn­te?«, woll­te Pe­ter Sieg­mund wis­sen. Dem Mann war an­zu­se­hen, dass er sich in sei­ner Si­tu­a­ti­on un­wohl fühl­te. Sein Ge­sichts­aus­druck war lei­dend und er dreh­te sich stän­dig zu sei­nem Strei­fen­wa­gen um. Nils ver­mu­te­te, dass der Be­am­te kurz vor der Pen­si­o­nie­rung stand. Er trug eine Glat­ze und die Haa­re sei­nes Ober­lip­pen­bar­tes wa­ren längst er­graut.
    »Noch wis­sen wir nicht, wie die Kühe um­ge­kom­men sind«, ant­wor­te­te Mag­da­le­na und schau­te wie­der zu den drei reg­lo­sen Ka­da­vern vor sich. »Wir wer­den es aber he­raus­fin­den.«
    »Was wol­len Sie jetzt ma­chen?«, frag­te Si­mon und schau­te die Frem­den neu­gie­rig an.
    »Wir ge­hen zu­rück ins Ho­tel«, ant­wor­te Nils grin­send.
    »Sie wol­len den Tat­ort nicht nä­her un­ter­su­chen?«
    »Nein. Hier gibt es kei­ne Spu­ren mehr. Wer oder was auch im­mer den Tie­ren das Blut aus­ge­saugt hat, ist längst nicht mehr in der Nähe. Hier wer­den wir nichts mehr er­rei­chen.«
    Die Be­am­ten
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