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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
Autoren: Jörg Olbrich
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zu.
    »Dem­nach lohnt es sich für uns nicht, die Stel­le zu be­su­chen. Wir wer­den dort nicht mehr se­hen als ges­tern.«
    »Ich ver­ste­he Sie nicht«, sag­te Si­mon ir­ri­tiert. »Was wol­len Sie denn statt­des­sen tun, um in dem Fall wei­ter­zu­kom­men?«
    »Las­sen Sie das mal un­se­re Sor­ge sein«, sag­te Lena. »Wenn Sie neue In­for­ma­ti­o­nen ha­ben, wä­ren wir Ih­nen na­tür­lich dank­bar, wenn Sie die­se un­ver­züg­lich mit uns tei­len wür­den.«
    Die bei­den Be­am­ten sa­hen nicht sehr zu­frie­den aus, als sie sich er­ho­ben, um den Spei­se­saal zu ver­las­sen. Sie nick­ten den Som­mers zum Ab­schied zu und gin­gen dann ei­lig zum Aus­gang.
    »Du warst nicht son­der­lich freund­lich zu den Män­nern«, sag­te Nils grin­send.
    »Ich mag es nun ein­mal nicht, wenn ich beim Es­sen ge­stört wer­de.«
    »Noch ist es ja nicht kalt«, sagt Nils und schob sich ein Stück Bra­ten in den Mund.
    »Wie auch im­mer. In­te­res­sant fin­de ich, dass die Ab­stän­de zwi­schen den Vor­fäl­len kür­zer wer­den. Hast du denn et­was be­merkt?«
    »Ich bin mir nicht si­cher, glau­be aber ei­nen Vo­gel­schwarm ge­se­hen zu ha­ben, bei dem es sich durch­aus um Fle­der­mäu­se han­deln könn­te.«
    »Das er­gibt kei­nen Sinn.«
    »Doch«, wi­der­sprach Nils sei­ner Tan­te. »Ich hal­te mei­ne The­o­rie nach wie vor für mög­lich und das Auf­tau­chen der Tie­re wür­de dazu pas­sen.«
    »Ich kann mir nicht vor­stel­len, dass es ei­nem Men­schen ge­lingt, Fle­der­mäu­se so zu dres­sie­ren, dass sie Kü­hen das Blut aus­sau­gen. Und selbst wenn, wäre die Fra­ge, wozu?«
    »Der Fall er­gibt auch ohne Fle­der­mäu­se kei­nen Sinn«, ent­geg­ne­te Nils. »Was sagt denn Jac­ques dazu?«
    »Der kann sich eben­falls kei­nen Reim auf die Sa­che ma­chen. Wir ha­ben es mit ei­nem Phä­no­men zu tun, das selbst für die Maß­stä­be von Pa­ra­force un­ge­wöhn­lich ist.«
    »Hast du ei­nen Plan für den Tag?«
    »Ja. Wir wer­den uns an Edu­ard Kö­nig wen­den. Er ist wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter von Schloss Dra­chen­burg und macht dort auch Füh­run­gen. Sei­ne nächs­te be­ginnt um 15:00 Uhr. Wir wer­den da­ran teil­neh­men und an­schlie­ßend mit dem Mann spre­chen. Er lei­tet das Mu­se­um für die Ge­schich­te des Na­tur­schut­zes, das sich in der Vor­burg zum Schloss be­fin­det. Au­ßer­dem kennt er die Ge­gend und kann uns viel­leicht ei­nen Hin­weis ge­ben.«
    »Glaubst du wirk­lich da­ran?«, frag­te Nils skep­tisch.
    »Es ist ein schwa­cher Stroh­halm, aber bes­ser als nichts.«

6
    Wäh­rend Lena den Weg zum Schloss mit der Dra­chen­fels­bahn zu­rück­leg­te, ent­schloss sich Nils zu Fuß zu ge­hen. Un­ter­wegs kam er an der Ni­be­lun­gen­hal­le vor­bei. Er über­leg­te kurz, ob er sie be­sich­ti­gen soll­te, ent­schied sich dann aber da­ge­gen. Er woll­te sei­ne Tan­te nicht län­ger als nö­tig war­ten las­sen. Er wür­de ihr vor­schla­gen, dass sie sich den Ort ge­mein­sam an­schau­ten. Lena er­war­te­te ihn be­reits am Ein­gang zum Schloss.
    »Bin ich zu spät?«, frag­te Nils über­rascht und schau­te auf die Uhr. Bis zur Füh­rung wa­ren noch zwan­zig Mi­nu­ten Zeit. Sie konn­ten also noch nichts ver­passt ha­ben.
    »Nein«, sag­te Lena. »Es ist nur nicht son­der­lich span­nend, al­lei­ne hier he­rum­zuste­hen.«
    Nils ver­zich­te­te da­rauf, sei­ne Tan­te da­rauf hin­zu­wei­sen, dass sie ja eben­falls hät­te zu Fuß ge­hen kön­nen. Sie wür­de ver­mut­lich ent­geg­nen, dass in der Bahn auch noch Platz ge­we­sen sei. So war es im­mer. Ging es um Klei­nig­kei­ten, hat­te Mag­da­le­na Som­mer im­mer recht. Grund­sätz­lich. Nils hat­te sich da­ran ge­wöhnt und mach­te sich ge­le­gent­lich ei­nen Spaß da­raus, Lena da­mit auf­zu­zie­hen.
    Die bei­den be­tra­ten eine Vor­hal­le, die noch ein gan­zes Stück vom ei­gent­li­chen Schloss ent­fernt war. Auf der ge­gen­über­lie­gen­den Sei­te des Rau­mes gab es ein Dreh­kreuz, durch das man nur mit ei­ner Ein­tritts­kar­te ge­lan­gen konn­te. Lena lös­te die Ti­ckets, die die Füh­rung durch das Schloss ent­hiel­ten. Ge­mein­sam mit vier äl­te­ren Paa­ren und drei Ju­gend­li­chen, die nicht so recht in die
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