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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
Autoren: Jörg Olbrich
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ver­ste­cken. Zu sei­ner Ent­täu­schung wur­de es wie­der still. Nils glaub­te schon, sich ge­irrt zu ha­ben, als er zwei flüs­tern­de Stim­men hör­te. Er schau­te nach un­ten und sah ein Lie­bes­paar, das Hand in Hand den Weg zur Ru­i­ne ent­lang ging. Das hat­te ihm ge­ra­de noch ge­fehlt. Nils blieb nichts an­de­res üb­rig, als sich wei­ter­hin ver­steckt zu hal­ten. Er woll­te nicht er­klä­ren müs­sen, war­um er um die­se Zeit al­lein hier oben he­rum­lun­ger­te. Jetzt konn­te er nur noch hof­fen, dass die bei­den nicht die Nacht auf der Platt­form ver­brin­gen woll­ten.
    Zu­nächst sah es aber tat­säch­lich so aus, als wür­de es sich das Pär­chen ge­müt­lich ma­chen. Sie sa­ßen eng um­schlun­gen auf ei­nem Stein und ein Klei­dungs­stück nach dem an­de­ren fand den Weg auf den Bo­den.
    Das darf doch al­les nicht wahr sein, dach­te Nils und er­gab sich sei­nem Schick­sal. Er wäre jetzt auch viel lie­ber mit der schö­nen S. Lud­wig an ei­nem lau­schi­gen Ort, als ge­zwun­gen zu sein, an­de­ren da­bei zu­zu­schau­en, wie sie sich im Frei­en ver­gnüg­ten. Die bei­den schie­nen kei­ner­lei Angst zu ha­ben, dass man sie ent­deck­te.
    Über eine Stun­de spä­ter sag­te das Mäd­chen schließ­lich, dass ihr kalt sei. Die bei­den zo­gen sich an und mach­ten sich end­lich auf den Weg zu­rück ins Tal. Nils war­te­te noch zehn Mi­nu­ten ab und be­gab sich dann wie­der auf die Aus­sichts­platt­form.
    Es däm­mer­te be­reits, als Nils weit ent­fernt eine schwar­ze Wol­ke sah, die über dem Land zu schwe­ben schien. Er kon­zen­trier­te sich auf die Stel­le und glaub­te, dass es sich bei sei­ner Ent­de­ckung um ei­nen Vo­gel­schwarm han­del­te. Bei dem Ge­dan­ken an die to­ten Kühe ka­men ihm au­to­ma­tisch wie­der die Fle­der­mäu­se in den Sinn. Er war sich fast si­cher, dass er ge­nau die­se Tie­re vor sich sah.
    Nils dach­te kurz da­rü­ber nach, ob er zu der Stel­le ge­hen soll­te, ent­schied sich aber da­ge­gen. Der Schwarm war min­des­tens fünf Ki­lo­me­ter ent­fernt. Er wür­de ihn nicht er­rei­chen kön­nen. Plötz­lich ver­schwan­den die Vö­gel aus sei­nem Sicht­feld. So sehr er sich auch be­müh­te, ent­de­cken konn­te er sie nicht mehr.
    In den nächs­ten zwei Stun­den tat sich nichts. Es wur­de hell und Nils mach­te sich zer­mürbt auf den Rück­weg. Es hat­te ihm nicht wirk­lich et­was ge­bracht, die Nacht auf dem Dra­chen­fels zu ver­brin­gen. Den­noch wür­de er dies so lan­ge wie­der­ho­len, wie es not­wen­dig war, wenn sie an­sons­ten kei­nen Hin­weis auf die Blut­sau­ger be­ka­men. Wenn es wirk­lich Fle­der­mäu­se wa­ren, muss­ten sie ir­gend­wo ei­nen Un­ter­schlupf ha­ben. Nils nahm sich vor, die­sen zu fin­den.

5
    Als Hart­mut Si­mon und Pe­ter Sieg­mund die Som­mers auf­such­ten, sa­ßen die ge­ra­de im Spei­se­saal des Ho­tels beim Mitt­ag­es­sen, wel­ches für Nils auch gleich­zei­tig das Früh­stück war. Der war ge­ra­de da­bei, von sei­ner nächt­li­chen Ent­de­ckung zu be­rich­ten, als die bei­den Po­li­zis­ten auf­tauch­ten.
    »Wie vie­le?«, frag­te Lena die Be­am­ten, nach­dem sie sich auf ihre An­wei­sung hin zu den bei­den an den Tisch ge­setzt hat­ten.
    »Was mei­nen Sie?«, gab Si­mon zu­rück.
    »Die An­zahl der to­ten Tie­re. Was sonst?«
    »Wo­her wis­sen Sie, dass wir wel­che ge­fun­den ha­ben?«
    »Wes­halb soll­ten Sie sonst zu uns kom­men?«
    Nils muss­te sich ein La­chen ver­knei­fen. Sei­ne Tan­te konn­te sehr di­rekt sein, wenn sie et­was er­rei­chen woll­te. Für Smalltalk war sie da­ge­gen völ­lig un­ge­eig­net. Si­mon brauch­te ei­nen kur­zen Au­gen­blick, um sich zu sam­meln, be­vor er ant­wor­te­te.
    »Es sind drei Kühe. Sie wur­den etwa fünf Ki­lo­me­ter von hier auf ih­rer Wei­de ge­fun­den. Wie die an­de­ren Tie­re wa­ren sie ab­so­lut blut­leer. Wenn Sie wol­len, kön­nen wir Sie zum Fund­ort be­glei­ten.«
    »Das wird nicht nö­tig sein«, gab Mag­da­le­na Som­mer zu­rück.
    »Wie mei­nen Sie das?«, frag­te Sieg­mund.
    »Wenn es dort neue Er­kennt­nis­se ge­ben wür­de, hät­ten Sie uns doch si­cher­lich da­rü­ber in­for­miert.«
    »Selbst­verständ­lich«, stimm­te Sieg­mund Lena
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