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Vertrag ohne Extras

Vertrag ohne Extras

Titel: Vertrag ohne Extras
Autoren: Marina Schuster
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Jahr hatte Kim auf die Teilnahme verzichtet. Zum einen hatte der Tod ihres Vaters noch nicht allzu lange zurückgelegen, zum anderen kannte sie keinen der Geschäftsleute, die in diesem Kreis verkehrten. Aber dieses Mal konnte es sicher nicht schaden, teilzunehmen. Sie brauchte dringend einen Geldgeber für die Firma, und vielleicht könnte sie auf der Feier nach einem Investor oder Partner Ausschau halten.
    Kurz entschlossen griff sie zum Telefon, wählte die Nummer, die auf dem Briefkopf angegeben war, und bestätigte der Sekretärin, die sich am anderen Ende meldete, ihre Teilnahme.
    »Ich gehe heute Abend wieder mit John aus«, verkündete Betsy freudestrahlend beim Abendessen.
    »John.« Kim runzelte die Stirn. »Wird das etwa was Ernstes mit euch beiden?«
    »Sieht ganz danach aus. Er ist so toll.«
    Betsy begann in den höchsten Tönen von John zu schwärmen, und Kim wäre am liebsten vom Tisch geflüchtet, sie war nicht begeistert davon, an das Erlebnis vor der Haustür erinnert zu werden.
    »Bist du sicher, dass er der Richtige für dich ist?«, fragte sie zweifelnd. »Bestimmt war er doch nur in der Disco, um Mädchen aufzureißen.«
    »Nur weil du bei Ryan nicht landen konntest, musst du mir das jetzt nicht mies machen« verteidigte Betsy sich, und Kim hätte sich beinahe an einer Kartoffel verschluckt. Heftig trat sie Betsy unter dem Tisch gegen das Scheinbein und warf ihr einen bösen Blick zu.
    Sie wusste, dass ihre Mutter sich ständig Sorgen darüber machte, dass sie zu viel arbeitete und keine Zeit für einen Freund fand, und sie hatte keine Lust, sich mal wieder einem peinlichen Verhör zu unterziehen.
    »Aua, was soll denn das?«, sagte Betsy und funkelte Kim wütend an.
    »Schluss jetzt«, mischte ihre Mutter sich in diesem Moment ein. »Müsst ihr zwei euch eigentlich immer streiten?«
    Betreten senkten sie beide den Kopf, und Chiara Mills lächelte.
    »Nun Betsy, wenn dieser John wirklich so nett ist, dann wirst du ihn uns ja hoffentlich auch bald vorstellen.«
    Betsy rollte mit den Augen. »Ach Mom, jetzt komm schon. Die Zeiten, in denen ein Mann noch bei den Eltern seine Aufwartung machen musste, sind doch längst vorbei.«
    »Ich weiß Liebes, und natürlich sollst du deinen John erst einmal in Ruhe kennen lernen. Wir müssen ja nichts überstürzen«, erklärte ihre Mutter liebevoll, und Kim beschloss, schleunigst das Thema zu wechseln.
    »Übrigens habe ich eine Einladung zum Frühjahrsfest der Miller Enterprises bekommen«, sagte sie rasch.
    »Ach, das Frühjahrsfest«, schwärmte Chiara, »das war immer so schön, jedes Jahr war ich mit eurem Vater dort.«
    Verstohlen wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
    Tröstend legte Kim ihrer Mutter die Hand auf den Arm. »Also ich werde auf jeden Fall hingehen, und ich würde mich freuen, wenn du mich begleitest.«
    Wohlweislich verschwieg sie die Gründe für ihre Teilnahme. Weder ihre Mutter noch ihre Schwester ahnten etwas von den finanziellen Problemen, und solange sie es vermeiden konnte, würde sie kein Wort darüber verlieren.
    »Und was ist mit mir?«, maulte Betsy. »Ich möchte auch gerne mitkommen.«
    »Das kommt ganz darauf an, wie du dich in der nächsten Zeit benimmst«, grinste Kim und knuffte ihre Schwester spielerisch in die Seite. »Wenn du mir ewige Frondienste versprichst, überlege ich es mir vielleicht.«
    Ein paar Tage später saß Kim auf einem Stuhl in einer exklusiven Boutique und sah ihrer Schwester zu, wie diese ein Kleid nach dem anderen anprobierte.
    »Schau mal, dieses hier ist einfach himmlisch«, schwärmte Betsy begeistert und drehte sich vor dem Spiegel.
    »Ja, es ist toll«, kommentierte Kim und warf einen unauffälligen Blick auf das Preisschild.
    »Jetzt komm Kimi, such dir auch was Schönes aus, du willst doch auf diesem Fest nicht wie Aschenputtel aussehen, oder?«, lachte Betsy.
    »Ich habe genug Kleider im Schrank«, wehrte Kim ab, »Warum soll ich Geld ausgeben für irgendeinen Fummel, den ich danach sowieso nie wieder anziehen werde?«
    Aber schließlich steckte Betsy sie mit ihrer Begeisterung an, und sie überlegte, dass es bestimmt leichter sein würde, einen geeigneten Geschäftspartner zu finden, wenn sie nicht wie der letzte Landstreicher auf dem Fest erscheinen würde.
    Sie stand auf und ließ ihren Blick über die Kleiderständer schweifen.
    »Dieses hier wäre genau das Richtige für Sie.« Die Verkäuferin nahm eine Wolke von blauem Stoff von einer Stange. »Es passt wunderbar zur
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