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Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Titel: Verschwoerung gegen Baron Wildenstein
Autoren: Alfred Bekker
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Wendlingen außer dem Abortreiniger noch einen anderen, höhergestellten Vertrauten auf der Burg hatte.
    Anders wäre die Durchführung dieses Diebstahls gar nicht möglich gewesen.”
    “Habt Ihr jemanden in Verdacht?”, erkundigte sich Graf Gernot.
    Baron Norbert zuckte die Achseln. “Ich kann nur hoffen, dass sich herausstellt, wer dieser Verräter gewesen ist! Ich würde ihn ungern weiter in meiner Nähe wissen!”
    “Das kann ich gut verstehen”, nickte der Graf. “Auch mich hat die Aussicht, einen treulosen Hund unter meinem Gefolge zu haben, halb wahnsinnig gemacht.” Kaspar knurrte leise, fast so, als hätte er die Worte des Grafen verstanden.
    Wolfram kraulte ihm das Fell. “Du warst damit nicht gemeint”, murmelte er.
    “Endlich! Sie kommen!”, flüsterte Ansgar.
    Drei Reiter näherten sich. Die Gruppe wurde von Maria angeführt, die auf einem Gaul ritt, der Erich von Wendlingen eigentlich als Lasttier diente. Ritter Erich folgte dicht hinterdrein. Bei dem dritten Reiter glaubte Baron Norbert seinen Augen nicht trauen zu dürfen. “Gregor!”, flüsterte er leise. “Einer meiner treuen Burgmänner!” Der Baron fühlte Grimm in sich aufsteigen.
    “Offenbar habe nicht nur ich Verräter in den eigenen Reihen”, knurrte Graf Gernot, der ebenso entsetzt darüber war, dass der Ritter, dem er am meisten vertraute, offenbar versucht hatte, auf unlautere Weise den Baron von seinem Lehen zu vertreiben.
    Die Reiter preschten heran und zügelten ihre Pferde. Erich stieg aus dem Sattel, ebenso Gregor. Sie traten auf Reinhard zu. Beide Männer hatten die Hände am Schwertgriff. Der Abortreiniger wich unwillkürlich einen Schritt zurück.
    “Wo ist das Buch mit den sieben Siegeln?”, fauchte Erich.
    “Herr, ich hoffe, wir können vernünftig über die Sache reden!”, versuchte Reinhard den Ritter zu beruhigen.
    “Was hast du Nichtsnutz damit gemacht? Wozu, meinst du, habe ich dich mehr als fürstlich bezahlt? Dass du mich hintergehst und deinen Auftrag nicht ausführst? Das Buch war nicht an der Stelle, die Gregor dir beschrieben hatte!”
    “Das mag sein”, erwiderte Reinhard ausweichend.
    “Sag schon, wo ist das Buch?” Erich zog sein Schwert und richtete die Spitze auf den Abortreiniger.
    “Wenn ihr mich jetzt erschlagt, werdet Ihr es kaum erfahren”, erwiderte Reinhard.
    Erich von Wendlingen verzog grimmig das Gesicht. Er musste einsehen, dass der Aborteiniger Recht hatte.
    “Nun rede schon! Was für einen Handel willst du machen?”
    “Ihr wisst, dass Diebe schwer bestraft werden”, sagte Reinhard. “Ich dachte mir von Anfang an, dass das Risiko bei dem Plan, den Ihr Euch ausgedacht habt, ungleich verteilt war. Ich war es schließlich, der ins Kloster gehen und das Evangeliar aus dessen Mauern herausschmuggeln musste. Und falls man mich erwischt hätte, wärt Ihr fein raus gewesen!”
    “Was ist dagegen einzuwenden? Einer wie du ist für Drecksarbeit geschaffen! Aber es war wohl ein Fehler, dir zu trauen! Und jetzt frage ich dich zum letzten Mal: Wo ist das Buch?”
    “An einem sicheren Ort. Ob Ihr es wiederbekommt, richtet sich danach, wie viel es Euch wert ist, den Baron von Burg Wildenstein zu vertreiben!”
    “Du Narr!”, zischte Erich wütend. “Ich habe diesen Plan sehr sorgfältig vorbereitet!
    Glaubst du, ich lasse ihn mir von dir zunichte machen?”
    “Ohne das Buch werdet Ihr Graf Gernot kaum davon überzeugen können, dass Ihr ein besserer Herr auf Burg Wildenstein wärt!”
    Gregor meldete sich jetzt zu Wort. “Packen wir ihn!”, schlug er vor. “Wir werden schon aus ihm herauskitzeln, wo sich das Buch befindet!”
    *
    “Ich habe genug gehört”, beschloss Graf Gernot. Er zog sein Schwert. Baron Norbert tat es ihm nach. Gemeinsam traten sie aus dem Gebüsch. Dort hielt es Wolfram und Ansgar natürlich auch nicht länger. Beide hielten Wurfseile in der Hand, mit denen sie schon seit Jahren häufig trainiert hatten.
    “So also wolltet Ihr Euch das Lehen des Barons unter den Nagel reißen!”, dröhnte die Stimmte des Grafen.
    “Eine Falle!”, erkannte Erich von Wendlingen nun viel zu spät. Voller Wut wollte er Reinhard das Schwert in den Körper stoßen, aber dieser stolperte davon, um sich aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Gregor versuchte sich auf sein Pferd zu schwingen, aber Kaspar kam aus dem Gebüsch geschossen und sprang ihn an. Der Burgmann kam zu Fall. Maria gab währenddessen dem Pferd einen Klaps, sodass es davonpreschte. Ansgar schwang sein Wurfseil
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