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Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Titel: Verschwoerung gegen Baron Wildenstein
Autoren: Alfred Bekker
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heraus damit! Wer gab dir die Münzen, mit denen du beim alten Heinrich den Schlüssel bezahlt hast?”
    Reinhard schluckte. “Ihr werdet alles erfahren!”, versprach er. “Hört zu!”
    *
    Der Baron ließ alle Männer, die am vergangenen Abend mit zum Kloster geritten waren, zusammenrufen.
    Auch Graf Gernot erschien mit seinem Gefolge. Hoch zu Ross erreichten sie den inneren Burghof, wo sich Baron Norbert und seine Mannen bereits versammelt hatten.
    Ansgar und Wolfram waren auch dabei.
    Maria hingegen blieb nichts anderes übrig, als die Szene aus der Entfernung zu beobachten. So hoch Baron Norbert auch anerkannte, welchen Anteil sie an der Aufklärung des Diebstahls hatte, musste er doch seinen Rittern und vor allem seinem Lehnsherrn gegenüber auf die Standesgrenzen achten.
    Außerdem war der Auftraggeber des Diebstahls ja auch noch nicht überführt.
    “Meine Männer haben bereits eine Durchsuchung des Gepäcks in unserem Lager durchgeführt!”, erklärte Graf Gernot von der Tann. “Außerdem hat die Kunde von dem Diebstahl des Evangeliars inzwischen längst die Runde gemacht. Wir können also auf jegliche Geheimhaltung oder Vorsicht verzichten.”
    “Ich frage mich, wer hier zum Verräter wurde!”, knurrte Ansgar an Wolfram gewandt.
    “Vielleicht war es derselbe, der auch das Evangeliar stehlen ließ!”, flüsterte Wolfram.
    Indessen fuhr Graf Gernot fort: “Euch und Euren Mannen steht es natürlich frei, sich ebenfalls bei uns umzusehen, falls Ihr meinen Leuten nicht trauen solltet.”
    “Ich traue Euch und Euren Leuten wie meiner rechten Hand!”, erwiderte Baron Norbert.
    “Das freut mich zu hören!”
    “So mögen unsere Männer jetzt vereint die Suche innerhalb der Burg fortsetzen, so wie wir es geplant hatten!”
    “Gerne!”
    “Euch, meinen Lehnsherrn, möchte ich allerdings kurz allein sprechen, wenn Ihr nichts dagegen einzuwenden habt!”
    Graf Gernot hob erstaunt die Augenbrauen und zuckte die Achseln. “Meinetwegen!”, erklärte er sich einverstanden.
    Die anderen Ritter begannen mit der Suche nach dem Buch, das in Wahrheit schon wieder aufgetaucht war.
    “Hört zu, Graf Gernot. Das Evangeliar ist längst gefunden worden, aber der Hauptschuldige an seinem Verschwinden ist noch nicht überführt.” Der Graf zog die Augenbrauen zusammen. “Ihr sprecht in Rätseln, Baron!”, sagte er.
    “Ich möchte Euch in einen Plan einweihen, der genau dem Zweck dient …”, erwiderte Baron Norbert.
    Die beiden Männer stiegen von den Pferden, standen nah beieinander und sprachen ziemlich leise, sodass niemand sonst etwas von ihren Worten mitbekommen konnte.
    *
    Die Suche nach dem Buch mit den sieben Siegeln blieb ergebnislos. Wie hätte es auch anders sein können? Baron Norbert hatte es schließlich längst an einem sicheren Ort untergebracht.
    Am Nachmittag begann das angekündigte Turnier. Da sich die Nachricht von dem Diebstahl des wertvollen Buches inzwischen herumgesprochen hatte, war die Stimmung allgemein etwas gedrückt.
    Schon machten erste Gerüchte die Runde. Würde Baron Norbert vielleicht sein Lehen verlieren, weil er nicht in der Lage gewesen war, das Eigentum seines Lehnsherrn zu schützen? War es zwischen Baron Norbert und Graf Gernot schon zum Bruch gekommen?
    Auf der geschmückten Zuschauertribüne allerdings waren beide vor aller Augen in harmonischer Eintracht erschienen. Sie saßen in Begleitung ihrer Frauen auf den Ehrenplätzen, um das Geschehen zu verfolgen.
    “Ich hoffe nur, dass Euer Plan wirklich funktioniert!”, raunte Graf Gernot dem Burgherrn von Wildenstein zu.
    “Eine Garantie gibt es dafür natürlich nicht, aber wie heißt es so schön? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!”
    “Ja, das ist wohl wahr”, nickte Graf Gernot.
    “Und das gilt nicht nur auf dem Turnierplatz!”, ergänzte Baron Norbert.
    Ein Herold kündigte den Beginn der Wettkämpfe an. Aber die Begeisterung der Menge hielt sich in Grenzen.
    Doch das änderte sich, als die ersten Ritter beim Tjost aufeinander trafen. So nannte man den Kampf zwischen zwei Rittern, die in voller Rüstung und hoch zu Pferde aufeinander zu galoppierten. Mit ihren Lanzen versuchten sie dabei, sich gegenseitig aus dem Sattel zu heben. In Turnierkämpfen waren die Lanzen stumpf, um allzu schwere Verletzungen zu vermeiden.
    Die Ritter des Grafen Gernot traten jeweils gegen Kämpfer von Burg Wildenstein an.
    Ferdinand von Walden sollte der erste Kämpfer sein, der für die Wildensteiner das Duell mit der Lanze
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