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Verrückt nach Emma

Verrückt nach Emma

Titel: Verrückt nach Emma
Autoren: Maja von Vogel
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habe, hat er nur gelacht und gemeint, da läge ich goldrichtig. Mehr war nicht aus ihm herauszubekommen. Typisch Erwachsene! Immer müssen sie schlaue Sprüche machen, die kein Mensch versteht.
    »Soll ich dir eine Jeans leihen?«, fragte ich Mona. »Die schwarze vielleicht. Und dazu irgendein T-Shirt.« Ich mache mir nicht so viel aus Klamotten. Doch dass sich Mona in ihrem komischen Kleid auf der Bühne total blamieren würde, war selbst mir sonnenklar. Ich meine, sie würde sich mit ihrer Blockflöte und dem O-Tannenbaum-Hoch-auf-dem-gelben-Wagen-Gequietsche ja sowieso blamieren. Aber es war immer noch besser, wenn sie dabei nicht aussah wie ein wandelnder Kartoffelsack.
    »Ich glaube nicht, dass mir deine Klamotten passen.« Mona überlegte kurz. »Am besten frage ich Mama, ob ich für das Vorspiel etwas Neues zum Anziehen bekomme.«
    »Soll ich mitkommen und dir helfen?«, bot ich an
    Mona schüttelte den Kopf. »Nicht nötig, das schaff ich schon allein. Ich muss nur den richtigen Moment abpassen, dann krieg ich Mama bestimmt rum.«
    »Quatsch!« Ich rollte mit den Augen. Manchmal ist Mona ganz schön begriffsstutzig. »Ich meine natürlich, ob ich dir beim Klamottenaussuchen helfen soll. Wenn du mit Gesa einkaufen gehst, schwatzt sie dir bestimmt wieder irgendetwas total Unmögliches auf.«
    Mona strahlte mich an. »Das würdest du tun? Wahnsinn! Klar, gerne, vielen Dank!«
    »Kein Problem.« Ich winkte ab. Monas Begeisterung war mir etwas unangenehm. Eigentlich ist ein gemeinsamer Einkaufsbummel ja keine große Sache. Außer wenn man keine Freunde hat, so wie Mona. Aber jetzt hatte sie ja mich.
    »Was machst du da eigentlich?« Mona betrachtete die überall im Zimmer verstreuten Papierschnipsel. »Schreibst du ein Buch?«
    Das ist auch etwas, was mich ziemlich an Mona nervt. Sie ist total neugierig und will immer alles wissen.
    »So was Ähnliches«, murmelte ich.
    Mona grinste. »Was wird es denn? Vielleicht ein Liebesroman? Oder doch eher ein Liebesbrief?«
    Ich merkte, wie ich rot anlief. Wie hatte Mona das denn schon wieder herausgekriegt? Ich zögerte kurz, dann nickte ich. Abstreiten war sowieso zwecklos. Mona wusste, dass mich der Streit mit Bastian ziemlich mitgenommen hatte.
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte sie.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das muss ich alleine schaffen.« Ich seufzte. »Wenn ich nur wüsste, ob er überhaupt noch etwas von mir will. Dann könnte ich mir die ganze Mühe vielleicht sparen …«
    »Weißt du was?« Mona zog eine Zeitschrift unter ihrem Kopfkissen hervor. »Wir befragen einfach die Sterne! Die Sterne lügen nie.«
    Ich runzelte die Stirn. »Die Sterne? Was haben die denn mit Bastian und mir zu tun?«
    »Wart’s ab.« Mona blätterte die Zeitschrift durch. »Hier haben wir es ja schon! Das Horoskop für nächste Woche. Du bist Schütze, stimmt’s?«
    »Keine Ahnung.« Dieser ganze Astro-Quatsch interessiert mich nicht die Bohne. Sternzeichen, Aszendenten und komische Vorhersagen – damit kann ich überhaupt nichts anfangen. Doch Mona war nicht zu bremsen.
    »Also, pass auf. Hier steht Folgendes:
Anfang der Woche wird Ihnen großes Vertrauen entgegengebracht, das sich positiv auf Ihre finanzielle Situation auswirkt. In Liebesdingen haben Sie dagegen weniger Glück. Seien Sie geduldig, und warten Sie ab. Wenn Sie jetzt aktiv werden, könnte das zu Missverständnissen führen.
«
    Ich schüttelte verständnislos den Kopf. »Ich kapier kein Wort. Weißt du, was das heißen soll?«
    Mona dachte einen Moment nach. »Der erste Teil hat irgendetwas mit Geld zu tun«, erklärte sie schließlich. »Jemand vertraut dir, und darum verbessert sich deine finanzielle Situation.«
    Ich schnaufte verächtlich. »Das ist doch totaler Quatsch! Meine finanzielle Situation verbessert sich erst in zwei Wochen wieder, wenn es neues Taschengeld gibt.« Meine letzten Kröten hatte ich vor einigen Tagen für einen großen Eisbecher im
Venezia
ausgegeben, der besten Eisdiele von Dederstadt. »Außerdem – wer sollte mir schon sein Geld anvertrauen? Ich bin doch keine Bank!«
    »Abwarten.« Mona wiegte den Kopf hin und her. »Du solltest den Rat der Sterne nicht auf die leichte Schulter nehmen. Auch wenn ihre Vorhersagen manchmal ein bisschen schwammig sind.«
    »Ein bisschen ist gut«, sagte ich. »Dieses Gefasel kapiert doch kein Mensch!«
    »Auf jeden Fall solltest du in der kommenden Woche besser nichts unternehmen, um dich mit Bastian zu versöhnen«, fügte Mona nach einem kurzen Blick in
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