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Verrückt nach Emma

Verrückt nach Emma

Titel: Verrückt nach Emma
Autoren: Maja von Vogel
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Euro.«
    » WAS ? Da sind HUNDERTFÜNFZIG Euro drin?«, posaunte Mona quer über den Schulhof. Manchmal könnte ich sie glatt erwürgen!
    »Pssst!« Ich knuffte Mona ärgerlich gegen den Oberarm. »Nicht so laut! Muss ja nicht gleich jeder mitkriegen.«
    »Woher hast du denn so viel Geld?«, fragte Mona etwas leiser und rieb sich den Arm. »Hast du eine Bank überfallen, oder was?!«
    »Natürlich nicht.« Ich biss in mein Pausenbrot – Gesas selbst gebackenes Dinkelvollkornbrot mit Brennnesselkäse – und erzählte Mona von der Klassenkasse und meiner verantwortungsvollen Aufgabe. »Ich wollte das Geld während der Pause nicht im Klassenraum lassen. Da kann es schließlich jeder klauen. Und weil das Portemonnaie nicht in meine Hosentasche passt, hab ich es in die Schwimmtasche gepackt. Das ist immer noch unauffälliger, als mit einer riesengroßen Geldbörse über den Schulhof zu laufen.«
    Mona stieß einen Pfiff aus. »Nicht schlecht! Frau Meisner muss dir echt vertrauen, wenn du auf die Klassenkasse aufpassen darfst. Bei uns macht das immer der Klassensprecher.«
    Ich nickte stolz. »Sie weiß eben, dass ich im Grunde total zuverlässig bin – auch wenn ich manchmal vielleicht etwas chaotisch wirke.«
    Mona kicherte und verkniff sich einen Kommentar, was vermutlich auch besser für sie war. Stattdessen erschien ein triumphierendes Grinsen auf ihrem Gesicht. »Damit wäre bewiesen, dass ich recht hatte. Die Sterne lügen nie!«
    Ich rollte mit den Augen. »Fang nicht schon wieder mit deinen blöden Sternen an. Das ist doch alles totaler Unsinn!«
    »Ist es nicht. Das Horoskop hat hundertprozentig recht gehabt. Dort stand, dir würde Vertrauen entgegengebracht, und deine finanzielle Situation würde sich bessern. Genau das ist doch heute passiert, oder etwa nicht?« Sie hielt die Tasche hoch, in der sich neben meinem Schwimmzeug nun auch über hundertfünfzig Euro befanden.
    »Na ja – aber das Geld gehört mir schließlich nicht. Ich passe nur darauf auf.«
    »Trotzdem!« Mona ließ sich nicht von ihrer Theorie abbringen. »Die Vorhersage ist eingetroffen, gib’s zu.«
    »Okay, okay.« Ich wollte mich mit Mona nicht wegen ein paar blöder Sterne herumstreiten. »Wenn es dich glücklich macht: Die Sterne haben nicht völlig falsch gelegen. Zumindest, was den ersten Teil der Vorhersage betrifft. Bei der Sache mit der Liebe haben sie sich allerdings ganz schön vertan. Heute Morgen bin ich nämlich Bastian auf dem Schulhof begegnet …«
    »Und?«, fragte Mona sofort.
    »Na ja … Er hat mir zugelächelt …«
    »Und dann?« Monas Augen funkelten neugierig.
    »Also … tja …« Jetzt fiel mir wieder ein, dass eigentlich kaum etwas passiert war. Genau genommen gar nichts. »Ich glaube, er wollte mir etwas Wichtiges sagen. Aber dann ist dieser dämliche Torben aufgetaucht und hat alles vermasselt.«
    Mona machte ein enttäuschtes Gesicht. »Wie – und das war’s?«
    »Reicht das etwa nicht?«, fuhr ich sie an. Allmählich ging mir Mona ziemlich auf die Nerven. »Immerhin ist es ein Anfang, nachdem wir so lange nicht mehr miteinander geredet haben.«
    »Na ja, wenn ich das richtig verstanden habe, habt ihr heute doch auch nicht miteinander geredet.«
    »Aber fast!«, sagte ich triumphierend.
    Ich sah zu Bastian hinüber. Er spielte mit seinen Freunden Fußball wie in den meisten Pausen. Er war gerade am Ball und bemerkte meinen Blick nicht. Der Brief in meiner Hosentasche fiel mir wieder ein. Vor lauter Aufregung über die Klassenkasse hatte ich ihn beinahe vergessen. Dabei war es höchste Zeit, mit der Versöhnungsaktion zu beginnen.
    »Kannst du mal kurz auf die Tasche aufpassen?«, fragte ich Mona. »Ich hab noch was zu erledigen.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte ich mich um und lief in die Pausenhalle. Bastians Klassenraum lag direkt dahinter. Auf dem Flur kam mir eine Gruppe Schüler entgegen. Ich wartete, bis sie verschwunden waren, dann blieb ich vor Bastians Klasse stehen. Die Tür war verschlossen, aber davor lagen eine Menge Taschen und Rucksäcke. Ich suchte nach Bastians blauem Rucksack und entdeckte ihn schließlich mitten im Taschengewühl. Am Reißverschluss hing ein Anhänger mit einem kleinen Fußball dran. Den kannte ich noch gar nicht. Ob Bastian ihn geschenkt bekommen hatte? Und wenn ja, von wem? Sofort schossen mir eine Menge unangenehmer Bilder durch den Kopf. Ich sah Lea, wie sie Bastian lächelnd den Anhänger in die Hand drückte. Und Bastian, der sich mit einem Kuss
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