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Heiße Küsse in Amarillo

Heiße Küsse in Amarillo

Titel: Heiße Küsse in Amarillo
Autoren: Kathie Denosky
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1. KAPITEL
    Cooper Adams hatte dem Tod geradewegs ins Antlitz geblickt und es überlebt. Aber sein legendärer Zusammenstoß mit dem bösartigsten, furchterregendsten Rodeobullen, den die Welt je gesehen hatte, war nichts im Vergleich zu dem Ärger, der ihm nun bevorstand.
    Er drehte sich um und fuhr den alten Mann neben sich entsetzt an. “Whiskers, was, zum Teufel, ist bloß in dich gefahren? Wie konntest du nur eine solche Bruchbude kaufen? Noch dazu von meinem Geld.”
    “Na, na, Coop, jetzt reg dich mal nicht so auf.” Whiskers Penn lächelte ironisch. Der Wutausbruch seines jungen Freundes ließ ihn offensichtlich völlig unbeeindruckt. “Ich hatte dir doch schon am Telefon gesagt, dass die Triple-Bar-Ranch auf den ersten Blick nicht viel hermacht. Aber glaub mir, da stecken jede Menge Möglichkeiten drin.”
    Cooper schnaufte verächtlich. “Ja, zum Beispiel die Möglichkeit, dass die Scheune beim ersten kräftigen Windstoß zusammenbricht.”
    Fassungslos betrachtete er das Haus, das von seinem sauer verdienten Geld erworben worden war. Whiskers Beschreibung des Gebäudes war mehr als geschmeichelt gewesen.
    Abgeblätterte Farbe hing in Streifen von der Fassade. Die wenigen Fenster, die nicht zerbrochen waren, waren so mit Staub bedeckt, dass die Scheiben vollständig blind waren. An der Veranda über dem Hintereingang fehlte ein Stützpfosten, sodass das Dach an dieser Stelle bedrohlich durchhing. Und das war noch nicht einmal das Schlimmste. Denn auf dem Dach selbst fehlten so viele Ziegel, dass es bei Regen zweifellos so undicht sein würde wie ein Sieb.
    Cooper schob seinen hellbraunen Cowboyhut aus der Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust, während er im Geiste kurz durchrechnete, wie viel es kosten würde, das Haus überhaupt bewohnbar zu machen. Als er bei einer fünfstelligen Summe angelangt war, stöhnte er leise auf. Eigentlich hatte er geplant, noch vor dem Winter einen zweiten Pick-up-Truck anzuschaffen. Daraus würde also wieder nichts werden.
    Verdammt! Nächste Woche würden seine Schwester Jenna und sein Schwager Flint mit den Kindern aus den Ferien zurückkehren. Cooper hatte vorgehabt, noch vor ihrer Rückkehr auf seine eigene Ranch zu ziehen. Doch das konnte er unmöglich schaffen. Schließlich musste er zuerst noch dringend die Weiden einzäunen, bevor Flint die Rinder von der Rocking-M-Ranch herüberbrachte.
    “So, dann fahre ich jetzt mal schnell rauf nach Amarillo”, sagte Whiskers mit einem Blick auf seine Armbanduhr. “Ich schätze, ich schaffe es gerade noch, dir das Material für die Zäune zu besorgen, das du haben wolltest.”
    Cooper nickte resigniert. “Und wenn du schon da bist, dann bring auch gleich eine große Rolle stabiler Plastikfolie mit.”
    Der Alte lachte vergnügt. “Du willst bestimmt das Dach abdichten, hab ich recht?”
    “Und die Fenster.” Cooper seufzte. “Der Wetterbericht hat für den Rest der Woche Dauerregen vorhergesagt. Sieht so aus, als würde es bald losgehen, und ich will nicht, dass drinnen noch mehr beschädigt wird, bevor ich dazu komme, die notwendigen Reparaturen zu erledigen.”
    “Ich hätte dir auch ohne den dämlichen Wetterbericht sagen können, dass es Regen gibt”, rief Whiskers, während er auf seinen O-Beinen zu Coopers Truck hinüberhumpelte. “Meine Gelenke schmerzen wie verrückt, und mein Rücken bringt mich fast um.”
    Cooper beobachtete, wie der alte Cowboy in den Wagen kletterte und den Motor startete.
    Dann kurbelte Whiskers das Fenster herunter. “Sieht aus, als ob du Gesellschaft bekommen würdest”, stellte er betont fröhlich fest.
    Cooper drehte sich um und sah, wie ein roter Lieferwagen die schmale, staubige Straße heraufgezuckelt kam. Das Fahrzeug krachte in mehrere große Schlaglöcher, bevor es auf den Hof fuhr und neben dem Rinderpferch, der aus kaum mehr als ein paar Zaunpfählen und zerbrochenen Brettern bestand, zum Stehen kam. Noch etwas, das er so schnell wie möglich reparieren musste.
    “Wahrscheinlich ist es die Bauaufsichtsbehörde, die herkommt, um den ganzen Kram hier abreißen zu lassen”, erwiderte er mit finsterem Blick.
    Whiskers ignorierte die Bemerkung. “Mach mir keine Schande, mein Junge. Vergiss nie deine guten Manieren, hörst du?”
    “Hallo, alle zusammen!” Ein stämmiger, etwa fünfzigjähriger Mann stieg aus dem roten Lieferwagen und begann, Koffer und Reisetaschen von der Ladefläche zu heben. “Ich heiße Bubba West und bin Ihr nächster Nachbar in
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