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Verliebt in Monte Carlo

Verliebt in Monte Carlo

Titel: Verliebt in Monte Carlo
Autoren: Abby Green
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bewusst, dass er von vielen gehasst und verachtet wurde“, murmelte Camilla leise. „Aber was genau bedeutet das für uns?“
    „Nun …“ Maggie zögerte und wünschte sich verzweifelt, sie müsse die grausame Wahrheit nicht aussprechen. „Wir haben alles verloren.“
    Doch ihre Mutter zeigte die gleiche Reaktion wie sie selbst kurz zuvor. „Das verkraften wir auch noch“, erklärte sie fast erleichtert. „Ich meine, was haben wir denn wirklich je gehabt?“ Sie schenkte ihrer Tochter ein schwaches Lächeln und schaute sich mit feuchten Augen um.
    „Wenigstens bleibt uns das Haus. Ernsthaft, Liebes, ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn wir auch noch unser Heim verloren hätten. Es ist alles, was dein Vater uns hinterlassen hat. Hier will ich in Frieden leben und die Vergangenheit vergessen.“
    Angesichts Maggies gedrückter Miene reichte sie über den Tisch und tätschelte aufmunternd die Hand ihrer Tochter. „Schau nicht so betrübt drein, mein Schatz. Du hast deine Malerei, und ich werde schon einen Job finden. Alles wird gut.“
    Sie begreift es nicht, stellte Maggie mit wachsender Verzweiflung fest. Ihre Mutter schien völlig zu verdrängen, was sie getan hatte.
    „Mum, du verstehst nicht … wir haben wirklich alles verloren …“
    Camillas Blick blieb noch immer ausdruckslos.
    „Mr. Murphy sagt, du hast Tom das Haus überschrieben, ehe wir London verließen.“
    „Ja, meine Liebe, aber das war doch nur, um … er sagte, es würde nur …“ Sie brach abrupt ab. „Lieber Himmel! Was habe ich getan …?“
    Rasch umfasste Maggie ihre Hand. „Es ist auch weg, Mum. Mit allem anderen.“
    Sekundenlang saß Camilla wie erstarrt da, dann nahm sie ihre Teetasse, erhob sich und ging in die Küche, um sie auszuspülen. Maggie folgte ihr, besorgt über das seltsame Verhalten ihrer Mutter.
    „Mum?“
    „Margaret, ich kann nicht …“ Ihre Stimme klang wie geborstenes Glas. „Lass mich nicht darüber nachdenken müssen. Ich könnte es einfach nicht ertragen.“
    Hilflos schaute Maggie ihrer Mutter hinterher, die wie in Trance die Küche verließ und scheinbar gelassen die Treppe hinaufschritt. Wenig später ging auch Maggie zu Bett, aber an Schlafen war nicht zu denken. Während sie versuchte, das unterdrückte Schluchzen im Nebenzimmer zu ignorieren, wurde sie nur von einem Gedanken beherrscht. Sie musste etwas unternehmen, um das drohende Verhängnis abzuwenden … egal wie.
    Während langsam die Morgendämmerung durch die leichten Vorhänge in ihr Schlafzimmer drang, lag Maggie nach einer schlaflosen Nacht immer noch mit weit geöffneten Augen da und starrte blicklos an die Decke.
    Bedrohliche Ungeheuer und Dämonen hatten jeden ihrer Gedanken und Wachträume beherrscht, und sie trugen alle das gleiche vertraute und ausgesprochen attraktive Antlitz.
    Und plötzlich wusste Maggie mit quälender Sicherheit, dass es nur einen einzigen Ausweg gab.
    Als sie wenig später in die Küche hinunterging, um sich Kaffee zu machen, war jeder Zweifel über ihren Plan ausgeräumt. Ihre Mutter war ihr zuvorgekommen. Sie saß bereits vor einem dampfenden Becher am Küchentisch und hob bei Maggies Eintritt nur müde kurz den Kopf. Unter ihren schönen Augen lagen tiefe Schatten, der Ausdruck war eine seltsame Mischung aus Verzweiflung und Wachsamkeit.
    Maggie schenkte sich bedächtig einen Kaffee ein und setzte sich zu ihr. „Mum, schau mich an.“ Sie wartete, bis sich ihr Camilla wieder wie unter der Last eines schweren Gewichtes langsam zuwandte. „Ich werde gleich in die Stadt fahren, wo ich einiges zu erledigen habe. Aber ich verspreche, entweder am Abend oder gleich morgen früh wieder bei dir zu sein.“
    Hoffentlich mit guten Nachrichten!, flehte sie innerlich.
    Mehr wollte sie nicht sagen, um die Erwartungen ihrer Mutter nicht zu hoch zu schrauben und hinterher vielleicht enttäuschen zu müssen. Doch insgeheim schwor Maggie sich, nichts unversucht zu lassen, um das Haus für ihre Mutter zu retten.
    Routiniert bereitete sie ein leichtes Frühstück vor, zwang ihre Mutter, etwas davon zu essen und war froh, hinterher endlich etwas Farbe in ihre schmalen blassen Wangen steigen zu sehen.
    Dann schwang Maggie sich in ihren kleinen, ziemlich verbeulten Mini und fuhr als Erstes zu Mr. Murphys Kanzlei, um die Adresse von Caleb Camerons Büro zu erfragen. Der alte Anwalt stellte keine unnötigen Fragen, sondern gab fast erleichtert das Geforderte heraus und brachte Maggie noch zur Tür. „Es wird aber nicht
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