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Verliebt in Monte Carlo

Verliebt in Monte Carlo

Titel: Verliebt in Monte Carlo
Autoren: Abby Green
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mit einer geschmeidigen Bewegung erhob und ein imaginäres Staubkörnchen von seinen Jackettärmel zupfte.
    „Murphy, den Rest der Angelegenheit überlasse ich Ihnen. Miss Holland, wir haben uns nichts mehr zu sagen. Ich erwarte, dass Sie und Ihre Mutter binnen zwei Wochen hier ausgezogen sind. Das dürfte reichen, um Ihre Angelegenheiten zu regeln. Ich könnte darauf bestehen, das Haus noch heute zu übernehmen, allerdings wäre es mir lieber, Sie nicht anzutreffen, sollte ich mich entschließen, hier einzuziehen.“
    Sein grausames Lächeln ließ Maggie den Atem stocken. „Einzuziehen …?“
    „Ja, ich habe zufällig einige Monate geschäftlich in Dublin zu tun und brauche für diese Zeit eine Unterkunft. Im Prinzip perfekt …“ Er schaute sich um und runzelte dann missbilligend die Stirn. „… nach den notwendigen Renovierungsarbeiten, natürlich.“
    Das war zu viel! Wütend baute sich Maggie vor ihrem Widersacher auf.
    „Wie können Sie es wagen, hierherzukommen und so mit mir zu reden!“, stieß sie zitternd vor Empörung hervor. „Und das noch am Tag der Beerdigung. Haben Sie denn gar kein Feingefühl?“
    „Sie haben es gerade nötig, von Feingefühl zu sprechen! Was denken Sie … soll ich unseren Freund hier über die Rolle aufklären, die Sie in Ihrem eigenen Untergangsszenario gespielt haben?“
    Maggie sog hörbar den Atem ein. Also ging es um Rache. Zuerst hatte er ihren Stiefvater mit gnadenloser Präzision vernichtet, und jetzt war sie dran. In seinen Augen war sie genauso schuldig wie Tom Holland und verdiente alles, was ihr jetzt zustieß.
    Abrupt wandte Caleb sich ab und verließ den Raum, der ohne seine explosive Energie plötzlich seltsam verlassen und leblos wirkte. Maggie hörte die Haustür ins Schloss fallen, einen Wagenmotor anspringen und den Kies vor dem Haus bei Calebs aggressivem Start aufspritzen.
    Nachdem es wieder ruhig war, drehte sie langsam den Kopf und starrte Mr. Murphy fassungslos an.
    „Tja, wie Sie selbst sehen konnten, hat sich Ihr Stiefvater ein wenig übernommen, bei dem Versuch, einen Brocken wie Caleb Cameron zu schlucken. Dass der absolut nichts für Dummköpfe und Betrüger übrig hat, ist allgemein bekannt. Und als Mr. Holland auch noch einen zweiten Anlauf unternahm, um dessen Imperium zu zerstören, ließ der einfach den Tiger von der Leine.“
    „Einen zweiten Versuch?“
    „Na ja, eigentlich war es sogar der dritte oder vierte. Der Gedanke, Mr. Cameron zu besiegen, ließ ihm einfach keine Ruhe. Es war wie ein verlockender Preis, den er unbedingt erringen wollte. Ich weiß, dass Sie und Ihre Mutter von den meisten seiner Unternehmungen nicht die geringste Ahnung hatten. Auf jeden Fall ist Tom in den Untergrund abgetaucht und hat dort irgendwelche Tricks versucht, nachdem er Cameron Corporation auf legalem Weg nicht gewinnen konnte.“
    Maggie fühlte sich krank. Sie erinnerte sich nur zu gut ihrer eigenen unrühmlichen Rolle in jenen finsteren Plänen. Glücklicherweise schien Mr. Murphy davon nichts zu wissen. Immerhin war das alles in London und nicht in Dublin passiert.
    „Cameron hingegen nahm jede einzelne von Toms Transaktionen systematisch und mit wesentlich mehr Finesse unter die Lupe“, fuhr der Anwalt mit kaum verhohlener Hochachtung in der Stimme fort, was Maggie fast aus der Haut fahren ließ.
    „Eigentlich steht er gar nicht in dem Ruf, so gnadenlos und unerbittlich zu sein, wie er sich in diesem Fall zeigt, doch Tom muss irgendeinen falschen Knopf gedrückt haben …“, endete er nachdenklich.
    Maggie errötete schuldbewusst. „Auf jeden Fall scheint er uns alle über einen Kamm zu scheren.“
    „Ja.“ Mr. Murphy seufzte und schüttelte traurig den Kopf. „Ich habe die Angelegenheit gründlich von allen Seiten begutachtet, aber sie scheint absolut wasserdicht und unerschütterlich zu sein. Das Einzige, was wir noch versuchen können, ist, die Steuerlast für Ihre Mutter zu schmälern, wenn es uns gelingt, glaubhaft zu machen, dass sie nicht in die illegalen Transaktionen ihres Mannes verstrickt war.“
    „Pleite sind wir trotzdem, oder?“, fragte Maggie bedrückt. „Wie sollen wir nur …?“
    Mr. Murphy tätschelte sie aufmunternd. „Machen Sie sich darüber im Moment bloß keine Sorgen. Ich weiß, wie sehr Ihre Mutter gelitten hat und werde alles in meiner Macht Stehende tun, um noch Schlimmeres zu verhindern.“
    Obwohl Maggie wusste, dass dies wahrscheinlich nur freundliche, aber leere Versprechungen waren, fühlte sie
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