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Verliebt in Monte Carlo

Verliebt in Monte Carlo

Titel: Verliebt in Monte Carlo
Autoren: Abby Green
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PROLOG
    London, November
    In der nachtschwarzen Dunkelheit des späten Novembers traten die funkelnden Lichter des exklusiven Londoner Hotels besonders strahlend hervor. Maggie Holland stand direkt vor der gläsernen Drehtür. Ihr Herz klopfte im Hals, die Knie zitterten, die Hände waren feucht, und über ihren Rücken rann Schweiß.
    Unter der Fülle glänzender Locken, die mit unzähligen Nadeln hochgesteckt waren, klopfte es schmerzhaft hinter ihrer Stirn. Mit klammen Fingern zog sie den viel zu kurzen Regenmantel fest um sich. Doch obwohl der eisige Wind peinigend um ihre Beine fegte, schaffte sie es nicht, sich aus ihrer Erstarrung zu lösen.
    Gleich hinter ihr stieg ein Paar aus einem Taxi und flüchtete sich in den Schutz des ausladenden Schirmes, den der Hotelportier beflissen aufgespannt hatte. Er hieß die Gäste in gebrochenem Deutsch willkommen, dann kam die ganze Gruppe auf Maggie zu. Sie musste sich bewegen, so viel stand fest. Entweder sie betrat die Lobby hinter der Glaswand, oder sie ging zur Seite, um die anderen vorbeizulassen.
    Urplötzlich wich die Erstarrung von ihr. Mit einem tiefen Atemzug stieß sie die Drehtür auf und betrat das warme Foyer.
    In der gleichen Sekunde sah sie ihn . Unmöglich, ihn nicht wahrzunehmen, da er, wie gewohnt, alle Blicke auf sich zog. Zum Glück stand er mit abgewandtem Gesicht zu ihr und sprach mit irgendjemand – deshalb blieb ihr Eintritt unbemerkt. Maggie war froh über den unverhofften Aufschub. So erhielt sie wenigstens eine geringe Chance, sich zu sammeln und ihre zitternden Nerven unter Kontrolle zu bekommen.
    Und ihn unauffällig beobachten zu können …
    Wie er lässig mit den Händen in den Hosentaschen dastand, wobei sich der Stoff seiner maßgeschneiderten Hose über der wohlgeformten Kehrseite spannte, konnte man ihn eher für einen Athleten als für das geniale Finanzgenie halten, das mit Millionen jonglierte wie ein Artist mit seinen Bällen.
    Einige redeten sogar von Milliarden!
    Ein Tycoon, dem der Ruf eines … wenn nicht sogar des innovativsten und erfolgreichsten Geschäftsmannes Europas anhaftete.
    Bis vor zwei Wochen, als sie ihm im Haus ihres Stiefvaters begegnet war, hatte Maggie noch nie von Caleb Cameron gehört. Nur auf Wunsch ihrer Mutter, die dringend ihre Unterstützung benötigte, war sie überhaupt dort erschienen. Caleb war einer von mehreren Geschäftsleuten gewesen, die sich in den letzten zwei Wochen zu augenscheinlich bedeutsamen Meetings bei ihrem Stiefvater eingefunden hatten.
    Während dieser Zeit stand Maggie ihrer Mutter fast jeden Tag zur Seite, um die Gäste zu bewirten und zu betreuen. Und seitdem wurde jede Minute jedes einzelnen Tages – und der Nächte – von Gedanken an diesen unglaublich attraktiven, dynamischen Mann beherrscht, der ein offensichtliches Interesse an ihr zeigte.
    Beweis dafür war das für heute arrangierte Treffen …
    Ein Date, zu dem sie gezwungen wurde. Maggie presste die Lippen zusammen und schluckte heftig. Sie wusste, dass sie keine Chance hatte, sich aus diesem Dilemma zu befreien, befürchtete aber, in der ersten Sekunde von ihm durchschaut zu werden. Fast hoffte sie es sogar. Hieß es nicht, er habe einen rasiermesserscharfen Verstand? Und trotzdem erwartete man von ihr, dass sie …, nein, befahl man ihr, dass sie …
    Maggie fühlte heftige Übelkeit aufsteigen und schloss die Augen. Am liebsten hätte sie auf dem Absatz kehrtgemacht und wäre geflohen. Doch das durfte sie nicht. Denn an die Konsequenzen, die das für die einzige Person, die ihr wirklich nahestand, zur Folge hätte, mochte sie erst gar nicht denken. Sie hatte keine Wahl.
    „Maggie.“
    Wie ertappt riss sie die Augen auf. Sie hatte ihn nicht kommen hören. Jetzt stand er vor ihr wie eine große geschmeidige Dschungelkatze, bereit zum Sprung … oder bildete sie sich das nur ein? Maggie straffte ihren Rücken und begegnete scheinbar gelassen seinem Blick.
    „Verzeihung, Caleb. Hoffentlich habe ich Sie nicht zu lange warten lassen.“
    Er musterte sie langsam von Kopf bis Fuß und hob leicht die Schultern, während Maggie unter seinem abschätzenden Blick fast der Atem stockte. „Die paar Minuten Verspätung waren eher eine angenehme Überraschung. Ich bin es gewohnt, sonst viel länger auf Frauen warten zu müssen.“
    Instinktiv wusste Maggie, dass er log. Keine Frau würde diesen Mann freiwillig warten lassen. Es fiel ihr schwer, dem durchdringenden Blick aus diesen unglaublich azurblauen Augen standzuhalten.
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