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Verliebt in Monte Carlo

Verliebt in Monte Carlo

Titel: Verliebt in Monte Carlo
Autoren: Abby Green
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hatte, war zurückgekehrt … offenbar, um ihr den finalen Todesstoß zu versetzen. Mit aller Macht wehrte sich Maggie gegen das schockierende Verlangen, seiner mentalen Stärke nachzugeben.
    Verzweifelt rang sie um Atem und nahm wie durch einen Nebelschleier wahr, dass der Anwalt sich an Caleb vorbeischob und mit einer förmlichen Geste in ihre Richtung wies.
    „Das ist Margaret Holland. Maggie, ich möchte Ihnen Caleb Cameron vorstellen. Ihm gehört jetzt alles, was Ihr Stiefvater besaß – auch dieses Anwesen.“
    „Danke, aber ich kenne Mr. Cameron bereits“, sagte sie mit blutleeren Lippen. „Wir sind uns … in London begegnet.“
    Fast im gleichen Augenblick ließ sie sich wieder kraftlos auf ihren Stuhl sinken, da ihre Beine sie keine weitere Sekunde tragen wollten. Mit einer fast morbiden Faszination beobachtete sie Caleb, der Mr. Murphy zum Tisch folgte und neben ihm Platz nahm. Trotz der eleganten weltmännischen Aufmachung strahlte er eine geradezu aggressive Männlichkeit aus, an die sich Maggie nur zu gut erinnerte. Diese ungezügelte Vitalität konnte auch der teuerste Designeranzug nicht verbergen. Bereits bei ihrem ersten Treffen hatte seine Präsenz sie überwältigt, und die unheilvolle Wirkung war durch die Demütigung, die sie durch ihn erlitten hatte, offenbar nicht getrübt worden.
    Zumal sie die lebhafte Erinnerung an ihre gemeinsame Nacht nie hatte vergessen können. Selbst nach Monaten standen Maggie die schamlosen Szenen noch sehr lebhaft vor Augen und ließen ihr das Blut heiß durch die Adern rauschen.
    Auch Caleb musste seine ganze Kraft und eisernen Willen aufbieten, um betont leidenschaftslos in Maggies reizendes Gesicht zu schauen. Doch das schmerzhafte Ziehen in seinen Lenden, angesichts der zarten Röte, die in ihre Wangen stieg, konnte er nicht kontrollieren.
    Totenbleich war sie bei seinem überraschenden Auftritt geworden. Die smaragdgrünen Augen viel zu groß für das schmale Gesicht. Ihr wundervolles tizianrotes Haar hatte sie in einem strengen Knoten gezähmt, doch die herausfordernd weiblichen Linien konnte auch das schlichte, hochgeschlossene schwarze Kleid nicht verbergen.
    Verlockende Kurven, an die er sich noch sehr gut erinnerte, und die für ihn den Himmel und die Hölle bedeutet hatten. Aber jetzt war Maggie viel zu dünn. Sie wirkte beunruhigend zerbrechlich. Der unwiderstehliche Drang, sie zu beschützen, irritierte Caleb zutiefst. Doch das Wissen, dass Maggie Holland nichts anderes als eine durchtriebene Hexe war, die gemeinsam mit ihrem Stiefvater versucht hatte, ihn zu ruinieren, brachte ihn schnell wieder zur Vernunft. Voller Genugtuung bemerkte Caleb, wie Maggie mühsam schluckte, bevor sie sprach.
    „Du … Ihnen gehört jetzt alles, was Tom besaß …“, murmelte sie schwach.
    Himmel, war sie leicht zu durchschauen!
    „Ja, Miss Holland.“
    Dass er sie mit dem Nachnamen ansprach, war eine absichtliche Zurückweisung. „Inklusive dieses wunderschönen Hauses.“ Gelassen ließ er seinen Blick durch den eleganten Raum schweifen. „Selbstverständlich werde ich mich von den meisten, ausgesprochen dubiosen Firmen Ihres verstorbenen Stiefvaters trennen. Zurzeit werden alle geschäftlichen Konten hier und in England überprüft, und es würde mich nicht wundern, wenn in Kürze beträchtliche Steuernachzahlungen auf Sie zukommen. Gegenüber Steuerhinterziehung haben die Behörden eine erstaunlich niedrige Toleranzschwelle.“
    Maggie erhob sich abrupt und wandte sich entsetzt an Mr. Murphy.
    „Ist das wahr? Kann so etwas tatsächlich geschehen?“
    Er nickte schwer. „Ich befürchte … ja.“
    „Aber … aber, wie ist das möglich?“ Verzweifelt richtete sie ihre Worte wieder an den jüngeren Mann. „Ich meine, warum weiß ich nichts davon?“ Konnte es wirklich sein, dass Tom sie selbst aus dem Grab heraus mit seiner Bosheit und Rachsucht verfolgte?
    Maggie schloss die Augen, atmete tief durch und suchte noch einmal Beistand bei ihrem Anwalt. „Mr. Murphy …“ Ihre Stimme versagte.
    „Es tut mir aufrichtig leid, Maggie. Aber man wird Ihre Mutter dafür zur Rechenschaft ziehen, sollte sich tatsächlich herausstellen, dass Tom irgendwelche geheimen Konten unterhielt oder Steuergelder unterschlug, wie offenbar vermutet wird. Wenn Sie wollen, kann ich Sie in der Sache vertreten, wenn es so weit ist, aber …“ Er hob hilflos die Schultern.
    Das wurde ja immer katastrophaler! Maggie presste eine Hand gegen ihre brennenden Wangen, während Caleb sich
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