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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition)
Autoren: Shanna Swendson
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einmal so eine Entscheidung treffen musst. Aber das hat nicht besonders gut funktioniert, nicht wahr?«
    »Ende gut, alles gut. Wann immer du soweit bist, möchte ich dich gerne zurückhaben.« Bevor ich antworten konnte, stieg er ins Auto und machte die Tür hinter sich zu. Ich blieb in der Einfahrt stehen, bis sein Wagen außer Sicht war. Als ich mir nicht einmal mehr eine Spur von ihm einreden konnte, ging ich zu meinem Pick-up und fuhr in den Laden.
    »Ist Owen pünktlich weggekommen?«, fragte Dad bei meiner Ankunft.
    »Ja, sein Flug geht erst heute Abend. Er müsste genug Zeit haben, sogar wenn es an den Sicherheitskontrollen länger dauert.«
    »Gut, gut. Und wann gehst du nach New York zurück?«
    »Wie meinst du das?«
    »Da möchtest du doch eigentlich sein, oder?«
    »Ja, na ja, aber …«
    »Meinst du, du kriegst das mit deinem Job wieder geregelt?«
    »Bestimmt, aber …«
    »Dann musst du wieder zurückgehen. Du hast dir da einen guten Mann ausgesucht, aber aus eurer Beziehung kann über eine so große Entfernung nichts werden. Oder hast du vor irgendwas Angst?«
    Ich hatte Angst gehabt, dass er nicht wollte, dass ich nach New York zurückkehrte, aber darum brauchte ich mir nach seinen letzten Worten keine Gedanken mehr zu machen. »Nein, ich glaube nicht.« Dann wurde mir klar, dass ich mich vor anderen Dingen gefürchtet hatte. Ich hatte mir selbst nie erlaubt zu glauben, dass Owen mich wollen könnte. Die Entfernung war nur eine Ausrede gewesen. Ich konnte die Großmütige spielen und in Texas bleiben und so verhindern, dass sich unsere Beziehung in irgendeine Richtung entwickelte – sei es, dass wir einander näherkamen oder Schluss machten –, und kein Risiko eingehen. Oder ich konnte mich den Dingen stellen und entweder gewinnen oder verlieren. »Weißt du, ich glaube, er ist es wert, dass ich mein Glück versuche. Ich schau mal nach, ob ich noch ein Flugticket nach New York bekomme.«
    Dad griff in seine Tasche und zog einen Umschlag heraus. »Du hast den ganzen Frühling über hart gearbeitet, da ist immer besonders viel los. Und du hast all unsere Unterlagen wieder in Ordnung gebracht. Ich hab dir nicht annähernd genug gezahlt, also schulde ich dir das hier noch. Kauf dir ein Flugticket und reise morgen ab, wenn du willst.«
    Ich schluckte und kämpfte mit den Tränen, dann warf ich meine Arme um ihn. »Danke, Dad. Jetzt buche ich besser gleich einen Flug.«
    Ich loggte mich auf der Website der Fluggesellschaft ein und benutzte dabei die Vielfliegernummer, die ich in meinem Optimismus vor meinem ersten Flug nach New York beantragt hatte. Damals hatte ich gedacht, ich würde eine richtige Jet-Setterin werden. Zu meiner Überraschung sah ich, dass bereits für den nächsten Nachmittag ein Ticket nach La Guardia für mich reserviert war. Ich wusste nicht, ob Merlin oder Owen dahintersteckte, weil alle beide diese unheimliche seherische Fähigkeit besaßen, aber so oder so war es ein deutliches Signal.
    Ich raffte meine Sachen im Büro zusammen und eilte in den Laden hinaus. »Ich hab einen Flug für morgen. Also fahre ich besser nach Hause und packe«, rief ich im Gehen.
    Zu Hause angekommen rannte ich die Treppe zu meinem Zimmer hoch und blieb wie angewurzelt in der Tür stehen. Auf meinem Bett lag ein einzelner roter Stöckelschuh. Ich hatte früher einmal ein komplettes Paar von diesen Schuhen gehabt, aber einer war mir auf einer besonders desaströsen Silvesterparty abhanden gekommen. Das musste dieser Schuh sein, und Owen hatte ihn offenbar die ganze Zeit gehabt. Den anderen bewahrte ich als Erinnerung an das bisschen Glamour, das ich während meines Lebens in New York genossen hatte, im Schrank auf. Ich öffnete den Schrank, um ihn herauszuholen, aber da war er nicht. Dann sah ich mir den Schuh auf meinem Bett genauer an. Es war der rechte, der, den ich die ganze Zeit gehabt hatte. Aber trotzdem musste es etwas zu bedeuten haben, dass der Schuh dalag.
    Nachdem ich alles gepackt hatte, den Schuh eingeschlossen, machte ich mit meinem Pick-up eine letzte Runde durch die Stadt. Zuerst schaute ich bei Nita im Motel vorbei. »Wenn ich das nächste Mal was Aufregendes erleben will, hau mir bitte eine runter«, bat sie mich. »Es wird noch eine Weile dauern, bis ich mich von dieser verrückten Woche erholt habe.« Mir fiel auf, dass die Rock-’n’-Roll-Deko verschwunden war und die alten Fotos aus dem Kalender der Handelskammer wieder an der Wand hingen.
    »Ja, das war schon verrückt.
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