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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition)
Autoren: Shanna Swendson
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nach New York zurückkam, doch ich konnte mich nicht dazu überwinden. Was, wenn er nein sagte?

    Wir räumten den Frühstückstisch ab und machten dann eine kleine Rundfahrt durch die Stadt, um sicherzugehen, dass wieder alles normal war. Nitas Hotelgäste waren ausnahmslos noch während der Nacht oder früh am Morgen abgereist, und auf dem Gerichtsplatz tanzten keine verdächtigen Umhangträger herum. Als wir im Dairy Queen Mittagspause machten, ließen ein paar Jugendliche im Park Knallfrösche los, aber insgesamt sah es so aus, als hätte absolut niemand die große magische Schlacht bemerkt.
    Mom richtete zu Owens Abschied eins ihrer großen Familienabendessen aus. Ich sah ihm von der anderen Seite des Raumes aus zu, wie er Lucy hielt und mit meinen drei Brüdern plauderte. Anfangs hatte es mich überrascht, wie gut er in meine Familie passte, aber inzwischen war mir klar, dass das gar nicht so verwunderlich war. Meine Familie hatte sich als ganz schön ungewöhnlich herausgestellt, und er passte perfekt dazu, mitsamt Magie und allem anderen.
    Der Rest der Familie verabschiedete sich nach dem Essen, so dass wir allein waren, als Owen am nächsten Morgen abreiste. Die merkwürdige Distanziertheit, die mir schon kurz nach seinem Eintreffen aufgefallen war, hatte sich in vollem Umfang wieder eingestellt. Er holte den Zauberkoffer unter meinem Bett hervor und brachte sein Gepäck zum Auto. Dann schloss er den Kofferraumdeckel, klopfte darauf, drehte sich zu mir um und sagte: »So, ich glaube, ich fahre dann besser mal. Sag bitte deinen Eltern noch mal danke für die Gastfreundschaft.«
    »Mach ich. Sie fanden es toll, dich hier zu haben. Ich bin mir sicher, dass sie mir sagen werden, dass ich dich jederzeit wieder einladen soll.«
    »Vielleicht brauchen wir beim nächsten Mal keine magische Schlacht zu bestehen.«
    »Hoffentlich nicht.«
    »Teddy und deine Großmutter werden Dean im Auge behalten. Ich glaube, er wird es packen, aber es kann nicht schaden, auf Nummer sicher zu gehen.«
    »Ja, gute Idee.«
    Es trat ein unbehagliches Schweigen ein, und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Sollte ich ihm zum Abschied einen Kuss geben, ihn umarmen, ihm die Hand geben oder nur winken? Sollte ich die Initiative ergreifen oder es ihm überlassen? »Es war schön, dich zu sehen«, meinte ich schließlich. »Du hast mir wirklich gefehlt.« Das zählte dann wohl als verbale Initiative. Jetzt war er am Zug.
    »Ja.« Er starrte auf den Boden und lief rot an. »Es war ohne dich nicht dasselbe.«
    Ich könnte ja zurückkommen! , wollte ich schreien, aber ich würde nicht betteln, nicht einmal um ihn.
    Er ging ums Auto herum, machte die Fahrertür auf und lehnte sich dann auf deren Oberkante. »Vielen Dank für deine Hilfe, wie immer.«
    »Schöne Grüße an alle.«
    »Richte ich aus.« Wieder trat eine unbehagliche Stille ein. Ich wusste nicht, was in ihm vorging, aber ich stellte mir gerade vor, wie ich mich auf ihn stürzen und ihm einen Kuss geben würde, der jede Wassernymphe im Umkreis der nächsten drei Landkreise anziehen musste. Seine Wangen färbten sich in einem noch tieferen Rot, so dass ich mich wirklich fragte, was er dachte. Er zögerte noch etwas und meinte dann: »Es tut mir leid, dass du weggehen musstest, weil ich einen Fehler gemacht habe.«
    »Aber das war doch nicht …«
    Er lächelte betrübt und schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass du nicht mir die Schuld gegeben hast, aber wenn wir ehrlich sind, war das doch der Grund. Ich neige leider dazu, den Kopf zu verlieren, wenn es um dich geht. Aber, weißt du, das passiert mir ganz unabhängig davon, ob du in der Nähe oder weit weg bist. Alles stehen und liegen zu lassen, um dir zu Hilfe zu kommen, ist allerdings viel leichter und lenkt mich viel weniger ab, wenn du in der Nähe bist und nicht weit weg. Wie’s aussieht, kriege ich dich nicht aus dem Kopf, egal wo du bist.«
    Mir verschlug es die Sprache – und ich hätte nie gedacht, dass mir so was passieren könnte. Bei Owen musste man oft zwischen den Zeilen lesen. Hatte er gerade das gesagt, was ich verstanden zu haben glaubte? »Also warst du nicht sauer auf mich, weil ich weggegangen bin?«
    »Ich war sauer auf mich selbst, weil ich uns in eine Lage gebracht habe, wegen der du das Gefühl hattest, weggehen zu müssen. Und ich dachte, du wärst von mir enttäuscht, genau wie alle anderen.«
    »Ich hab mir nur Sorgen um dich gemacht. Ich wollte verhindern, dass du so etwas noch mal durchmachen, noch
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